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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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und Sie müssen bei der Landung hellwach sein.«
    »Mach dir keine Sorgen um mich, Chip. Geh lieber ein bißchen schlafen.«
    »Kommt nicht in Frage. In Ihrem Alter habe ich vier bis fünf Wachen durchgestanden. Ich schaffe noch eine Runde.«
    Retief stand auf, streckte sich, ging auf und ab und betrachtete die Instrumente an der Wand. Bis jetzt war alles gut gegangen. Es würde nur schwerfallen, die Abwesenheit des Kapitäns auf der Kommandobrücke während des Landemanövers zu erklären ...
    Der Schreibtischkommunikator summte.
    »Kapitän, hier spricht der wachhabende Offizier. Ist es nicht höchste Zeit, die Landekoordinaten anzugeben?«
    Retief knuffte den Kapitän. Er schreckte hoch und setzte sich auf. »Was ist los?« brummte er.
    »Der wachhabende Offizier braucht die Landezahlen«, sagte Retief und deutete auf das Mikrophon.
    »Wachoffizier, ich ... äh ... stelle Ihnen gleich ein paar Zahlen zusammen. Im Augenblick bin ich ... äh ... leider beschäftigt.«
    »Was, zum Teufel, soll denn das?« schimpfte der Sprecher. »Wir müssen in spätestens drei Minuten die Zahlen haben. Haben Sie das denn vergessen, oder was ist sonst los?«
    »Es tut mir leid, daß ich es übersehen habe.« Der Kapitän grinste Retief schief an. »Ich war so beschäftigt.«
    »Ein Punkt für Sie«, meinte Retief. Er holte sich den Kapitän herüber.
    »Machen wir ein Geschäft«, würgte der Kapitän hervor. »Ihr Leben für ...«
    Retief nahm Maß und schmetterte dem Kapitän seine Rechte ans Kinn. Er plumpste zu Boden.
    Retief sah sich um und entdeckte eine lange Kabelschnur an einer frei beweglichen Lampe. Er schnitt das Kabel ab und band dem Mann Hände und Füße. In den Mund steckte er ihm Papier.
    Chip klopfte an der Tür. Er sah sich den am Boden Liegenden an.
    »Hat er ein krummes Ding versucht? Ich dachte mir schon etwas Ähnliches. Was machen wir jetzt?«
    »Der Kapitän hat keine Landekoordinaten errechnet, Chip. Er ist der Sieger.«
    Chip nickte. »Wenn wir die Zahlen nicht kennen, müssen wir an Jörgensens Welten vorbeifliegen. Eine handgesteuerte Annäherung ...«
    »Das kommt nicht in Frage. Aber vielleicht gibt es noch eine winzige Möglichkeit ...«
    Chip sah ihn starr an. »Sie können nur eines meinen, Mister. Aber mit einem Rettungsboot in den Raum hinauszufliegen ist kein Vergnügungsflug.«
    »Sie befinden sich am Heck, nicht wahr?«
    Chip nickte. »Wenn das nur gut geht ...«
    »Wir müssen den Kapitän außer Sichtweite schaffen.«
    »Am besten in den Laderaum.«
    Die beiden Männer trugen den Bewußtlosen in eine tiefe Kiste und machten den Deckel zu.
    »Ersticken kann er nicht. Der Deckel sitzt schlecht.«
    Retief trat vorsichtig in den Gang hinaus, gefolgt von Chip.
    »Dürfte keiner hier sein«, flüsterte Chip. »Berechnen sicher den Landekurs.«
    Auf der Treppe zum D-Deck blieb Retief plötzlich stehen.
    »Still.«
    Chip neigte seinen Kopf. »Ich höre nichts«, flüsterte er.
    »Es hört sich an, als ob ein Posten bei den Rettungsbooten aufgestellt wäre«, sagte Retief leise.
    »Den kaufen wir uns, Mister.«
    »Bleib hier, Chip. Ich gehe allein hinunter.«
    Retief ging die schmale Treppe hinunter. Auf halbem Wege blieb er noch einmal stehen und horchte. Leise Schritte, dann Stille. Retief nahm den Strahler in die Hand, ging die letzten Stufen schnell hinab und tauchte im düsteren Licht eines niedrigen Raumes auf. Das Heck eines Fünf-Mann-Rettungsbootes ragte vor ihm auf.
    »Stehenbleiben!« fauchte eine kalte Stimme.
    Retief ließ sich fallen und rollte in den Schutz des Bootes, als das pfeifende Geräusch einer Strahlpistole an den Metallwänden sein Echo fand. Ein Sprung, und er stand unter dem Boot. Er ergriff die Notleiter. Die Luke schwang auf.
    Füße trampelten. Retief wirbelte herum und schoß. Der Wächter fiel vor ihm zu Boden. Man hörte eine Alarmglocke schrillen. Retief zog sich in die offene Luke.
    Ein Schrei ertönte, gefolgt von hastigen Tritten auf der Leiter.
    »Nicht schießen, Mister!« schrie Chip.
    »Alles startklar, Chip«, rief Retief.
    »Einen Augenblick, ich komme mit.«
    Retief griff nach dem Koch und hievte ihn in die Luke. Dann riß er den Hebel herum. Die äußere Tür schloß sich.
    »Schnallen Sie sich auf den Kopilotensitz«, brüllte Chip. »Ich habe schon genug Alarmübungen mitgemacht. Ich weiß, wie man das Ding startet.«
    Retief sah zu, wie der Koch Hebel um Hebel verstellte und schließlich auf einen dicken roten Knopf drückte. Das Deck unter dem Boot

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