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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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»Verdammt neugierige Kerle.«
    »Mach auf, Chip.« Der Küchenchef schob den Riegel zurück und öffnete die Tür. »Kommt herein, verdammt noch mal.«
    Ein groteskes Geschöpf schob sich näher. Seine winzigen hufförmigen Füße klapperten auf dem Fußboden. Ein leuchtender Metallhelm überschattete die tief in den Höhlen liegenden Augen, und ein loser Umhang flatterte um die Knie mit ihren Knopfgelenken. Hinter dem Fremden tänzelte der Kapitän nervös auf und ab.
    »Ihle Papiele«, sagte der Fremde scharf.
    »Wer ist Ihr Freund, Kapitän?« fragte Retief.
    »Kümmern Sie sich nicht darum, sondern tun Sie lieber, was er sagt.«
    »Ihle Papiele«, begann der Fremde wieder.
    »Schon gut«, meinte Retief. »Es ist nett, daß Sie sich vorgestellt haben. Sie können wieder gehen.«
    »Machen Sie keinen Unsinn«, sagte der Kapitän.
    »Der Bursche kann gemein werden.«
    Der Fremde zog seine Arme aus dem Umhang – winzige Ärmchen mit riesigen Scheren, die er unter Retiefs Nase zusammenschnappen ließ. »Schnell, Weicher.«
    »Kapitän, machen Sie Ihrem Freund klar, daß er einen gebührenden Abstand von mir einhält. Er sieht spröde aus, und ich könnte mich versucht fühlen, ihn zu zerbrechen.«
    »Fangen Sie keinen Streit mit Skaw an. Seine Scheren durchschneiden sogar Stahl.«
    »Mein letztes Wort«, warnte Retief. Skaws Scheren öffneten und schlossen sich vor seiner Nase.
    »Zeigen Sie ihm Ihre Papiere, Sie Narr«, sagte der Kapitän heiser. »Ich habe keine Macht über Skaw.«
    Der Fremde öffnete seine Scheren wieder, und im gleichen Augenblick drehte sich Retief zur Seite und stieß mit dem Fuß gegen das Bein des Fremden. Skaw schrie auf und zappelte. Aus dem zerschmetterten Kniegelenk floß eine grünliche Flüssigkeit.
    »Ich sagte Ihnen doch, daß er spröde ist«, meinte Retief. »Wenn Sie wieder einmal Piraten an Bord haben, dann verschonen Sie mich mit ihrem Besuch.«
    »Um Himmels willen, was haben Sie getan? Die Bestien werden uns töten«, keuchte der Kapitän. Er starrte die Gestalt an, die sich in Schmerzen am Boden wand.
    »Verpacken Sie den guten Skaw wieder auf sein Boot und sagen Sie ihm, er solle seinen Freunden folgendes ausrichten: Ab heute wird illegales Betreten und Durchsuchen terranischer Schiffe auf terranischem Hoheitsgebiet streng bestraft.«
    »He«, rief Chip. »Er hat aufgehört zu strampeln.«
    Der Kapitän beugte sich über Skaw und drehte ihn um.
    »Er ist tot.« Der Kapitän sah Retief an. »Jetzt sind wir alle tote Männer. Die Soetti kennen keine Gnade.«
    »Sie brauchen keine zu kennen. Sagen Sie ihnen, sie sollen sich wegscheren. Der Spaß hat ein Ende.«
    »Sie haben ein Gefühlsleben wie Krebse.«
    »Sie können doch ein bißchen bluffen, Kapitän. Geben Sie die Leiche zurück – und nehmen Sie dazu eine Pistole in die Hand. Wir kennen ihr Geheimnis jetzt.«
    »Was für ein Geheimnis? Ich –«
    »Stellen Sie sich nicht dümmer, als Sie sind, Captain«, wandte Chip ein. »Die Sweaties sterben schnell. Das ist ihr Geheimnis.«
    »Das ist ein Argument.« Der Kapitän sah Retief an. »Sie haben nur ein Drei-Mann-Aufklärboot.«
    Er ging hinaus und kam mit zwei Besatzungsmitgliedern zurück. Sie trugen den Fremden sacht in den Gang hinaus.
    »Vielleicht kann ich die Soetti bluffen«, meinte der Kapitän von der Tür her. »Aber wir beide sprechen uns noch.«
    »Uns können Sie keine Angst einjagen, Kapitän«, rief Chip, als sich die Tür schloß. Er grinste Retief an. »Er, Mister Tony und dessen Kumpel. Sie treffen sie an einer empfindlichen Stelle. Sie sind Genossen dieser Sweaties. Haben irgendeine krumme Tour vor.«
    »Halte du dich lieber aus der Sache heraus, Chip. Ich möchte nicht, daß du durch mich in Schwierigkeiten kommst.«
    »Sie hätten Sie schon lange umgebracht, Mister, wenn sie nur ein bißchen Mut hätten. Das ist es, worin wir diesen Affen überlegen sind – sie haben keinen Mut.«
    »Ein Mann, der aus Angst handelt, Chip, ist am gefährlichsten. Und Angst hat der Kapitän jetzt bekommen.«
    »Ich habe vor keinem Angst.« Chip nahm sein Tablett auf. »Ich werde jetzt ein bißchen herumschnüffeln und sehen, was ich herausfinden kann. Wenn die Sweaties wegen Skaw etwas unternehmen wollen, müssen sie sich beeilen. In der Nähe des Hafens dürfen sie nicht mehr so ungestört vorgehen.«
    »Keine Angst, Chip. Ich bin ziemlich sicher, daß sie es sich nicht leisten können, in diesem Sektor aufzufallen.«
    Chip sah Retief an. »Sie sind kein Tourist,

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