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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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habe gute Lusst und werfe mich in den Rachen dess ersstbessten Biesstes, um ihre Berechnungen zu zersstören.«
    »Nur keine übereilten Maßnahmen«, warnte Retief. »Noch sind wir nicht geschlagen.«
    »Nur noch ein paar Minuten«, krächzte Harrumph nervös. Er preßte den schuppigen Kopf an die Gitterstäbe, um das Fleckchen Sonnenschein zu erhaschen, das am Ende des Korridors zu sehen war. »Ich weiß nicht, ob ich mich freuen ssoll, daß ess bald vorüber isst, oder ob ich Angsst haben ssoll…« Er zuckte mit einemmal zurück, und seine Augen zitterten.
    »Ich habe doch Angsst«, sagte er. »Ssie kommen.« Einen Moment später näherten sich verstohlene Schritte der Zelle. Rukktooey mit seiner orange-blauen Farbenpracht erschien. Seine Miene war eindeutig etwas ängstlich.
    »Schnell!« zischte er. »Ich konnte in so kurzer Zeit keine Schußwaffen auftreiben, aber ich habe etwas Besseres – und es ist unauffälliger.« Er suchte etwas unter seinem Umhang hervor.
    »Bully – du darfsst dem Schurken nicht vertrauen«, rief Harrumph – aber zu spät. Rukktooey hatte bereits einen kleinen pistolenartigen Gegenstand hervorgezogen, richtete den schlanken silbernen Lauf auf Retief und drückte ab. Komprimiertes Gas entwich zischend und fächerte Retief kühl um das Gesicht. Es roch nach Pfefferminze.
    »Eine starke Droge – macht die Nerven reaktionsfähiger«, flüsterte der Buchmacher und sah immer wieder um. »Natürlich verboten, aber von Spielern sehr gern benutzt. Vielleicht letzten Endes tödlich für euch Terries – aber was macht das in deinem Fall?«
    Während der Glücksspieler sprach, hatte Retief ein merkwürdiges Gefühl. Es war, als würde sich die Luft im Raum plötzlich verdichten. Die Schatten vertieften sich zu einem dunklen, schimmernden Purpurrot. Das Geschrei der Menge verzerrte sich zu einem dumpfen Stöhnen – so als ließe jemand eine Tonbandaufnahme mit der falschen Geschwindigkeit ablaufen.
    »nützlich … zuur … Bee … oobaachchtuunngg …« Die Stimme des Spielers war so verzerrt, daß Retief ihn nicht mehr verstehen konnte. Und der Mann selbst schien mitten in der Bewegung erstarrt. Die Hand mit der Pistole war halb gesenkt, der Mund stand offen.
    Retief wandte sich Harrumph zu, doch das war mühsam, denn sein Kopf fühlte sich mit einemmal wie eine schwere Rübe an. Der Haterakan schwebte halb in der Luft. Offenbar hatte er den Buchmacher anspringen wollen. Von irgendwo erschütterte ein dumpfes, gleichmäßiges Schlagen den Boden und die Wände.
    Retief sah wieder Rukktooey an. Der Haterakan posierte steif wie ein Kleiderständer vor dem Gitter. Retief griff zwischen zwei Stäben durch, nahm die Pistole vorsichtig an sich und untersuchte sie. Sie war eigentlich nicht schwer, aber die dichte Atmosphäre machte jede Bewegung umständlich. Am Ende des Griffes befand sich ein Schraubverschluß. Retief drehte daran, aber ohne Erfolg. Dann, als er die Hand wegnahm, drehte sich der Verschluß von selbst langsam heraus. Im Innern befanden sich drei weiße, erbsengroße Kugeln. Retief holte sie heraus und roch daran. Wieder spürte er den leichten Pfefferminzhauch. Er steckte sie in die Tasche. Der Stoff seines Anzugs fühlte sich an wie dünnes Metall, und die Gaskügelchen wollten immer wieder davonschweben. Er suchte schnell die Taschen des Buchmachers ab und fand einen kleinen Behälter mit unregelmäßig geformten Stäben – eindeutig Schlüssel. Dann drückte er dem Mann die Pistole wieder in die Hand und wartete.
    Nachdem etwa zehn Minuten subjektiver Zeit vergangen waren, bemerkte er, daß die Pistole sich langsam, dann immer schneller senkte. Gleichzeitig wurde das dumpfe Dröhnen zu dem erregten Geschrei der Menge.
    »… deess Gegners«, beendete Rukktooey seinen Satz mit normaler Stimme. Er steckte rasch die Pistole ein. Harrumph landete am Gitter, aber der Spieler hatte sich bereits ein paar Schritte zurückgezogen und lachte trocken.
    »Das inth wird in ein paar Minuten zu wirken beginnen«, meinte er, zu Retief gewandt. »Bei den Haterakans ruft es eine zehnprozentige Verbesserung der Wahrnehmung und der Reflexe hervor. Bei deinem fremden Stoffwechsel wirkt es vielleicht nicht so gut, aber es müßte dir doch einen kleinen Vorteil verschaffen. Vergiß meinen Vorschlag nicht.« Er schlenderte weg und zischelte einen lässigen Rhythmus vor sich hin.
    »Diesser Schuft!« krächzte Harrumph und richtete die großen Augen auf Retief. »Inth ist ein starkes Alkaloid. Ich

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