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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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einsame Zögerer wurde niedergeschrien.
    »Jetzt ist die Zeit zum Handeln da!« Seans Stimme klang wie eine Siegesfanfare. »Die Legion ist bereit. Wir kennen die Krebse, und wir kennen das CDT. Und wir lassen uns die Behandlung, die wir von beiden erhielten, nicht gefallen. Wir haben Männer, Schiffe und Waffen. Es fragt sich nur – haben wir genug Mut?«
    »Das ist eine Frage!«
    »Mit uns kannst du rechnen, Sean!«
    Sean hob die Hand, und die vorher so niedergedrückten Männer scharten sich eifrig um ihn.
    »Also gut, Jungs!« rief er. »Das CDT kann in seine Verträge schreiben, was es will. Bis diese Bürokraten wissen, was geschehen ist, haben wir die Krebse aus diesem Sektor verjagt. Pah, sogar aus dem ganzen westlichen Arm!« Er machte eine Pause, weil die Männer vor Begeisterung brüllten. »Und danach – zum Teufel, wer will uns denn aufhalten? Es gibt noch eine Menge Welten da draußen, die wir Terries gut gebrauchen könnten. Die Extes haben sich viel zu viele angeeignet. Gumpert IV beispielsweise – das wird ein Spaß!« Seine Augen leuchteten. »Man kann noch gar nicht sagen, wo alles enden wird.«
    »Und ob man das kann!« sagte Retief betont laut. Das Geschrei der Männer verstummte, und alle sahen ihn erwartungsvoll an. Er sog lässig an seinem Rauchstäbchen.
    »Es endet hier – in diesem Saal«, stellte er ruhig fest.
    »Was soll das heißen?« fauchte Sean in die Stille.
    »Es ist ein Hirngespinst, Sean«, sagte Retief. »Ich finde, die Männer hatten genug Kämpfe, um etwas vom militärischen Ruhm zu spüren. Die Legion hat ihren Zweck erfüllt. Es wird Zeit, daß du sie auflöst und daß die Leute wieder an ihre gewohnte Arbeit gehen.«
    »Auflösen? Heimgehen?« Sean schäumte. »Bist du wahnsinnig geworden? Ich habe den Sektor in der Hand wie einen reifen Apfel. Du glaubst doch nicht, daß ich ihn wegwerfe?«
    Retief stand da und sah dem großen Rotschopf in die Augen.
    »Sean, du bist ein hoffnungsloser Ehrgeizfall«, sagte er. »Und ein Träumer!«
    Sean starrte ihn triumphierend an. »Ich bin der stärkste Mann im ganzen Sektor«, rief er. »Es ist nicht nur mein Recht, sondern sogar meine Pflicht, diese Stärke auszunutzen.« Er drehte sich herum und rief Lou, der eifrig in seiner Nähe stand, einen Befehl zu.
    »Wieder falsch, Sean«, sagte Retief, und der General fuhr herum, wie von einer Tarantel gestochen.
    »Was soll das heißen, West?«
    »Du bist nicht der stärkste Mann im Sektor, Sean«, erklärte Retief und warf sein Rauchstäbchen weg. »Du bist nicht einmal der stärkste Mann in diesem Raum …«
    Tiefe Stille entstand, als die Legionäre die beiden Streithähne beobachteten.
    Sean nickte plötzlich. »Ich verstehe endlich«, knurrte er. »Du hast es dir wohl in den Kopf gesetzt, die Legion zu führen, was, West? Nun, das können wir regeln – meinetwegen gleich.«
    »Ganz meine Meinung, Sean«, erwiderte Retief.
    »Macht den Boden frei!« schrie Sean. In seinen Augen glänzte Kampflust. Er riß die ohnehin zerfetzte Uniformjacke vom Leib und warf sie zusammen mit den klirrenden Medaillen zur Seite. Auf seiner nackten Brust wuchs ein roter Haarpelz, und seine Arme hatten Muskeln wie Eichenwurzeln. »Schön, West, kämpfen wir! Mann gegen Mann. Niemand mischt sich ein, niemand holt Hilfe – egal, was passiert.«
     

 
13
     
    »Moment mal, Sean«, meldete sich Len. »Jetzt ist doch wirklich nicht die rechte Zeit, um Privatstreitereien auszutragen …«
    »Ach, was weißt du denn schon?« fuhr ihn Lou an und wandte sich an Sean. »General, Sie wurden herausgefordert und haben somit die Wahl der Waffen.«
    Sean hob seine Schmiedehammer-Fäuste. »Andere Waffen als die da brauche ich nicht. Aus dem Weg, Lou.« Er schob den Hakennasigen zur Seite, trat vor und jagte eine Linke an Retiefs Kopf vorbei, gefolgt von einer Rechten, die den Diplomaten nur knapp verfehlte. Dann kam Retief mit einer Rechten, und Sean japste, als er sich zur Seite beugte und sein Gegner ihn mit der Linken an den Rippen traf. Ein Schrei klang auf – und wurde lauter, als Sean auch bei seinen nächsten Schlägen nicht traf. Dann drang der Rotschopf vor. Sein Uppercut ging fehl und wurde durch einen Schlag auf den rechten Oberarm erwidert. Der nächste Haken durchbrach Retiefs Deckung und traf ihn an der Brust – und dann wankte der Hüne zurück, als Retiefs Faust ihn am Kinn erwischte.
    »Gib’s ihm, Sean«, schrie jemand, als der Rotschopf kopfschüttelnd zurücktrat und zwei linke Haken

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