Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
in seinen Sicherheitsgurten und stemmte sich gegen die Pilotenarmaturen.
    »Garnison an GB 327.« Die Stimme war durch die ionisierte Luft kaum hörbar, die den stählernen Meteoriten einhüllte. »Wir hören. GB 327, bitte kommen.«
    »Bereithalten für Notlandung«, sagte David Penoyer. »Ende.«
    »Sie können hier nicht landen. Die Insel ist vorübergehend gesperrt. Ende.«
    Das Schiff verlor rasch an Geschwindigkeit, bis der Wärmeeffekt der Luftreibung aufhörte. Die Bugfenster gaben den Blick auf die gewaltige Krümmung des Südatlantiks frei. Wolkenfelder schwebten verstreut über der schimmernden Fläche. Der Horizont lag in tiefem Blau, das unmerklich in das Schwarz des Weltraums überging.
    »Warum sollen wir nicht können, zum Teufel?« sagte Penoyer. »Ende.«
    Die antwortende Stimme kam jetzt laut und klar aus dem Empfänger. »Was für einen Schaden haben Sie?«
    »Beim Abbremsen ging etwas entzwei. Wir haben ein Loch im Heck, keine Steuerimpulse und müssen uns auf den Hauptantrieb verlassen. Ich glaube, wir werden auf Ascension niedergehen können, aber fragen Sie mich nicht, wo. Ende.«
    »Landen Sie im Ozean, und wir schicken ein Boot. Ende.«
    »Haben Sie nicht gehört? Wir haben ein Loch im Rumpf. Würden wie ein Stein sinken. Selbst wenn wir mit dem Leben davonkämen, wäre Lord Ponsonby nicht glücklich, seine Jacht im Wert von einer Million Pfund zu verlieren. Wir haben ein Recht, das Schiff zu retten, wenn es möglich ist. Ende.«
    »Gut, bleiben Sie auf Empfang. Ich schalte zum Kommandanten um.«
    »Nichts da. Keine Zeit. Wir wollen nicht auf die Garnison fallen. Unser Vektor zeigt auf die Südseite. Wir versuchen Landung auf einem der Plateaus und geben Signal, wenn wir unten sind. Wünschen Sie uns Glück. Ende und aus.«
    Penoyer drückte den Schalter herunter und nickte Heim zu. »Jetzt müssen wir uns beeilen. Wenn sie in fünf Minuten noch nichts gehört haben, werden sie ihre bewaffneten Flieger losschicken.«
    Heim nickte zurück. Eine wilde, dunkle Berglandschaft stürzte ihnen entgegen. Die Borddetektoren ermittelten Metall und Elektrizität. Das mußte Cynbes Versteck sein. Der Green Mountain schob seine wolkenverhangene Spitze zwischen das Schiff und die Radargeräte von Georgetown. Ein kleiner, aus schwarzem Vulkangestein ausgehauener Landeplatz kam in Sicht. Das Schiff senkte sich inmitten einer gewaltigen Staubwolke. Die Teleskopbeine berührten den Grund und federten den Aufprall ab.
    Heim schaltete auf Leerlauf, rief Penoyer zu, er solle seinen Platz nicht verlassen, und stürzte zur Luftschleuse. Seine Männer warteten bereits. Ihre Waffen schimmerten im schwachen Licht der Notbeleuchtung. Heim verfluchte laut den Sicherheitsverschluß, der die Luftschleuse mit so sadistischer Langsamkeit öffnete. Abendlicht schien herein. Heim sprang hinaus, bevor die automatische Gangway den Boden berührte. Er blinzelte durch den langsam niedersinkenden Staub.
    Neben dem Landeplatz waren drei Gebäude, wie Coquelin gesagt hatte. Eine Baracke für die fünfzehn Männer des Wachdienstes, ein Fahrzeugschuppen und eine Klimakuppel. Die vier Posten davor hielten ihre Waffen ungefähr in seine Richtung, aber sie waren völlig verdutzt und gafften nur. Die beiden Männer auf dem fahrbaren Luftabwehrträger hockten neben ihrer Raketenrampe und stierten herüber. Die Leitstelle in Georgetown hatte ihnen natürlich durchgegeben, daß sie nicht feuern sollten, wenn sie ein Raumfahrzeug ausmachten. Der Rest der Wachmannschaft kam aus dem Quartier gerannt.
    Heim ging auf sie zu. »Notlandung«, rief er. »Wir sahen Ihren Platz …«
    Der junge Mann mit den Leutnantsinsignien der internationalen Kontrollbehörde fuhr sich mit dem Zeigefinger in den Kragen. »Aber das ist nicht …«
    Heim blieb vor ihm stehen. »Was ist los?« fragte er harmlos. »Warum hätte ich Ihren Landeplatz nicht benutzen sollen?«
    »Befehl«, sagte der Leutnant kurz und abweisend. Sein Blick blieb am schlanken Körper der Raumjacht hängen. »Ich muß sagen, daß Ihr Schiff nicht havariert aussieht.«
    Man konnte seiner Jacht einen falschen Namen geben und ihr eine falsche Registrierungsnummer aufmalen, aber man konnte keinen Defekt vortäuschen. Heim streckte den Arm aus. »Auf der anderen Seite«, sagte er. Er ließ den Arm fallen und klappte in derselben Bewegung die Sichtscheibe seines Helms zu.
    Zwei Männer in der Luftschleuse traten zur Seite. Die Gaskanone, die sie mit ihren Körpern verdeckt hatten, steckte ihre

Weitere Kostenlose Bücher