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Turm-Fraeulein

Titel: Turm-Fraeulein Kostenlos Bücher Online Lesen
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gefressen, bevor die Wirkung eingesetzt hatte. Wahrscheinlich war er lediglich betäubt und würde schon nach kurzer Zeit wieder auf der Höhe sein. In der Vergangenheit hatte er als Erwachsener immerhin auch Zombies und Kirschbomben und einmal sogar einen Basilisken vertilgt. Wenn er die überlebt hatte, würde er ein bißchen Gift doch wahrscheinlich auch vertragen!
    Vielleicht konnte er diese Sache überprüfen. Grundy ließ die Hand über das klamme Erdreich fahren, bis er ein Wurmloch entdeckte. Dann legte er den Mund an das Loch und murmelte in Wurmsprache: »He, Wurm! Wo bist du?«
    Erschreckt erwiderte der Wurm: »Wer ruft mich da von unten?«
    »Ich bin es, Grundy Golem, Freund aller unbedeutenden Geschöpfe. Ich brauche deine Hilfe.«
    »Einem Freund unbedeutender Geschöpfe werde ich helfen.«
    Grundy lächelte im Dunkeln. Damit hatte er eigentlich auch gerechnet. Sprache war eine Magie für sich. »Oben ist ein Drache. Kannst du mir sagen, ob er lebendig oder tot ist?«
    »Bis ich oben angekommen bin, ist er bestimmt schon tot«, warf der Wurm ein. »Aber ich kenne einen Tunnelkäfer, der sehr schnell ist, der kann die Sache für dich überprüfen.«
    »Das würde ich sehr zu schätzen wissen, edler Wurm.«
    Es dauerte kaum einen Augenblick, da hatte der Tunnelkäfer sich bereits zur Erdoberfläche begeben und war wieder zurückgekehrt. »Der Drache ist zwar krank, aber nicht tot.«
    Grundy sackte vor Erleichterung ein Stück zusammen. »Könntest du ihm eine Nachricht übermitteln? Ich muß sie ihm in Drachensprache geben, damit er sie auch versteht, aber du könntest sie vielleicht befördern.«
    »Ich will es versuchen«, sagte der Tunnelkäfer tapfer.
    »Ich danke dir so sehr, o edler Tunnelkäfer! Hier ist die Nachricht, die du ihm ins Ohr flüstern mußt.« Und dann sagte Grundy sorgfältig und langsam in Drachensprache: (Drache spiele Stinktier bis zur völligen Genesung – Grundy). Er wiederholte es einige Male, bis der Tunnelkäfer es kapiert hatte, denn für einen Tunnelkäfer war die Drachensprache doch recht schwer.
    Bald darauf verschwand der Käfer. Nun versuchte Grundy etwas anderes. »Ist hier in der Nähe irgendwo ein Grabbler?« fragte er in Grabblersprache.
    Er hatte Glück. Ein Grabbler antwortete ihm. Mit einer Schmutzexplosion erschien er in der Zelle. »He, was? Was?« fragte er verblüfft.
    »O hochverehrter Vol«, sagte Grundy und erinnerte sich an seine Erlebnisse im Voltunnel. »Ich bin hier gefangen und muß fliehen. Könntest du mir vielleicht einen Weg hinaus grabbeln, weitab vom Baum, damit die Elfen mich nicht sehen?«
    Der Grabbler-Vol fühlte sich geschmeichelt. Niemand hatte ihn jemals für wichtig genug gehalten, um ihn um etwas Derartiges zu bitten. »Gewiß doch, Golem. Aber möchtest du nicht lieber den Baum selbst erforschen?«
    »Durchaus – aber die Elfen würden mich schlecht behandeln. Sie haben meine Freundin hoch ins Laubdach gebracht, und ich fürchte um ihre Sicherheit.«
    »Der Grund, weshalb ich frage«, fuhr der Grabbler fort, »ist der, daß es nur ein sehr kurzer Weg bis zum Baum ist, und in seinem Inneren gibt es einen Schacht, an den nur wir Vols uns erinnern. Wenn du gerne dorthin willst…«
    Welch ein ungeheueres Glück! »Jawohl, hochverehrter Vol! Das wäre ja famos! Nur – gibt es oben auch einen Ausgang? Ich kann meiner Freundin ja nicht helfen, wenn ich nicht aus dem Baumstamm herauskomme.«
    »Es gibt ein paar Ritzen, durch die du dich quetschen könntest«, versicherte der Grabbler. »Wir benutzen sie, um die Elfen zu beobachten, ohne daß sie es merken, denn wir sind sehr neugierige Wesen.«
    »Äußerst neugierig«, stimmte Grundy voller Warmherzigkeit zu. »Ich wäre dir zutiefst dankbar für eine solche Hilfeleistung.«
    »Soll mir eine Freude sein«, sagte der Grabbler, immer noch geschmeichelt. Und er machte sich ans Graben, wie es nur seine Art vermochte. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis er einen kleinen Tunnel zur Baumwurzel gegraben hatte. Tatsächlich befand sich dort eine Höhlung im Holz, die Grundy in der Dunkelheit ertastete. Um das Glück vollkommen zu machen, gab es sogar noch eine alte Leiter, die nach oben führte. Offensichtlich war diese einstmals für die Elfen bestimmt gewesen. Die Vorfahren der Elfen mußten hier einen geheimen Ausgang angelegt haben, der später wieder in Vergessenheit geraten war.
    Grundy bedankte sich bei dem Grabbler, dann machte er sich an den Aufstieg. Weil die Elfen doppelt so groß

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