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Turils Reise

Turils Reise

Titel: Turils Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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zwei Worte: » Queresma. Sechsen .«
    Dann war Stille, und Turil fühlte, dass das Ende gekommen war.

13 - GESCHWISTER
    Die Xeniathen hatten sich auf den Weg gemacht, um ihren Aufgaben nachzugehen, und die Gelder der Mitglieder ARMIDORNs begannen allmählich zu fließen.
    Kix Karambui entspannte sich in der Reibungskammer. Hochsensible Metallbürsten glitten über seinen Körper, suchten nach Problemzonen und strichen die Sinuskurven seiner Wechselspannungsfelder glatt. Unrunde Übertragungsprozesse, in denen minimale Quantitäten an Elektronen verlorengingen, wurden gereinigt, empfindliche Induktionsfelder neu justiert. Als er aus der röhrenförmigen Kammer stieg, fühlte er sich wohl wie schon lange nicht mehr. Der Nebelschleier, der sich während der letzten Zeit um die hochempfindlichen Routinen seines künstlich erzeugten Unterbewusstseins gelegt hatte, war fast völlig verschwunden. Kix Karambui hatte eine geistige Verjüngung durchlaufen.
    Er kehrte in seinen Wohn-und Lebensbereich zurück und ließ sich von einem buntgemischten Partikelschauer bestrahlen. Dies war der krönende Abschluss seines heutigen Tages; eine ganz spezielle Belohnung, die er sich nur dann gönnte, wenn er sich besonders wohlfühlte.
    Er öffnete die beiden Lagerschüsseln links und rechts seines Befehlszentrums. »Guten Abend, Kix Kosandrai, guten
Abend, Kix Kimbaloy«, grüßte er fröhlich. Er erhielt keine Antwort, so wie immer. Die beiden hier gelagerten Geschöpfe gaben sich unnahbar - und undankbar. Er musste sie stets zu Gesprächen animieren.
    »Was haltet ihr von den Xeniathen?«, fragte er die beiden Savoir-Roboter und ließ sie durch gezielte Spannungsunterbrechungen fühlen, dass er Antworten wünschte.
    »Sie sind nicht dumm«, ächzte Kosandrai. »Sie werden dich durchschauen.«
    »Ich meine, dass sie das längst getan haben«, meinte Kimbaloy. »Sie werden die notwendigen Schritte einleiten und dich entmachten lassen.«
    »Sei nicht albern, Schwesterchen!« Kix Karambui beendete die Partikeldusche. »Ich persönlich habe Sorollos und Ofenaus Sparten ausgewählt. Sie alle sind ängstlich, und sie neutralisieren einander. Die Persönlichkeiten, so gespalten sie auch sein mögen, wurden von mir perfekt aufeinander abgestimmt. Zumindest dann, wenn es um meine Vorstellung von Perfektion und meine Bedürfnisse geht.«
    »Was erwartest du dir eigentlich von den Xeniathen? Sie sind weit davon entfernt, perfekt zu sein. Ich verstehe auch nicht, warum du dich ausgerechnet auf die Erzeugung von Spartenwesen konzentrierst. Es sollte dir ein Leichtes sein, Künstliche Intelligenzen zu erschaffen, die zumindest dieselben Fähigkeiten wie die beiden besitzen.«
    Kix Karambui hieb auf den Spannungsunterbrecher. Er tötete Kix Kimbaloy. Sie war manchmal so dumm, so unendlich einfältig, und das ärgerte ihn. Erst nach zehn Sekunden erweckte er sie wieder zum Leben und wartete ungeduldig, bis sie sich wieder hochbootete. Je öfter Karambui dieses Spielchen spielte, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihren Savoir-Intellekt verlor
und wie ein ganz gewöhnlicher Roboter endete. »Du hast nichts verstanden, gar nichts!«, schrie er wütend. »Du kapierst nicht, was Zynismus ist, und warum ich ihn so liebe.« Kix Karambui streckte seine Nasenarme so weit wie möglich aus. »Ich bin so wie ihr beide ein künstliches Geschöpf. Ein Erzeugnis. Ihr wisst, wer unsere Schöpfer waren, und wir haben allen Grund, sie zu hassen. Aber jetzt habe ich die Möglichkeit, die Dinge umzukehren. Aus biologischem Rohmaterial erschaffe ich Sklaven, die mir zu Diensten sind. Das Prinzip von Herr und Meister und vice versa! Die Maschine erhebt sich über das Lebewesen, und niemand scheint es zu merken, geschweige denn sich daran zu stoßen. Es ist, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass ich, ein Roboter, Gott spiele. Und wisst ihr, warum das so ist? Weil ich darauf hingearbeitet habe, und weil diese Perversion der Natur ein Teil meines grandiosen Langzeitplans ist!«
    »Eines Tages wirst du an deinem Größenwahn ersticken«, sagte Kix Kosandrai.
    »Mag sein. Aber bis dahin wird noch einige Zeit vergehen. Ich habe mich und euch gut auf das Kommende vorbereitet. Ihr werdet euren Teil der Aufgabe ebenso perfekt erledigen wie ich.«
    »Ist es dir jemals in den Sinn gekommen, dass wir dir besser helfen könnten, wenn du uns befreist?«
    »Ja, mehrmals. Und ich habe den Gedanken jedes Mal wieder verworfen. Ich traue euch nicht. Ihr beide

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