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Tu dir weh

Tu dir weh

Titel: Tu dir weh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilaria Palomba
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wirklich befreundet, aber ich kenne ihn sehr gut.«
    »Warum? Kommt er auch zu den besetzten Häusern?«
    Von mir denkt er nur, dass ich eine Hure bin, vielleicht widere ich ihn an.
    »Besetzte Häuser, Raves ...«
    »Komm, das glaub ich dir nicht ... so ist Marco nicht.«
    Er sieht mich als versaute Nymphomanin, Drogenabhängige, böses Mädchen, eine, mit der man nur ficken und Drogen nehmen kann.
    »Aber sicher, in manchem Umfeld ...«
    »Willst du damit sagen, dass er Drogen nimmt?«
    Wenn ich nur auch eine Frau wäre, eine echte Frau, wie alle Frauen, eine, bei der du nur mal dran riechen darfst. Eine, die aussieht wie eine Nonne und in ihrem Innersten krassere Fantasien versteckt als ich.
    »Ja, Francesca, er nimmt Drogen und zwar jede Menge, aber nicht etwa Joints.«
    »Was redest du da? Ich kenne ihn gut, wir treffen uns immer am Wochenende, am Samstag bleibt er bei mir, und dann geht er heim.«
    Vielleicht genießt er es mit ihr viel mehr als mit mir. Vielleicht kriegt er mit ihr wirklich einen hoch. Vielleicht ist er eifersüchtig auf sie und reicht sie nicht an seine Freunde weiter, nur um die ein bisschen zu unterhalten.
    »Ach Quatsch, der erzählt dir, dass er nach Hause geht, aber stattdessen bringt er dich nur nach Hause, feiert dann die Nacht durch und wer weiß, was noch.«
    Verdammt, Donato, halt die Klappe!
    »Stella«, ruft Donato, »hast du verstanden, wer sie ist?«
    Nein, nein, ich bitte dich.
    Stella steht auf.
    »Wer?«
    Gottverdammt, bitte zieh mich da nicht mit rein.
    »Das ist Marcos Freundin.«
    Stella dreht sich um. Die Augen des Mädchens sind entspannt, beinahe friedfertig. Stella hingegen schießt Pfeile aus ihren Augen. Der Händedruck lässt es ihr eiskalt den Rücken herunterlaufen.
    »Francesca, freut mich.«
    Vielleicht kümmert er sich um ihr Wohlbefinden, macht sich Sorgen, wenn etwas nicht stimmt. Vielleicht ist er mit ihr liebevoll, rücksichtsvoll.
    Stella fährt zusammen. Sie würde ihr am liebsten die Haut mit den Zähnen abreißen und sie dann zwingen, sie zu verspeisen. Sie möchte sie hässlich sehen, krumm, verkrüppelt, stinkend. Sie möchte ihr die Fresse polieren und alle Zähne aus dem Maul schlagen.
    Warum mit mir nicht?
    Donato fährt sich mit den Fingerknöcheln über die rechte Wange, mit einer Miene, die so etwas sagt wie: Schauen wir mal, was die sich erzählen werden. Stella streckt ihren Hals in seine Richtung.
    Rette mich, rette mich aus dieser schrecklichen Lage.
    Sie hält den Zorn in ihrem Inneren zurück und stellt Francesca ein paar freundschaftliche Fragen.
    »Was studierst du?«
    Er kann alles tun, was er will, mich von jedem ficken lassen, vergewaltigen, versengen, aber nicht eine andere lieben, das kann er mir nicht antun.
    »Archäologie, ich studiere mit Donato.«
    Ich habe das nicht verdient.
    »Du siehst aus, als wärst du eine gute Studentin.«
    Was hab’ ich so Dreckiges an mir?
    »Wie wahr!«, mischt sich Donato ein, »Francesca ist die beste unseres Studiengangs.«
    Stella greift Donatos Hand und streicht sich damit über ihren Hals, um die Schweißtröpfchen abzuwischen.
    »Stella«, sagt Donato lächelnd, »was machst du da?«
    Der Bibliothekar kommt und schickt alle drei vor die Tür, weil sie zu viel Lärm machen.
    »Entschuldigt mich einen Augenblick«, sagt Francesca.
    Sie entfernt sich, das Handy am Ohr. Stella starrt sie mit weit aufgerissenen Augen an. Sie hat das unangenehme Gefühl eines riesigen Vakuums in der Magengegend.
    Rufst du ihn gerade an, oder was? Sag mir nicht, dass er sich bei dir meldet.
    Francesca macht ein unglückliches Gesicht und kommt zu ihnen zurück, beim Laufen sind ihre Füße nach außen gerichtet wie Uhrzeiger auf zehn nach zehn.
    »Es ist jetzt der dritte Tag«, sagt sie, »an dem ich ihn nicht erreiche, heute ist sein Handy sogar aus, ich verstehe das nicht, warum meldet er sich nicht?«
    Donato lacht.
    Ätsch, Nutte, Zeit, dass auch du von Marco im Stich gelassen wirst.
    Stella nähert sich Francesca und streicht ihr mit den Händen übers Haar, obwohl sie sie am liebsten erwürgen würde.
    »Es tut mir leid, Süße, es tut mir sehr leid. Männer sind so, sie sind Arschlöcher, manchmal melden sie sich einfach nicht. Du kannst nie genau wissen, was für andere Geschichten noch bei ihnen laufen ...«
    Donato grinst sie an, macht sich über die beiden lustig. Francesca erstarrt, ein Ausdruck von Angst in den Augen, als ob jemand sie mit einem Stein aus einem langen Traum erweckt hätte.
    »Warum? Was

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