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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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los. Wir sollten sie überraschen, damit wir Zeit gewinnen, um außer Reichweite zu kommen, ehe sie anfangen, mit Steinen nach uns zu werfen.«
    »Irgendein Zeichen von Hettar da draußen?« fragte Barak und spähte auf das Grasland hinaus.
    »Wir haben noch keins gesehen«, antwortete Durnik.
    »Du weißt doch, daß wir halb Cthol Murgos auf die Ebene locken werden?« wandte sich Barak an Belgarath.
    »Das läßt sich nicht ändern. Im Moment müssen wir vor allem hier weg. Wenn Taur Urgas da oben ist, wird er seine Leute hinter uns herjagen, und wenn er sie persönlich über die Klippe werfen muß. Gehen wir.«
    Sie folgten dem Verlauf der Klippe noch etwa eine Meile weit, bis sie eine Stelle fanden, an der sich der Schotterstreifen nicht so weit in die Ebene erstreckte. »Das muß genügen«, entschied Belgarath. »Sobald wir auf ebenem Boden sind, reiten wir scharf zu. Ein von dort oben abgeschossener Pfeil wird weit getragen. Seid ihr alle soweit? Dann los.«
    Sie führten die Pferde den kurzen, steilen und mit Steinen übersäten Abhang hinab, der in die Grasebene überging, saßen rasch auf und ritten in scharfem Galopp los.
    »Achtung!« rief Silk plötzlich, während er aufsah und über die Schulter blickte.
    Garion holte, ohne zu überlegen, mit seinem Willen nach dem winzigen Fleck aus, der durch die Luft im Bogen auf sie zukam. Im selben Moment spürte er eine doppelte Woge von beiden Seiten. Der Pfeil zerbrach mitten in der Luft in mehrere Teile.
    »Könnt ihr zwei das nicht lassen?!« sagte Belgarath gereizt zu Tante Pol und Garion und zügelte sein Pferd.
    »Ich wollte nicht, daß du dich ermüdest, Vater«, erwiderte Tante Pol kühl. »Ich bin sicher, Garion denkt genauso.«
    »Können wir das nicht später diskutieren?« schlug Silk vor, wobei er nervös den oberen Rand des Kliffs beäugte. Sie galoppierten weiter, das hohe braune Gras schlug gegen die Beine ihrer Pferde. Weitere Pfeile fielen hinter ihnen, während sie vorwärts stürmten. Als sie etwa eine halbe Meile von der nahezu senkrechten Felswand entfernt waren, fielen die Pfeile schon als singender schwarzer Regen.
    »Hartnäckig, was?« meinte Silk.
    »Ein Rassemerkmal«, sagte Barak. »Murgos sind stur bis zum Stumpfsinn.«
    »Weiter«, sagte Belgarath. »Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ein Katapult aufbauen.«
    »Sie werfen Seile von der Klippe herunter«, berichtete Durnik, der rückwärts über die Schulter blickte. »Sobald ein paar von ihnen unten sind, werden sie das Feuer löschen und anfangen, Pferde herunterzubringen.«
    »Wenigstens hat es sie etwas aufgehalten«, meinte Barak.
    Die Dämmerung, kaum mehr als eine allmähliche Verfinsterung der bewölkten Düsternis der letzten Tage, kroch langsam über die algarische Ebene. Sie ritten weiter.
    Garion sah beim Reiten mehrmals zurück und bemerkte einige Lichtpunkte, die sich am Fuß des Kliffs bewegten. »Ein paar haben die Ebene erreicht, Großvater«, rief er dem alten Mann zu, der an der Spitze galoppierte. »Ich kann ihre Fackeln sehen.«
    »Das war zu erwarten«, antwortete der Zauberer.
    Es war schon fast Mitternacht, als sie den Aldur erreichten, der schwarz und ölig wirkend zwischen den frostglitzernden Ufern lag.
    »Hat jemand eine Idee, wie wir im Dunkeln die Furt finden können?« fragte Durnik.
    »Ich werde sie finden«, sagte Relg. »Für mich ist es nicht so dunkel. Wartet hier.«
    »Das könnte uns einen gewissen Vorteil einbringen«, bemerkte Silk.
    »Wir können den Fluß durchqueren, aber die Murgos werden die halbe Nacht auf dieser Seite des Flusses im Finstern herumlaufen. Wir werden ihnen Meilen voraus sein, ehe sie den Fluß überqueren können.«
    »Das war eins der Dinge, auf die ich gezählt habe«, sagte Belgarath listig.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis Relg zurückkehrte. »Es ist nicht weit von hier«, sagte er.
    Sie stiegen wieder auf die Pferde und ritten durch die Dunkelheit.
    Sie folgten dem geschwungenen Verlauf des Flußufers, bis sie das unverwechselbare Gurgeln und Plätschern von seichtem Wasser hörten, das über Steine dahinfloß. »Da vorn ist es«, sagte Relg.
    »Es ist trotzdem noch gefährlich, im Dunkeln durch den Fluß zu reiten«, meinte Barak.
    »Es ist gar nicht so dunkel«, sagte Relg. »Folgt mir einfach.« Er ritt zuversichtlich noch etwa hundert Meter flußaufwärts, dann bog er ab und lenkte sein Pferd in das seichte plätschernde Wasser.
    Garion fühlte, wie sein Pferd vor der eisigen Kälte zurückzuckte, als

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