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Turm-Fraeulein

Titel: Turm-Fraeulein Kostenlos Bücher Online Lesen
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war, hatten ihn aber nie zuvor gesehen.
    Nun kamen auch Bink und Chester herbei. Man stellte sich einander vor, dann führten die Gespensterpferde sie an.
    Es war, als sei plötzlich ein Pfad erschienen. Jedenfalls war es weitaus leichter, als sich durchs Dickicht einen Weg zu bahnen, auch wenn der Pfad sehr gewunden war. Als der Morgen nahte, wurde das Gelände wieder unwegsamer. In der Nähe der Spalte gab es zahlreiche Erdrisse, als hätten sie sich von der Hauptschlucht abgespalten. Sie beschlossen das Lager aufzuschlagen, da sie die Spalte im Dunkeln nicht mehr erreichen würden. Die Gespensterpferde konnten sowohl bei Nacht als auch bei Tag umherwandern, zogen die Nacht aber vor, so daß sie es zufrieden waren. Puck trabte umher, um Früchte, Nüsse und Wasser zu suchen; Chester, der einen Hunger hatte wie ein Pferd, wußte das wirklich zu schätzen.
    Snorty verschwand unter seinem Bett, doch die anderen blieben noch eine Weile auf und unterhielten sich. Grundy war froh, zwischen ihnen dolmetschen zu können; es verlieh ihm das Gefühl, wichtig zu sein.
    »Wollt ihr wirklich zur Spalte«, fragte Pook, »oder müßt ihr auf die andere Seite?«
    »Weder noch«, erklärte Grundy. »Wir wollen in die Spalte hinein, um uns dort mit der Spaltendrachin zu treffen.«
    »Ach so, ja dann braucht ihr gar nicht bis zum Spaltenrand zu gehen! Ich kenne nämlich einen Tunnel, der dort hinunter führt.«
    »Das ist ja großartig!« rief Grundy und übersetzte es für Bink und Chester.
    »Wer hat den Tunnel denn geschaffen?« fragte Bink interessiert.
    »Das wissen wir nicht. Er ist einfach da.«
    Einfach da. Für ein Pferd mochte eine solche Antwort vielleicht genügen, doch Grundy war nicht zufrieden. Irgend jemand mußte diesen Tunnel doch gehauen haben, und nun war er sehr neugierig zu erfahren, wer das gewesen sein mochte.
    »Ich meine, wir sollten erst mehr über diesen Tunnel in Erfahrung bringen, bevor wir uns darauf einlassen«, warf Chester ein. »Bis zum Boden in der Spalte ist es ein weiter Weg, und wenn da irgendwas passieren sollte…«
    »Ganz meiner Meinung«, pflichtete Grundy ihm bei. »Stellen wir erst einmal fest, wer ihn hergestellt hat, dann können wir ihn auch benutzen. Manche Unwesen lauern lange Zeit, um die Achtlosen zu überfallen.«
    Dann schliefen sie. In der Nacht führten die Gespensterpferde sie zu dem Tunnel. Er begann am Boden einer kleinen Nord-Süd-Spalte, als sei er schon dagewesen, bevor die Hauptspalte sich geöffnet hatte. Und als sie die gegenüberliegende Seite erforschten, entdeckten sie unter dem Geröll tatsächlich noch einen weiteren Tunnel: offensichtlich die Fortführung des anderen. Da der erste Tunnel hinunter in die Spalte führte, mußte der andere woanders hinführen, folglich war er wahrscheinlich auch sicherer.
    Grundy übernahm das Kommando. »Schicken wir erst mal einen Trupp dort hinein, während die anderen draußen Wache halten«, sagte er. »Vielleicht können wir uns durch Rufe verständigen und den Verlauf des Gangs von der Oberfläche aus mitverfolgen.«
    Also ritten Grundy und Snorty in den Tunnel hinein, während Bink und Chester draußen blieben.
    Der kleine Puck folgte Grundy, denn er wollte als Verbindung zwischen den beiden Parteien dienen. Da sie alle drei sehr klein waren, war es für sie leichter, den Tunnel zu erkunden, ohne etwas dabei zu stören.
    An den Wänden war ein leichtes Leuchtpilzschimmern zu sehen. Puck und Snorty brauchten es zwar nicht, doch half dieses matte Licht Grundy sehr viel weiter.
    Der Tunnel wand sich wie ein Wurm, einigermaßen waagerecht bleibend, was bedeutete, daß die Oberfläche nicht sehr weit entfernt war. Doch ihre Hoffnung auf Sprechkontakt erwies sich als Irrtum; es war nichts zu hören. Puck hätte zwar zurückkehren können, um seinen Eltern zu melden, wo Grundy war, doch hätte das einen langen Trab bedeutet, und möglicherweise hätte er Grundy bei der Rückkehr nicht so ohne weiteres wiedergefunden. Nichts lief genau so, wie sie es geplant hatten.
    Sie gelangten an eine Gabelung. Grundy nahm den Weg zur Rechten, da der etwas größer und sauberer aussah. Doch schon bald kam eine weitere Gabelung und dann noch eine. Tatsächlich schienen sie in ein Labyrinth zu geraten! Grundy machte sich schon Sorgen über die Rückkehr, doch Snorty versicherte ihm, daß er den Weg jederzeit zurückfinden würde.
    Dann ertönte ein Rumpeln, und plötzlich brach ein Teil des Tunnels hinter ihnen ein. Snorty machte einen Sprung nach

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