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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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ihn kennen würde, fände ich das Bild, das du von dir entwirfst, vermutlich sehr amüsant.«
    »Das glaube ich auch. So, und jetzt zu diesem Fall in Studio City. Gibt es irgendwelche Fingerabdrücke, die uns weiterhelfen werden?« Porteau öffnete eine Schreibtischschublade, holte einen Tabakbeutel hervor und begann seine Pfeife zu stopfen. »Jede Menge Fingerabdrücke der drei Opfer. Im ganzen Haus. Und Abdrücke des kleinen Mädchens -aber nur in der umgebauten Garage.«
    »Dem Labor.«
    »Dem grauen Zimmer, wie einer meiner Männer es nannte.«
    »Sie war also immer in diesem einen Raum eingesperrt?«
    »Offensichtlich. Das heißt, einige partielle Abdrücke von ihr fanden wir noch im angrenzenden kleinen Bad. Es scheint ihres gewesen zu sein. Aber im ganzen übrigen Haus gibt es keinen einzigen Abdruck von ihr.«
    »Und sonst? Keine Abdrücke, die von den Mördern stammen könnten?«
    »Selbstverständlich haben wir andere Abdrücke gefunden, hauptsächlich partielle. Unser neues High-Speed-Lasergerät vergleicht sie mit den Fingerabdrücken aktenkundiger Verbrecher, aber bisher hatten wir noch kein Glück. Und ich mache mir auch keine großen Hoffnungen.« Er suchte in seinen Taschen nach Streichhölzern. Dann fragte er: »Wie oft hinterläßt ein Mörder deiner Erfahrung nach am Tatort deutliche, leicht identifizierbare Fingerabdrücke?«
    »Ich habe es in vierzehn Jahren erst zweimal erlebt«, mußte Dan zugeben. »Also Fehlanzeige bei den Fingerabdrücken. Sonst etwas?« Porteau zündete seine Pfeife an, stieß süßlichen Rauch aus und löschte das Streichholz. »Es wurde keine Waffe gefunden...«
    »Eines der Opfer hatte einen Feuerhaken.« Porteau nickte. »Mr. Cooper. Aber wir haben nur sein eigenes Blut darauf gefunden, und es waren nur einige Tropfen, wie überall an den Wänden und auf dem Boden rings um die Leiche.«
    »Cooper hat seinen Angreifer mit dem Feuerhaken also nicht getroffen, und er wurde selbst nicht mit dem Ding geschlagen.«
    »So ist es.«
    »Und was hat das Staubsaugen ergeben - außer Dreck, meine ich?«
    »Die Funde werden analysiert. Ehrlich gesagt, bin ich nicht optimistisch.«
    Porteau war normalerweise optimistisch, wie sein Vorbild Sherlock Holmes; um so entmutigender war sein derzeitiger Pessimismus.
    »Und was habt ihr unter den Fingernägeln der Opfer gefunden?«
    »Nichts Interessantes. Keine Hautfetzen, keine Haare, kein Blut, außer ihrem eigenen; sie hatten offenbar keine Gelegenheit, ihre Angreifer auch nur zu kratzen.«
    »Aber die Mörder müssen sich ganz in ihrer Nähe befunden haben. Verdammt, Felix, sie haben diese Leute totgeprügelt.«
    »Ja. Trotzdem scheint keiner der Mörder verletzt worden zu sein. Wir haben überall in jenen Räumen Blutproben gesammelt, aber das ganze Blut stammt ausschließlich von den Opfern.« Sie saßen einen Augenblick schweigend da. Porteau paffte Rauchwolken in die Luft. Sein Gesicht hatte einen nachdenklichen Ausdruck, und wenn er Geige gespielt hätte wie Holmes, so hätte er jetzt das Instrument bestimmt zur Hand genommen. Schließlich sagte Dan: »Du hast die Fotos von den Leichen gesehen?«
    »Ja. Schrecklich. Unglaublich. Eine derartige Raserei. ..«
    »Hast du nicht auch das Gefühl, daß das ein sehr merkwürdiger Fall ist?«
    »Daniel, ich finde jeden Mord merkwürdig«, erwiderte Porteau. »Aber dieser Fall ist merkwürdiger als andere.«
    »Merkwürdiger als andere«, stimmte Porteau zu und lächelte, so als freute er sich über die Herausforderung. Dan ließ ihn in seiner aromatischen Rauchwolke zurück und fuhr mit dem Lift ins Untergeschoß hinab, wo die Pathologie untergebracht war.

16
    Das Mädchen rief: »Nein!«
    »Melanie, Liebling, beruhige dich. Niemand wird dir etwas zuleide tun.« Die Kleine schüttelte heftig den Kopf, ihr Atem ging schnell und flach, und ein Angstschrei blieb in ihrer Kehle stecken. Nur ein dünnes hohes iiiiiiiii war zu hören. Sie zappelte und versuchte, vom Schoß ihrer Mutter herunterzukommen. Laura hielt sie fest. »Hör auf zu strampeln, Melanie. Sei ruhig. Entspann dich.« Plötzlich schlug Melanie mit beiden Händen nach einem nicht existierenden Angreifer, traf aber ihre Mutter. Es waren zwei kräftige, schmerzhafte Schläge, vor Lauras Brust und in ihr Gesicht. Laura ließ ihre Tochter unwillkürlich los. Der Schlag ins Gesicht hatte ihr Tränen in die Augen getrieben. Melanie ließ sich auf den Boden fallen und kroch davon. 
    »Melanie, bleib hier!« Obwohl das Mädchen unter

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