Türkei
zwi-
es Niederlassungen anderer Handelsstaa-
schen den Staaten.
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m 20. April 571 soll er in Mekka er aus Mekka vertrieben und flüchtete Kleinasien war in seiner Grundform qua-geboren und 632 in Medina ver- nach Medina: diese Flucht ist als Hed- dratisch oder rechteckig. Ein gewisser storben sein, Mohammed, der Be- schra bekannt geworden. Ausgehend von Wohlstand brachte es mit sich, daß man Agründer des Islam. Seinen Beruf Mekka, verbreitete sich seine Lehre in oft mehrere Rechtecke aneinander fügte, würde man heute als ambulanter Händler ganz Arabien. Schon zu Lebzeiten fühlte zu einem großen zusammenschloß. Es ent-bezeichnen. Als solcher kam er mit vielen sich Mohammed als Verkünder eines standen die sogenannten Atriumhäuser Menschen zusammen, lernte Heiden, Ju- neuen Glaubens, der einfach, konkret und mit Innenhof, die gegen die Straße zu nur den und Christen kennen, befaßte sich mit für alle verständlich sein sollte. Schon einen Eingang hatten, aber keine Fenster.
deren Glauben und versuchte, Judentum bald nach Mohammeds Tod hatte sich der Auch an der Architektur der Moschee und Christentum zu analysieren, um bei Islam fast im ganzen Mittleren Osten ver- sind diese Grundformen zu erkennen. Wo den vielen Gemeinsamkeiten die Unter- breitet; heute hat diese Glaubensgemein- das Umland zum griechisch-römischen schiede festzustellen. Beide Religionen schaft 330 Millionen Anhänger.
Kulturkreis gehörte, trifft man noch auf
schienen ihm unvollständig, ergänzungs- Kirchen, Tempel, Synagogen, Pagoden die basilikale Markthallenform mit freiem bedürftig. Seine Erkenntnisse faßte er im und Moscheen sind Stätten des Gebetes, Blick nach oben oder mit kunstvoll gestal-Koran zusammen und begann sie in Häuser „zur größeren Ehre Gottes“ er- teter Holzdecke wie zum Beispiel in Bey-Mekka zu verkünden. Im Jahr 622 wurde
richtet. Das Haus im Bereich des heutigen
úehir. Zwingende Bauvorschriften für eine
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Moschee gibt es nicht. Orientierung ist die wurde unter Sultan Ahmet I. vom Bau- Die Sultan-Ahmet-Moschee, Medina-Moschee, aus den Tagen Mo- meister Mehmet ADŽa zwischen 1609 und auch Blaue Moschee
hammeds, deren wesentliche Teile Hof- 1616 erbaut. Säulen mit einem Durchmes- genannt, ist die
Hauptmoschee der Stadt
und Gebetsraum sind, wobei der Gebets- ser von fünf Metern tragen eine Kuppel, und die einzige, die sechs raum schon damals überdacht war. die eine Höhe von über 40 m aufweist. Sie Minarette besitzt. Links: Die Lage der Türkei zwischen Fernost überragt einen fast quadratischen Innen- Stille und Meditation: und Europa, die Nähe zu Rom und Ägyp- raum. Die blauen Fayencen, mit denen die Ein Gläubiger beim Lesen des Korans in der
ten und Handelsbeziehungen mit Venedig Wände im unteren Teil verkleidet sind, ga- Yeni-Moschee.
und Genua, Spanien und Portugal hatten ben der Moschee ihren Namen. Für Be-
auch Begegnungen zwischen Baumeistern leuchtung im Innenraum sorgen 260 Fen-
und Künstlern zur Folge, die auch in der ster. Während des Ramadan brennen hier
Architektur der Moscheen ihren Nieder- Tausende von Lichtern. Zu den Kostbar-
schlag fanden. Die Sultan-Ahmet-Mo- keiten zählen die Kanzel aus weißem Mar-
schee, auch als Blaue Moschee bekannt, mor und die Gebetsnische (Mihrab), in
zählt zu den meistbesuchten Istanbuls. Sie deren Marmor ein Stein aus der Kaaba in
besitzt als einzige sechs Minarette und Mekka eingelassen ist.
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Vom Topkapı-Serail,
dem einstigen
Sultanspalast mit seinen
zahlreichen Kuppeln und
Türmen, blickt man auf
den Bosporus, das
Goldene Horn und das
Marmarameer. In dem
unter Sultan Mehmet II.
erbauten Palastbezirk
lebten zeitweise, von der
Außenwelt völlig
abgeschirmt, 2000 bis
5000 Menschen. Die
kostbar ausgestatteten
Wohn- und
Empfangsräume kann
man besichtigen.
Rechts: Das sogenannte
Früchtezimmer befindet
sich innerhalb des
Harems. Die
Wandbemalung stammt
aus dem Jahr 1705.
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er Topkapı-Palast war Amts- und große Audienzsaal, mehrere Bibliothe- hepunkt ist die Schatzkammer. Es gibt Regierungssitz der türkischen ken, Schatzkammer, Gemäldesammlun- wenige Orte auf dieser Erde, die mit einer Sultane bis zum Machtwechsel gen, Krankenhaus, Turm des Oberarztes, derartigen Fülle an Reichtümern in Gold, Dund zur Amtsübernahme von Ke- Reliquienhaus, Waffensammlung und Re- Silber, Edelsteinen und Perlen aufwarten mal Pasa, genannt Atatürk, im Jahr 1923. mise sind
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