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Turm-Fraeulein

Titel: Turm-Fraeulein Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Wimmler.«
    »Zappler!« rief Grundy entsetzt. »Schwärmen die etwa wieder umher?«
    »Natürlich nicht, Golem«, raschelte der Baum und gluckste und kicherte nach seiner Art. »Aber sie sind miteinander verwandt. Der wahre Name dieser weitverzweigten Familie von Tunnelgräbern lautet aber Vols. Früher waren sie viel häufiger als heute; man findet nur noch selten Mitglieder ihrer Art. Doch die größten unter ihnen waren die zivilisierten Vols, größer als die Wimmler, aber ebenso tunnelversessen. Hier hatten sie ihr Hauptlager, vor tausend Jahren. Ich war erst ein Schößling, als sie fortgingen, aber ich kann mich an sie noch erinnern.«
    »Sie sind vor eintausend Jahren gegangen?« fragte Grundy erstaunt.
    »Na ja, auf ungefähr hundert Jahre genau. Ich weiß es auch nicht mehr so sicher. Meine Altersringe sind nicht mehr, was sie mal waren. Jedenfalls war das, bevor die Kobolde und Harpyien herrschten.«
    »Die Harpyien und Kobolde haben in Xanth seit der Zeit des Königs Roogna nicht mehr geherrscht!«
    »Ganz genau«, pflichtete der Baum ihm bei.
    »Diese Vols – wie sahen sie denn genau aus?«
    »Sie waren ziemlich groß – größer als die Wimmler von heute, aber etwas kleiner als die Schaufler. Groß genug, um diese Tunnels zu bauen.«
    »Also so groß wie ein Zentaur«, meinte Grundy.
    »Ein bißchen kleiner vielleicht. Sie mochten nicht zu eng aufeinanderhocken, deswegen haben sie ihre Tunnels einigermaßen breit gebaut. Ich kann das schlecht beurteilen, denn damals war ich noch sehr klein.«
    »Diese Vols – waren das einfach nur ganz große Wimmler, die überall Tunnels gruben?«
    »Tunnels haben sie gegraben, aber es waren nicht einfach nur Wimmler!« raschelte der Baum. »Sie haben Dinge getan, hier unter dem Boden. Sie hatten irgendwelche Abkommen oder so etwas, sie schmiedeten Pläne – und dann sind sie weggegangen.«
    »Wohin denn?«
    »Das weiß ich nicht. Sie sind einfach gegangen und haben ihre Tunnels zurückgelassen.«
    Der Baum wußte also auch nicht sehr viel. Dennoch versuchte Grundy es aufs neue: »Wir haben so ein Metallding gefunden, eine ganze Truhe voll von diesen Dingern, sehen aus wie ausgehöhlte Dornen, nur leicht gebogen. Weißt du, was das sein könnte?«
    »Ja, natürlich. Ich habe gesehen, wie sie gebraucht wurden. Es sind künstliche Klauen.«
    »Was?«
    »Die Vols haben soviel gegraben, daß sie dabei ihre natürlichen Klauen abnutzten. Deshalb haben sie künstliche aus Metall angefertigt. Damit konnten sie doppelt so schnell graben und wurden nicht halb so müde. Diese Klauen waren ihr kostbarster Besitz.«
    Natürlich! Hohle Klauen, die man über die natürlichen streifen konnte. Wie Panzerhandschuhe. Das Rätsel war gelöst.
    Doch als Grundy wieder zu seinem Lager zurückkehrte, wurde ihm klar, daß das größere, übergeordnete Geheimnis immer noch ungelöst war. Wohin waren diese Vols verschwunden und warum? Es war offensichtlich, daß niemand ihnen etwas angetan hatte, denn es hatten keine Skelette umhergelegen, und auch sonst war keinerlei Zerstörung zu sehen gewesen. Sie mußten aus eigenem freien Willen gegangen sein – an einen anderen Ort ihrer Wahl. Vielleicht befanden sie sich da noch heute und gruben immer bessere Labyrinthe.
    Doch wahrscheinlich würde er niemals erfahren, wo oder warum. Das war eine ziemliche Enttäuschung.

5
Stella Dampfer
    Am Abend begaben sie sich zum Tunnel und betraten ihn. Die Gespensterpferde, die sich nun davon überzeugt hatten, daß alles in Ordnung war, begleiteten sie nicht. Sie zogen es vor, an der Oberfläche zu grasen. Wieder erwies sich die matte Beleuchtung der Pilze als hilfreich, ohne Snorty allzusehr zu beunruhigen; es schien beinahe, als hätten die Vols bei ihren Grabungen an Bettungeheuer gedacht. Vielleicht gehörten solche Pilze aber auch zum natürlichen Lebensraum von Nachtungeheuern. Jedenfalls war es ein äußerst glücklicher Zufall.
    Grundy führte die Expedition an, weil sich Snorty in dunklen Gängen wie diesem von allen Mitgliedern am meisten zu Hause fühlte und sich mit sicherer Hand fortbewegte. Chester und Bink mußten vorsichtiger sein, schon wegen ihrer großen klobigen Füße. Einmal mehr wußte Grundy die weise Ermahnung des Guten Magiers zu schätzen, als er ihm dieses besondere Transportmittel aufgetragen hatte. Sehr oft waren Humfreys Vorschriften weitaus sinnvoller, als es zunächst den Anschein haben mochte.
    Der Tunnel wand sich in Schlangenlinien nach unten, er schien sie necken

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