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Türme strahlen den Tod

Türme strahlen den Tod

Titel: Türme strahlen den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Gray
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müssen. Daraus soll eine Armee werden können, eine Streitmacht? Du bist ja total verrückt!“
    „,Nein. Nun beruhige dich doch erst einmal und höre, was ich dir sage! Du und deine Männer, ihr seid keine Verbrecher und keine Revolutionäre. Nylala ist Ministerin und Mitglied des Weltkabinetts und kann jederzeit eine Streitmacht aufstellen und dir die Führung übertragen. Du führst dann natürlich nur ihre Befehle aus. Und sie wird dir entsprechende Befehle geben und dich zum Kommandeur ernennen. Damit bist du vor dem Gesetz gesichert und kannst nicht mehr als Rädelsführer abgeurteilt werden. Selbst Burtard wird diese rechtliche Lage respektieren müssen.“
    „Ein Offizier! Offizier und Kommandeur, ausgerechnet ich! Wer hätte das jemals gedacht?“ grinste der Bettlerkönig.
    „So gefällst du mir schon besser, Tremaine.“ Altair stellte seine leere Kaffeetasse auf den Tisch und schaute seinen Gefährten lächelnd an. „Und nun weiter. Sobald alle deine Leute eingekleidet und bewaffnet sind, müssen wir unbedingt so schnell wie möglich unsere zahlenmäßige Stärke vermehren. Am einfachsten läßt sich dies wohl machen, indem wir die Männer aus den Arbeitskolonnen befreien, sie bewaffnen und ihnen die Bewachung ihrer bisherigen Bewacher übertragen. Gleichzeitig können diese neu aufgestellten Einheiten die Aufgabe übernehmen, alle elektronischen Geräte in den Spitzen der Türme zu zerstören. Ich werde mir alle Mühe geben, dir Verpflegung, Waffen und sonstigen Nachschub zukommen zu lassen. Aber verlaß dich nicht zu sehr auf mich und bemühe dich, soviel wie möglich ohne meine Hilfe zu erreichen.“
    „Das ist alles schön und gut. Altair, aber wie soll das Ganze denn bloß enden?“ Düster starrte Tremaine auf den Fußboden und biß sich auf die Lippen. „Du weißt genauso gut wie ich, daß eine Streitmacht, wie sie dir vorschwebt, sich nicht für lange Zeit aus dem Lande ernähren kann. Ohne regelrechten Nachschub, ohne alle Transportmittel, ohne Luftunterstützung werden wir bestimmt schon nach der allerersten Aktion hoffnungslos besiegt werden. Eine Banditentruppe kann sich heutzutage gegen die technischen Machtmittel des organisierten Staates nicht lange halten. Das ist doch ganz klar.“
    „Das weiß ich alles. Aber lange wird dieser gewiß klägliche Zustand nicht andauern. In der ersten Zeit braucht ja niemand zu ahnen, was überhaupt geschehen ist. Deine Leute werden einfach an die Stelle der Wachposten treten, und jeder zufällige Beobachter muß dann einfach den Eindruck bekommen, daß alles vollkommen in Ordnung ist. Und wenn der Zeitpunkt des Zuschlagens kommt, dann ’werden wir gleich im ersten Ansturm gewinnen oder verlieren. Es besteht gar kein Zweifel, daß die Entscheidung sehr schnell fällt. Und wenn wir gewinnen, dann brauchen wir uns um Nachschub nicht mehr zu sorgen; na, und wenn wir verlieren … dann brauchen wir auch keinen Nachschub mehr.“
    „Das weiß ich selbst“, murrte der Bettlerkönig.
    „Na also. Dann sind wir ja einig.“
    „Hoffentlich weißt du auch, was du tust!“ Tremaine stand auf, trat ans Fenster und blickte hinaus. „Dann will ich die Befehle geben.“
    Altair nickte.
    Plötzlich fühlte er ungemein stark die Reaktion seiner übermenschlichen Anstrengungen während der vergangenen Nacht. Zum hundertsten Male verfolgte er in Gedanken die geheimnisvollen, verschlungenen Leistungen in dem Elektronengerät, und wieder und immer wieder las er im Geiste die Zahlen ab, die die Zeiger auf dem äußeren Armaturenbrett bezeichnet hatten.
    Er konnte sich nicht irren!
    Das Gerät war ein Sender, eine Art Rundfunkgerät. Aber, was mochte es denn bloß ausstrahlen? Energie, Kraftstrom ganz sicher nicht. Das war gar keine Frage. Es nahm den Strom auf, der durch die dicken Kabel von den Atommeilern herangeführt wurde und transformierte ihn in eine Ausstrahlung winziger Mikrowellen, die für Kraftstrom vollkommen unbrauchbar waren. Das ganze System der hohen Türme schien dazu bestimmt, den Planeten mit einer lückenlosen Ausstrahlung von Mikrowellen zu berieseln. Aber was sollte das bloß bedeuten?
    Altair starrte düster vor sich hin. Er glaubte zu wissen, was es bedeutete. Seine schlimme Ahnung trieb ihm den kalten Schweiß auf die Stirn. Um keinen Preis in der Welt durften die Türme ihre Arbeit aufnehmen. Die Mikrowellen-Ausstrahlung mußte unterbunden werden, koste es, was es wolle!
    Er blickte auf. Tremaine kehrte eben von draußen zurück.
    „So,

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