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Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis

Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis

Titel: Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Roderick & Williams Gordon
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Walsh.« Tam trat einen Schritt vor, um dem Mann den Weg zu versperren.
    »Du verbrüderst dich mit den Gottlosen, Macaulay!«, brüllte Walsh, ohne den Blick auch nur eine Sekunde von Wills Gesicht abzuwenden.
    »Was weißt du schon von Gott?«, konterte Tam und stellte sich nun schützend vor Will. »Und jetzt verschwinde! Er gehört zur Familie!«
    Doch Heraldo war wie ein Hund mit einem Knochen – er hatte nicht vor, klein beizugeben. Hinter ihm stachelten ihn seine Spießgesellen an und fluchten gotteslästerlich.
    »Das nennst du Familie?« Höhnisch zeigte Walsh mit einem schmutzigen Finger auf Will. »Sarah Jeromes Bankert?«
    Bei dieser Bemerkung brachen mehrere seiner Männer in Pfeifen und Gejohle aus.
    »Er ist der Bastardnachkömmling einer verräterischen Schlampe, die in Richtung Sonne geflohen ist«, fauchte Heraldo.
    »Jetzt reicht’s«, stieß Tam zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und schüttete dem Mann den Rest seines Biers ins Gesicht, sodass dessen Haare und Koteletten von der grauen Flüssigkeit nur so trieften. »Niemand beleidigt ungestraft meine Familie, Walsh. Jetzt zeig mal, was du draufhast«, sagte Tam mit finsterer Miene.
    Heraldo Walshs Gang begann zu grölen: »Keilerei, Keilerei, Keilerei!« Und schon bald erklang begeistertes Gejohle, als sämtliche Umstehenden in den Singsang einfielen und die Gäste aus dem Wirtshaus gerannt kamen, um zu sehen, was los war.
    »Was passiert jetzt?«, wandte Will sich zu Tode erschreckt an Cal, während eine riesige Menge sie umringte. Im Zentrum des dicht gedrängten, aufgedrehten Mobs baute Tam sich entschlossen vor dem triefenden Heraldo Walsh auf, der ihn wütend anstarrte.
    »Ein Faustkampf«, erwiderte Cal.
    Im nächsten Moment schob sich der Wirt – ein untersetzter Mann mit verschwitztem gerötetem Gesicht und einer blauen Schürze um die Hüfte – durch die Türen der Schenke und bahnte sich einen Weg durch die Menge, bis er vor den beiden Männern stand. Er drängte sich zwischen Tam und Heraldo Walsh und kniete sich hin, um ihnen Fußfesseln anzulegen. Als die beiden Kontrahenten jeweils einen Schritt zurückgingen, sah Will, dass die Schellen durch eine rostige Kette miteinander verbunden waren, sodass die Männer aneinandergefesselt waren.
    Dann griff der Wirt in die Tasche seiner Schürze und holte ein Stück Kreide zum Vorschein, mit dem er auf dem Kopfsteinpflaster eine Trennlinie zwischen Tam und Heraldo Walsh zog.
    »Ihr kennt die Regeln«, dröhnte er melodramatisch sowohl an die Menge als auch an die beiden Männer gerichtet. »Oberhalb der Gürtellinie keine Waffen, kein Beißen und keine Tricks. Der Kampf endet mit einem K. 0. oder bei Eintritt des Todes.«
    »Eintritt des Todes?« ,flüsterte Will seinem Bruder mit zittriger Stimme zu, der daraufhin grimmig nickte.
    Der Wirt drängte die Zuschauer ein Stück zurück, bis eine Art menschlicher Boxring entstand – keine leichte Aufgabe, da sich die Leute gegenseitig anrempelten und schubsten, um die beste Sicht auf das Geschehen zu bekommen.
    »Stellt euch auf«, verkündete der Wirt laut. Tam und Heraldo Walsh positionierten sich links und rechts der Kreidelinie, während der Wirt sie an den Armen festhielt, um sie abzustützen. Dann rief er: »Und boxt!«, ließ sie gleichzeitig los und zog sich rasch zurück.
    Im Versuch, seinen Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, schwang Walsh seinen Fuß sofort nach hinten; die etwa zwei Meter lange Kette spannte sich ruckartig und riss Tams Bein nach vorn.
    Doch Tam war auf dieses Manöver vorbereitet und nutzte den Vorwärtsschwung zu seinem Vorteil. Er stürzte sich auf Walsh und zielte mit seiner riesigen rechten Faust mitten auf das Gesicht des kleineren Mannes. Der Schlag prallte von Walshs Kinn ab, und die Menge stöhnte auf. Tam setzte eine schnelle Schlagkombination nach, doch sein Gegner wich scheinbar mühelos aus. Er duckte sich weg wie ein verrücktes Kaninchen.
    »Donnerwetter, ist der schnell«, bemerkte Joe Waites.
    »Aber ihm fehlt Tams Reichweite«, entgegnete Jesse Shingles.
    Und dann schoss Heraldo Walsh aus der Hocke plötzlich unter Tams Deckung hindurch und landete einen Schlag gegen seinen Kiefer – einen krachenden Aufwärtshaken, der Tams Kopf nach hinten warf. Blut floss aus seinem Mundwinkel, doch er konterte sofort und ließ seine Faust wuchtig auf Walshs Schädel niedersausen.
    »Die Pfahlramme!«, stieß Joe aufgeregt hervor und rief dann laut: »Recht so, Tam! Mach weiter,

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