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Turm-Fraeulein

Titel: Turm-Fraeulein Kostenlos Bücher Online Lesen
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Höhlendecke herabzurieseln. Wenn er nicht aufpaßte, brachte er sie noch selbst zum Einsturz!
    Schweigend eilten sie zurück. Chesters zielloses Traben erschütterte die Höhle immer wieder, was sie noch nervöser machte.
    Nun gelangten sie zur Stelle des ersten Einbruchs. Es dürfte eigentlich nicht schwierig sein, sie zu umgehen – doch Grundy hatte ein böses Gefühl.
    Er führte Snorty nach links in der Hoffnung, bald wieder nach rechts abbiegen zu können. Doch obwohl der Gang sich schon bald verzweigte, führte keiner der beiden nächsten Gänge in die gewünschte Richtung. Wieder teilte sich der Tunnel, und wieder führte keine der Abzweigungen dorthin, wo sie hinwollten. Grundy war kurz davor, umzudrehen, um es mit der anderen Richtung zu versuchen – als sie ein neues Rumpeln vernahmen und der Gang hinter ihnen einbrach.
    »Chester, du Hufhirn von einem Pferdehintern!« jammerte Grundy hilflos. »Du bringst uns hier unten noch um!«
    Nun mußten sie weiter, und keiner von ihnen wußte, wie sie aus diesem Labyrinth wieder herauskamen. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als weiterzugehen und zu raten…
    Es dauerte nicht lange, da erkannte Grundy, daß sie sich verirrt hatten. Die Gänge führten weiter und weiter, teilten sich und verbanden sich erneut miteinander, und es gab keinerlei Möglichkeit, festzustellen, welcher von ihnen nach draußen führte oder welcher noch offen war. Sie saßen in der Falle.
    Grundy wollte es mit etwas anderem versuchen. »Vielleicht hören sie uns, wenn wir gegen die Decke klopfen, dann können sie von der anderen Seite zu uns stoßen.«
    Mit einer seiner haarigen Hände packte Snorty einen Stein, kletterte an der Seite empor und klopfte damit gegen die Decke. Dadurch lösten sich zwar ein paar kleinere Steine, doch stürzte nichts ein. Er entwickelte ein Klopfmuster: KLOPF-KLOPF, KLOPF-KLOPF, KLOPF-KLOPF-POCH!
    Es funktionierte! Die Erde erzitterte, als der Zentaur über ihnen dahintrabte, sich nach dem Geräusch ausrichtend.
    Tatsächlich erzitterte sie sogar zu sehr. »Achtung, Einsturz!« schrie Grundy und sie sprangen davon, als die Decke sich einwölbte und schließlich einstürzte. Fast hätten sie sich selbst in eine Katastrophe manövriert!
    Die Staubwolken in der Luft ließen sie husten, während die Steine sich langsam setzten. Auf diese Weise würden sie nie nach draußen kommen!
    Da erblickte der scharfsichtige Puck etwas. Er wieherte und krabbelte über das Gestein vor. »Paß auf!« rief Grundy. »Sonst fällt dir gleich noch etwas auf den Kopf!«
    »Yoh!« rief Chester. »Seid ihr in Ordnung da unten?«
    Der Einsturz hatte einen neuen Ausgang geschaffen! Über ihnen war der Nachthimmel.
    Grundy bestieg Snorty wieder, und gemeinsam bahnten sie sich über den Geröllhaufen einen Weg nach oben. Welch eine Erleichterung, wieder frei zu sein!
    Nachdem er das Erdloch weit hinter sich gebracht hatte, beschrieb Grundy den anderen sein Abenteuer, das er nur ganz geringfügig ausschmückte, und zeigte ihnen den Metalldorn, den Puck mitgebracht hatte. »Was ist das wohl?« fragte er.
    Weder Bink noch Chester wußten darauf eine Antwort. »Ganz bestimmt kein Schatz«, schloß Bink.
    »Mehr eine Art Werkzeug«, meinte Chester. »Aber es hat keinen Griff.«
    Sie beschlossen, einen weiteren Tag zu lagern, um dann den Tunnel zu nehmen, der hinunter in die Spalte führte.
    Doch als der Tag graute, war Grundy noch immer unzufrieden. Es gab hier viel zu viele Fragen ohne Antworten! Wer – oder was – hatte diese ganzen Tunnel gebaut, dieses Netzwerk von Gängen, die die mittlere Höhle umgaben? Was war mit diesen Wesen geschehen? Warum hatten sie eine Schatztruhe voller hohler Metalldornen zurückgelassen? Er haßte es, in Unwissenheit verharren zu müssen.
    Schließlich erhob er sich und schlenderte zum Eingang des Spaltentunnels. Dort blieb er stehen und starrte ihn an. »Wenn ich doch wenigstens wüßte, wer dich gebaut hat!« rief er.
    Laub raschelte. Am Rande der Spalte wuchs ein riesiger, uralter Eichelbaum. Einige seiner Wurzeln waren freigelegt, doch hatte er es überlebt. »Das kann ich dir verraten, Golem«, raschelte er.
    Der Baum! Der mußte schon viele Hunderte von Jahren alt sein! »Sag es mir!« rief Grundy.
    »Das waren die Vols«, raschelte der Baum.
    »Die was?«
    »Die Vols. Die Menschen haben andere Namen für sie, doch haben sie die richtigen Vols ja auch nie kennengelernt.«
    »Was für andere Namen?« fragte Grundy verwundert.
    »Zappler, Schaufler

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