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Türme strahlen den Tod

Türme strahlen den Tod

Titel: Türme strahlen den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Gray
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haben?“
    „Ermordet?“ Lassiter suchte an der Tischkante Halt.
    „Jawohl, ermordet!“
    Nylala war kreideweiß geworden.
    „Wie gräßlich!“ Fenshaw fuhr sich mit der weißen Hand vor das Gesicht. „Selbstverständlich hat man den Mörder erwischt, nicht wahr?“
    „Nein.“
    „Wie ist das denn möglich. Haben wir etwa nicht mehr Polizeiposten genug, um die Straßen einwandfrei zu sichern? Ist es denkbar, daß ein Mitglied der Weltregierung auf offener Straße umgebracht wird, ohne daß unser Sicherheitsdienst etwas dagegen tun kann? Hören Sie, Burtard, das ist aber wirklich ungeheuerlich!“
    „Da bin ich ganz Ihrer Meinung.“ Burtard schaute die am Tisch sitzenden Minister an und nahm dann langsam Platz. Dann blickte er die versammelten Mitglieder der Weltregierung an. „Können wir nun anfangen?“
    „Ist das alles, was Sie zu dem Mord zu sagen haben?“ Lassiter erhob sich halb aus seinem Sessel und fiel dann schlaff wieder zurück. Dicke Schweißtropfen glitzerten auf seiner Stirn. Seine Lippen zuckten.
    „Warum ist Statander umgebracht worden? Es ist sogar möglich, daß sein Mörder sich noch nicht zufrieden gibt und auch uns allen nach dem Leben trachtet: Solange wir, die wir die Verantwortung tragen, nicht gewiß sein können, daß uns nichts geschehen kann, können wir wohl kaum unsere Aufgaben erfüllen!“
    „Sehr richtig“, rief Fenshaw aufgebracht.
    „Dieser Punkt der Tagesordnung scheint mir der wichtigste zu sein. Ich frage also: Was können wir tun, um des Mörders habhaft zu werden?“
    Burtard lächelte. Er schaute die Frau an.
    „Ich möchte Ihnen das Wort erteilen, Nylala! Was meinen Sie? Sollen wir diesen Punkt jetzt behandeln oder zur Tagesordnung übergehen?“
    „Dieser Punkt gehört unbedingt auf die Tagesordnung. Können wir uns überhaupt noch Regierung nennen, wenn wir uns damit nicht befassen?“ Sie schaute ihn starr an. „Solange wir nicht wissen, warum Statander umgebracht worden ist, können wir über andere Dinge überhaupt nicht diskutieren. Wenn die Weltregierung angegriffen wird, können wir nicht tatenlos zusehen.“
    „Sehr richtig.“ Burtard legte seine Akten auf den Tisch. „Statander ist ermordet worden, und ich fürchte, daß andere ihm folgen und das gleiche Schicksal erleiden werden. Der Grund zu dem Mord war, daß Statander dafür eingetreten ist, den Bau der Türme zu beschleunigen. Es gibt eine gewisse Richtung, die mit unserer Politik der freiverstrahlten Energie nicht einverstanden ist. Beweise kann ich leider nicht vorweisen, aber ich hege den Verdacht, daß die großen Atom-Konzerne dahinterstecken. Und wenn mich nicht alles trügt,«sind die Feinde jetzt bereit, ihre Pläne mit harten Taten zu verwirklichen.“
    „Das leuchtet mir aber gar nicht ein“, protestierte die Frau. „Schließlich haben wir doch garantiert, daß wir allen Kraftstrom, den die Atommeiler erzeugen können, aufkaufen wollen. Wir brauchen doch die gesamte Energie, um das ganze Strahlungssystem zu speisen. Wollen Sie etwa behaupten, daß die Atom-Konzerne das nicht wissen?“
    „Reden Sie keinen Unsinn, Nylala!“ zischte Lassiter sie wütend an. „Burtard hat recht. Verborgene Interessen stehen gegen uns.“ Er legte die Hand an die Stirn und blickte sich im Zimmer um. „Was können wir also tun?“
    „Wir können den Bau der Türme einstellen.“ Fenshaw blickte die Tafel hinunter und klopfte mit einem Federhalter auf das polierte Holz. „Ich möchte ernsthaft vorschlagen, daß wir den Bau langsamer vorantreiben. Die Bevölkerung fängt ja schon an, sich gegen unsere Planung zu empören. Wir haben beachtliche Arbeitskräfte aus den ländlichen Gebieten abgezogen, so daß die landwirtschaftliche Produktion ständig abnimmt. Warum also sollten wir nicht ein Jahr warten und den Leuten Zeit geben, sich an die Idee der Türme ein wenig zu gewöhnen?“
    „Was schlagen Sie denn vor, Lassiter?“ Burtard schaute den Weißhaarigen an, als habe er Fenshaws Antrag überhaupt nicht gehört.
    „Bauen Sie die Türme nur weiter auf! Mag das Volk jetzt auch schimpfen, später wird es vielleicht doch froh sein, wenn es kostenlos Energie in jeder gewünschten Menge erhält.“
    „Nylala?“
    „Ich kann mich nicht recht entscheiden“, sagte sie langsam. „Wenn wir Fenshaws Vorschlag folgen und ein wenig warten, dann könnten wir die Produktion von Nahrungsmitteln steigern und die versteppten Landstriche teilweise wieder in Ordnung bringen. Wenn wir aber den Bau der

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