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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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bin in einer verzweifelten Lage.«»Sie haben recht«, sang der andere, »wenn Sie glauben, damit einen Krieg entfesseln zu können.«
    »Nein, das will ich nicht. Wie könnte ich mich selbst besser diskreditieren? Ich brauche nur Ihre Hilfe.«
    Die grünen Augen blitzten. »Eine seltsame Art, um Hilfe zu ersuchen, Kapitän.«
    »Es gibt keine andere. Hören Sie mich an, Admiral. Die Spannungen zwischen den Anhängern des Friedens und denen des Krieges sind so groß geworden, daß es zu Gewalttaten kommt. Vor einigen Tagen hat man meine Tochter entführt. Ich bekam Nachricht, daß man sie nur zurückgeben werde, wenn ich mich der anderen Partei gefügig zeige.«
    »Was Ihnen natürlich schwerfällt, Kapitän«, antwortete Cynbe ironisch lächelnd. »Aber was soll ich dazutun?«
    »Es ist mir gleich, wie Sie darüber denken«, sagte Heim barsch. »Ich mußte mir jedenfalls ein Druckmittel verschaffen. So bestach ich jemanden, der Ihren Aufenthalt kannte, stellte diese Männer in meinen Dienst und entführte Sie, ebenfalls als Geisel. Und nun werden wir den Kopf der amerikanischen Friedensbewegung anrufen, denn seine Leute halten meine Tochter gefangen.«
    Cynbes Schwanz begann seine Fersen zu peitschen. »Nehmen wir einmal an, ich weigerte mich?«
    »Dann bringe ich Sie um«, sagte Heim. »Ich weiß nicht, ob Sie das einschüchtert oder nicht. Aber Ihre Delegation wird ohne ihren militärischen Experten kaum die Verhandlungen fortsetzen. Es wird sehr wahrscheinlich sogar zum Abbruch aller Verständigungsgespräche führen.«
    »Womit Sie Ihr Ziel erreicht hätten, Kapitän«, schnurrte Cynbe. »Aber Sie denken nicht folgerichtig, mein Herr. Was, glauben Sie, wird aus Ihrer Tochter werden, wenn Sie mich töten? Sie sagten doch, es gehe Ihnen um die Rettung des Mädchens.«
    Heim zuckte ärgerlich die Achseln. »Ich habe keine andere Wahl.«
    Cynbe sagte lächelnd: »Werden Sie meine Existenz nicht in jedem Fall beenden, Kapitän, um zu verhindern, daß ich Sie öffentlich anklage? Es ist Ihnen wohl klar, daß ich das tun werde.«
    »Tun Sie, was ich Ihnen sage, und ich lasse Sie frei. Ich will meine Tochter wiederhaben. Warum sollte ich einen Mord begehen, der die ganze Erde gegen mich aufbringen würde? Und was die angedrohte öffentliche Anklage nach Ihrer Freilassung angeht, so werden Sie sich das sicherlich zweimal überlegen. Bei einem solchen Prozeß würde zuviel schmutzige Wäsche gewaschen. Ein zum Äußersten getriebener Vater und so weiter. Ich würde dem Gericht meine Dokumente von Neu-Europa vorlegen. Ich würde unter Eid aussagen, was Sie zugegeben haben, als wir das letzte Mal miteinander sprachen. Ich würde mit allen Mitteln kämpfen. Die Stimmung in der Öffentlichkeit ist eine heikle Sache. Eine Sache wie mein Gerichtsverfahren und meine Aburteilung könnten sehr leicht zu einem Umschwung der öffentlichen Meinung führen.
    Nein, es wird am besten sein, Sie sagen der Kontrollbehörde, eine unerkannte Bande habe Sie entführt, um auf diese Weise den Vertrag mit Alerion zu sabotieren. Sie hätten diese Leute jedoch überzeugen können, daß es von ihrem eigenen Standpunkt aus das Dümmste sei, was sie machen könnten, und darauf habe man Sie freigelassen. Und sagen Sie Ihren eigenen Delegationsmitgliedern, sie sollen über die ganze Affäre Stillschweigen bewahren. Sie werden es tun, wenn Sie es sagen. Ein öffentlicher Skandal wäre zu diesem Zeitpunkt sehr unbequem.«
    Der Aleriona stand immer noch unbewegt, eingesponnen in seine Gedanken. »Mein Herr«, sagte Heim mit seiner weichsten Stimme, »Sie verstehen uns Menschen nicht. Wir sind Ihnen so fremd wie Sie uns. Bis jetzt haben Sie uns ganz schön eingewickelt. Aber lassen Sie einen neuen Faktor ins Spiel kommen, und Ihre ganzen Vorausberechnungen sind über den Haufen geworfen.«
    Die grünen Augen entschleierten sich. »Gehen wir zum Radiophon, Kapitän.«
    Chikago lag im ersten Licht des Morgens. Jonas Yores puritanisches Gesicht blickte verschlafen und feindselig aus dem Bildschirm. »Was wollen Sie, Heim?«
    »Wissen Sie davon, daß meine Tochter entführt worden ist?«
    »Nein. Das heißt, gehört habe ich davon, natürlich. Aber ich habe nichts damit zu tun. Ich besitze keinerlei Informationen.«
    »Ich hörte, die Entführer seien in den militanten Kreisen Ihrer Friedensbewegung zu suchen. Warten Sie, Yore, ich beschuldige Sie nicht der Mitwisserschaft. Jede Gruppe hat ihre Radikalen. Aber vielleicht können Sie unter Ihren Mitgliedern

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