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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Mündung heraus. Das betäubende Gas schoß mit einem Druck von fünfzig Atmosphären ins Freie.
    Einer der Bewacher eröffnete das Feuer, und Heim warf sich zu Boden. Eine Kugel fetzte vor ihm in den steinigen Boden, andere schlugen durch die Außenhaut der Jacht. Der gelbliche Gasstrahl schoß zischend und brodelnd über ihn hinweg. Und nun war auch die Mannschaft im Freien. Heims Leute trugen keine tödlichen Waffen; ein im Dienst erschossener Soldat konnte ihn auf den elektrischen Stuhl bringen.
    Der kurze Kampf endete. Heim sprang auf und rannte los. Hinter ihm kamen Zucconi und Lupowitz mit dem schweren Schneidbrenner.
    Heim erreichte die Kuppel. »Hier«, sagte er in sein Funksprechgerät. Zucconi und Lupowitz machten sich an die Arbeit. Die bläulichweißen Stichflamme fraßen sich in Sekundenschnelle durch Metallhäute und Isolierschichten. Nach einer Minute war der Einstieg frei. Heim sprang vorwärts in das rote Licht der künstlichen Sonne. Ein Dutzend seiner Männer folgten ihm. »Los, verteilt euch!« bellte Heim. »Wir haben vielleicht noch drei Minuten Zeit, bis die Verstärkungen kommen.«
    Er stürzte sich blindlings in den Dschungel. Zweige knackten, Ranken zerrissen. Im Dämmerlicht huschte ein Schatten – Cynbe! Heim sprang auf ihn zu.
    Ein Laserstrahl zuckte auf. Heim fühlte die Hitze, sah seine metallene Brustplatte in feurigem Dampf aufgehen. Dann war er über dem Aleriona und entwand ihm die Waffe. Cynbe traf Heims Knöchel mit dem Schwanz, und Heim fiel, aber er ließ den anderen nicht los. Drei, vier Männer sprangen hinzu, packten ihren Gefangenen und schleppten den Zappelnden hinaus. Nach dem ersten Atemzug in der gasverseuchten Luft verlor er die Besinnung und erschlaffte.
    Heim, der sich wieder aufgerappelt hatte, rannte als letzter über den Landeplatz. Zum Denken war keine Zeit mehr. Einige Flieger der Kontrollbehörde waren schon aufgestiegen und näherten sich rasch. Sie stießen wie Habichte herunter und feuerten auf Heims Mannschaft. Heim sah unter den Einschlägen Steine und Staub aufspritzen. »Zeigt ihnen, wen wir bei uns haben!«schrie er. Aber die Fliegerbesatzungen hatten den Gefangenen bereits erkannt. Sie zogen ihre Maschinen hoch.
    Sie werden mein Schiff flugunfähig machen, dachte Heim, Wenn wir nicht schnell wegkommen … Die Gangway war vor ihm, steil wie eine Höllenleiter. Seine Männer hasteten hinauf. Nun war Cynbe an Bord. Dann die anderen. Ein Flieger stieß auf Heim herab. Geschosse knallten in den Rumpf des Schiffes, rissen hinter ihm den Boden auf. Kopfüber fiel er durch die Einstiegsluke. Die Männer zerrten ihn hinein, jemand stieß die Verriegelung zu. Das Schiff begann zu zittern, dann brüllte der Hauptantrieb auf.
    Heim blieb eine Weile liegen, wo er war.
    Schließlich öffnete er seinen Helm und ging auf die Brücke. Der Weitraum funkelte von Sternen, aber die Atmosphäre war schon wieder im Begriff, das Schiff zu verschlucken. »Es geht wieder abwärts, wie?« fragte Heim.
    Penoyer nickte. Die Anspannung war von ihm gewichen, und er grinste breit. »Wir sind ihnen glatt entwischt. Bevor jemand A sagen konnte, waren wir schon von ihrem Radarschirm verschwunden.«
    Und nun befanden sie sich auf der anderen Seite des Planeten. Heim nahm seinen Sitz ein und ließ sich von den einzelnen Stationen Meldung machen. Bis auf einige Kugeleinschläge, die man bereits provisorisch abgedichtet hatte, war alles in Ordnung. Allmählich kehrten Ruhe und inneres Gleichgewicht zurück. Als Lupowitz meldete, der Gefangene sei aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht, fühlte Heim keine Erregung, nur kalte Entschlossenheit.
    »Bringt ihn in meine Kajüte«, befahl er.
    Das Schiff ging mit gedrosselten Maschinen herunter. Draußen war es Nacht geworden. Die Zeiteinteilung war ein wichtiger Bestandteil der Operation gewesen. Nun, als sie über der nordkanadischen Tundra niedergingen, fühlte sich Heim ziemlich sicher, daß ihr erneutes Eintauchen in die Atmosphäre unentdeckt geblieben war. Wenig später setzte das Schiff auf, und die Maschinen verstummten. Die Stille war absolut.
    Zwei bewaffnete Männer vor seiner Kajüte gaben ihm salutierend den Weg frei. Er trat ein und schloß die Tür.
    Cynbe stand neben der Schlafkoje. Nur seine Schwanzspitze bewegte sich, aber als er Heim erkannte, verzog sich sein schönes Gesicht zu einem frostigen Lächeln. »Ahh«, murmelte er, und das war alles.
    Heim verbeugte sich zeremoniell. »Vergeben Sie mir, mein Herr«, sagte er. »Ich

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