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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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sie, so gut er konnte, küßte sie zum Abschied und ging. Während sein Pilot ihn die kurze Strecke zur Jacht flog, blickte er aus dem Fenster. Eine Gruppe Staurni stieg gerade auf. Ihre Jagdwaffen blinkten in der Sonne. Der Aufruhr in ihm verwandelte sich in Eifer, in eine drängende Begierde, wieder auf der Brücke zu stehen und sein Schiff zu lenken, als er die Drachengestalten mit schweren Flügelschlägen in den dunklen Himmel aufsteigen sah.

 
17.
     
    Die Phönixregion ist ein Sternbild in der Nähe des südlichen Himmelspols, hundertfünfzig Lichtjahre von der Erde entfernt. Nicht lange nach Einführung des Nuklearantriebs mit Gravitronenbeschleuniger fand Lamontagne den weiten Weg nach Aurora. Als er sah, daß diese Sonne einen Planeten hatte, auf dem Menschen leben konnten, pflanzte er die Trikolore in den Boden und ließ Siedler aus seinem Heimatland kommen. Voll Hoffnung strömten die Menschen nach Neu-Europa, machten das Land urbar, arbeiteten und vermehrten sich. Dann kamen die Kriegsschiffe von Alerion und brachten das atomare Höllenfeuer auf den Planeten …
    Ein Schiff startete, stieg mit immer größerer Beschleunigung aus der Atmosphäre Neu-Europas und löste sich kurz darauf aus dem Anziehungsbereich des Planeten.
    Eine Million Kilometer entfernt, beobachtete die Sternschnuppe II das fremde Schiff. Sie sah es mit sichtbarem Licht und Infrarot, ertastete es mit unsichtbaren Radarfingern, nahm die schwachen Druckwellen seines Antriebs auf und erwachte zu raubtierhafter Aufmerksamkeit.
    »Verdammt«, sagte Gunnar Heim, »wir hätten das Ding schon vor Stunden ausmachen müssen. Anscheinend haben sie neue Abschirmvorrichtungen installiert. «
    David Penoyer studierte Magnetbänder mit Datenanalysen und Kursberechnungen. »Es scheint ein Transporter mittlerer Größe zu sein. Gleiche Klasse wie die ›Ellehoi‹, die wir letzte Woche aufgebracht haben, würde ich sagen. Wenn es so ist, sind wir schneller.«
    Heim trat an eins der Bullaugenfenster. Ungezählte Sterne drängten sich im Raum; die Milchstraße zog ihr silbriges Band durch die schwarze Unendlichkeit des Alls; Kugelhaufen und ferne Spiralnebel schimmerten aus unerreichbaren Fernen herüber. Er hatte keine Zeit für ehrfürchtiges Staunen; er starrte hinaus und sagte: »Das Schiff wird außerhalb der Machgrenze sein, bevor wir eine annähernd gleiche Geschwindigkeit erreicht haben. Ich weiß, daß es theoretisch möglich ist, mit Höchstgeschwindigkeit längsseits an ein anderes Schiff zu gehen, aber es ist noch nie versucht worden, und ich werde es auch nicht tun. Wenn schon keine anderen Komplikationen eintreten, wäre doch die Turbulenz interstellarer Gase eine Gefahr.«
    »Kapitän«, sagte Penoyer, »ich meine, wenn wir einfach beschleunigen, erwischen wir es unterhalb der Grenze. Dann muß es entweder die Machs einschalten und Gefahr laufen, auseinandergerissen zu werden, oder sich unserem Feuer aussetzen.«
    Heim schnitt eine Grimasse. »Es wird lieber das Risiko eingehen, als sich ergeben. Und ich möchte mir meinen Ruf nicht verderben. In vier Monaten Kaperfahrt haben wir zwölf Schiffe aufgebracht, und das ohne einen einzigen Toten.« Er fuhr sich ungeduldig über die Haare. »Wenn wir nur – Moment!« Er drehte um und schaltete die Sprechanlage ein. »Kapitän an Chefingenieur. Hören Sie, mit Gravitronen kann man bis auf Geschirrspülen so ziemlich alles machen. Wäre es möglich, von hier aus auf eine sehr kurze Strecke mit Höchstgeschwindigkeit zu fahren?«
    »Das ist eine Frage präziser Einstellung, Kapitän«, rumpelte Utgh-a-Kthaqs Stimme aus dem Lautsprecher. »Beim Verlassen des Sonnensystems ist es uns gelungen. Aber jetzt, nachdem wir ohne Überholung so lange herumgekreuzt sind …«
    »Ich weiß. Dann bleibt uns wohl nichts übrig, als das feindliche Schiff zu zerstören. Krieg ist kein Kinderspiel.«
    »Moment bitte.« Aus dem Lautsprecher drangen klickende Geräusche. Der Chefingenieur schien mit seinem naqsanischen Rechenschieber zu arbeiten. »Ja. Ich habe den Sicherheitsbereich nachgerechnet. Es müßte zu machen sein.«
    »Sehr gut!« rief Heim. »Hast du das gehört, David?« Er schlug Penoyer auf den Rücken.
    Der blonde Offizier hustete. »Ja, Chef, sehr gut.«
    »Nicht nur, daß wir keine Leben auszulöschen brauchen«, fuhr Heim begeistert fort, »sondern auch das Geld. Das viele schöne Prisengeld!«
    Und eine Prisenmannschaft, um das Schiff zur Erde zu bringen, dachte der Geschäftsmann in ihm. Bald

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