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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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blind. Wäre es für Staatsmänner nicht angemessener, die Vor- und Nachteile der Situation leidenschaftslos zu überdenken?«
    »Die Alorner werden ihr nie folgen«, behauptete Anheg. »Das ist schon mal der größte Nachteil.«
    »Aber die Alorner werden uns folgen«, sagte König Cho-Hag leise.
    »Sie wird schließlich nur eine Galionsfigur sein ein Symbol der Einheit.«
    »Ich schätze, daß Cho-Hag genau den Punkt getroffen hat, den wir besonders prüfen müssen«, meinte Rhodar. »Entschuldigt, Baron Mandorallen, aber die Arendier sind völlig uneins. Asturien und Mimbre stehen kurz davor, die Feindseligkeit wieder zu eröffnen, und ein Ruf von König Korodullin könnte in Nordarendien gut ignoriert werden und in dem Fall wären die mimbratischen Ritter geradezu gezwungen, zu Hause zu bleiben und ihre Heimat gegen mögliche asturische Übergriffe zu verteidigen. Wir brauchen jemanden, der sie ihre Zankereien vergessen läßt, so daß sie sich uns anschließen. Wir brauchen sowohl die asturischen Bogenschützen als auch die mimbratischen Ritter.«
    »Ich muß Euch traurigen Herzens zustimmen. Eure Majestät«, gab Mandorallen ihm recht. »Mein armes Arendien muß von außen geeint werden. Wir sind nicht weise genug, es selbst zu tun.«
    »Ce’Nedra kann uns genausogut dienen wie Garion«, überlegte Barak. »Niemand hat ja wohl von ihm erwartet, daß er den General spielt. Wir mußten ihm nur eine Krone aufsetzen und ihn an der Spitze der Armee reiten lassen außerdem geraten Arendier bei hübschen Mädchen immer ganz aus dem Häuschen vor lauter Romantik. Das Verlobungsdokument macht ihre Ansprüche wenigstens halbwegs legitim. Wir müssen nur so tun, als ob wir sie akzeptieren und überzeugend reden. Bei der Aussicht auf einen netten kleinen Krieg irgendwo werden sich die Arendier hinter uns stellen, denke ich.«
    »Der Hauptpunkt, den es zu beachten gilt«, bekräftigte König Rhodar, »ist der Einfluß, den sie in Tolnedra haben wird. Ran Borune betet sie an, und möglicherweise willigt er ein, ihr seine Legionen zu leihen was er nie tun würde, wenn wir ihn darum bäten. Er wird sofort den politischen Vorteil erkennen, wenn sie den Oberbefehl hat. Wir brauchen diese Legionen. Ich persönlich mag Tolnedrer nicht, aber ihre Legionen sind die beste Streitmacht der Welt. Ich beuge meine Knie vor Ce’Nedra, wenn es sein muß, um sie zu bekommen. Laßt sie doch Königin spielen, wenn sie will.«
    Ce’Nedra lächelte. Das ging ja noch besser, als sie erwartet hatte. Alles in allem war sie sehr zufrieden mit sich, als sie sich an ihren Frisiertisch setzte und ihr Haar zu bürsten begann, wobei sie leise vor sich hinsummte.

23
    D elban, der Waffenschmied, war ein bärbeißiger, kleiner Mann mit breiten Schultern, riesigen schwieligen Händen und graugesprenkeltem Bart. Er war ein Handwerker, ein Künstler und hatte vor nichts und niemandem Respekt. Ce’Nedra fand ihn unmöglich.
    »Ich fertige keine Rüstungen für Frauen«, war die erste Reaktion auf ihre Frage, als sie, begleitet von Durnik dem Schmied, seine Werkstatt betrat. Dann hatte er ihr den Rücken zugewandt und lautstark auf eine Platte glühenden Stahls eingehämmert. Sie brauchten fast eine Stunde, um ihn zu überreden, sich die Sache wenigstens zu überlegen.
    Seine Esse verbreitete glühende Hitze, und die roten Ziegelmauern schienen die Hitze zurückzustrahlen und zu verstärken. Ce’Nedra schwitzte heftig. Sie hatte einige Skizzen angefertigt, wie sie sich eine annehmbare Rüstung für sich vorstellte. Alles in allem dachte sie, würde es ganz hübsch aussehen, aber Delban lachte nur heiser, als er sie sah.
    »Was ist so lustig daran?« fragte sie.
    »In dieser Rüstung würdest du aussehen wie eine Schildkröte«, antwortete er. »Du könntest dich nicht bewegen.«
    »Die Zeichnungen sollen dir nur eine allgemeine Vorstellung vermitteln«, sagte sie, bemüht, die Fassung zu bewahren.
    »Warum bist du nicht ein liebes Mädchen und gehst damit zu einem Schneider?« schlug er vor. »Ich arbeite in Stahl, nicht in Seide oder Brokat. Eine Rüstung wie diese wäre nutzlos und so unbequem, daß du sie gar nicht tragen könntest.«
    »Dann ändere sie«, knirschte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Er warf noch einen Blick auf ihren Entwurf, zerknüllte ihre Zeichnungen dann und warf sie in eine Ecke. »Närrin«, grollte er.
    Ce’Nedra widerstand dem Wunsch zu schreien. Sie holte die Zeichnungen zurück. »Was ist falsch daran?« wollte sie

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