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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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zurückzubekommen. Und jetzt. Kleines, gibt es nichts Wichtigeres. als dich gesund zu machen, dich aus diesem Loch hervorzuholen, in dem du dich verkriechst. Ich werde alles tun, was ich vermag, um dich gesund zu machen. Ich helfe dir, wieder gesund zu werden.«
    Das Mädchen sagte nichts.
    Seine grünen Augen starrten ins Leere.
    Laura zog die Kleine auf ihren Schoß, legte ihre Arme um sie, hielt sie fest umschlungen. Sie mußte Zuneigung und Wärme spüren, wenn die Therapie eine Erfolgschance haben sollte.
    Nach einigen Minuten begann Laura, ein Wiegenlied zu summen, dann ganz leise vor sich hin zu singen. Sie streichelte die Stirn ihrer Tochter, kämmte ihr mit den Fingern die Haare aus dem Gesicht.
    Melanies Augen verloren ihren starren, glasigen Ausdruck nicht, aber sie hob eine Hand und schob ihren Daumen in den Mund. Wie ein Kleinkind. Wie sie es als Dreijährige getan hatte.
    Tränen traten Laura in die Augen, und ihre Stimme zitterte, aber sie sang leise weiter und strich ihrer Tochter weiter über die Haare. Und dann fiel ihr ein, welche Mühe sie sich vor sechs Jahren gegeben hatte, Melanie das Daumenlutschen abzugewöhnen, und es kam ihr selbst komisch vor, daß sie jetzt so erfreut und gerührt darüber war. Plötzlich war sie halb am Weinen und halb am Lachen, und sie wußte, daß sie lächerlich aussehen mußte, aber sie fühlte sich großartig. Sie fühlte sich so gut, und sie war so ermutigt durch Melanies Daumenlutschen und den kurzen Blickkontakt, daß sie beschloß, nicht, wie ursprünglich geplant, erst am nächsten Tag, sondern unverzüglich zu versuchen, das Kind zu hypnotisieren. Es hatte sich so tief in das Schnekkenhaus der eigenen Psyche zurückgezogen, daß es in seinem quasi katatonischen Zustand nicht ansprechbar war. Unter Hypnose würde Melanie beeinflußbarer sein, und vielleicht würde es gelingen, sie wenigstens teilweise in die reale Welt zurückzuführen. Jemanden in Melanies Zustand zu hypnotisieren, war entweder viel einfacher als bei einer psychisch gesunden Person -oder unmöglich. Laura sang leise weiter und massierte mit den Fingerspitzen sanft Melanies Schläfen. Als die Lider des Kindes zu flattern begannen, hörte sie auf zu singen und flüsterte: 
    »Entspann dich, Baby. Schlaf jetzt, Baby, schlaf. Ich möchte, daß du schläfst, dich entspannst... du sinkst in tiefen natürlichen Schlaf... du sinkst ganz sanft, wie eine Feder in stiller warmer Luft... du sinkst und sinkst... tiefer und tiefer... du schläfst ein... aber du wirst meine Stimme hören... du wirst meiner Stimme lauschen... du sinkst ganz langsam in den Schlaf... aber meine Stimme wird dir folgen... du wirst mir zuhören und alle Fragen beantworten, die ich dir stelle... Schlaf ein, Baby, aber hör mir zu und gehorche mir.« 
    Ihre Fingerspitzen bewegten sich immer langsamer, immer sanfter, bis die Augen des Mädchens schließlich zufielen und die gleichmäßigen Atemzüge verrieten, daß es fest schlief.
    Pepper schlich über die Schwelle und betrachtete neugierig das Geschehen, durchquerte auf leisen Pfoten das Zimmer, sprang auf den Schaukelstuhl und rollte sich zusammen.
    Laura hatte ihre Tochter noch immer auf dem Schoß. »Du schläfst jetzt ganz tief. Aber du hörst mich, und du wirst mir antworten, wenn ich dir Fragen stelle.«
    Der Mund des Mädchens war schlaff, die Lippen leicht geöffnet.
    »Kannst du mich hören, Melanie?«
    Das Mädchen sagte nichts.
    »Melanie, kannst du mich hören?«
    Das Mädchen seufzte leise.
    »Uh...«
    Es war der erste Laut, den es von sich gab, seit Laura es im Krankenhaus wiedergesehen hatte.
    »Wie heißt du?«
    Das Kind runzelte die Stirn. »Muh...«
    Die Katze hob den Kopf.
    »Melanie? Ist das dein Name? Melanie?«
    »Muh... muh...«
    Pepper stellte die Ohren auf.
    Laura beschloß, eine andere Frage zu stellen. »Weißt du, wer ich bin, Melanie?«
    Das Kind fuhr sich im Schlaf mit der Zunge über die Lippen. »Muh... es... uh... es...« Melanie zuckte und hob eine Hand, so als wollte sie etwas abwehren.
    »Ganz ruhig«, murmelte Laura. »Entspann dich. Sei ganz ruhig, entspann dich und schlaf. Du bist in Sicherheit. Du bist bei mir in Sicherheit.«
    Das Mädchen ließ die Hand sinken. Es seufzte. Laura wartete, bis die Falten von Melanies Stirn verschwunden waren, dann wiederholte sie ihre Frage: »Weißt du, wer ich bin?«
    Melanie stieß einen unartikulierten murmelnd-wimmernden Laut aus.
    »Weißt du, wer ich bin, Melanie?« Das Gesicht des Kindes legte sich

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