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Turm-Fraeulein

Titel: Turm-Fraeulein Kostenlos Bücher Online Lesen
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FLEISCHFRESSENDEN PFLANZEN BEWACHT, lautete die Mitteilung.
    Grundy blieb abrupt stehen. Tatsächlich – der Gang wurde von schrecklichen grünen Pflanzen umkranzt, die ihre suchenden Fühler ausstreckten. Einige der Kelchblüten schienen Zähne zu besitzen.
    »Ich glaube nicht, daß wir diesen Weg nehmen sollten«, meinte Chester erschaudernd.
    »Ich wünschte, wir hätten etwas Unkraut-Echs hier!« brummte Grundy. »Dann würden diese Pflanzen sofort von der Mauer welken!«
    »Warum nicht?« fragte Bink. »Du mußt es lediglich eingeben.«
    Das tat er auch: »Eingabe: Vor uns finden wir Unkraut-Echs! Ausführen.«
    Vor ihnen erschien Unkraut-Echs.
    UNKRAUT-ECHS WIRKT ALLERDINGS EBENSO AUF TIERE WIE AUF PFLANZEN, druckte der Schirm aus.
    »Kann das stimmen?« fragte Chester besorgt. »Wenn wir es gegen diese Pflanzen anwenden und dann hindurchschreiten, zerstören wir uns ja selbst.«
    »Wenn es zuvor nicht gestimmt haben sollte, wird es auf jeden Fall jetzt stimmen«, meinte Bink. »Es sieht so aus, als könnte keine der Seiten die Realität der anderen umkehren, aber sie kann verändern, was die andere hat. Jetzt wagen wir es nicht mehr, Unkraut-Echs anzuwenden.«
    Grundy mußte ihm zustimmen. »Wir müssen uns etwas anderes ausdenken«, entschied er. »Etwas, das nicht so leicht umgekehrt werden kann.«
    »Als ich in Mundania war«, bemerkte Bink nachdenklich, »habe ich festgestellt, daß man dort in manchen Gebieten ein Dokument braucht, um reisen zu dürfen. Man nannte es Passierschein. Ich frage mich, ob das hier vielleicht auch funktionieren würde?«
    »Wie funktioniert es denn?« wollte Grundy wissen.
    »Das ist ein kleines Buch, in das man hineinschreibt, wohin man geht, und es wird überprüft, um sicherzugehen, daß man wirklich dorthin geht.«
    »In Xanth würde das nicht ganz so einfach funktionieren«, bemerkte Chester.
    »Nein, es würde wohl nicht«, meinte auch Bink.
    Grundy dachte darüber nach. Ein Gegenstand, der das Reisen erleichterte, würde das in Xanth offensichtlich auf magische Weise tun, in Mundania dagegen unmagisch. Wenn sie nun ein magisches Buch hätten, das sie nach draußen führte…
    »Eingabe«, sagte er zu dem Schirm. »Die Reisenden finden vier Passierscheine, pro Person eine Ausführung.«
    Nun erschienen vier kleine Bücher. Bink nahm sie auf und verteilte sie. Grundy konnte seines kaum halten, denn es wog fast halb soviel wie er selbst.
    Sorgfältig schrieb Bink in seinen hinein: Spalte. Die anderen folgten seinem Beispiel, und da sie ihr Ziel nicht offen ausgesprochen hatten, hofften sie, daß der Com-Puter es nicht merken würde.
    Doch dann sahen sie die Schrift auf dem Schirm: BÜROKRATENVERORDNUNGEN VERHINDERN GEBRAUCH DER PASSIERSCHEINE.
    Mit einem Mal flatterten die Verordnungen von der Decke, ganze Papierstapel, Formblätter, linksgelocht und numeriert. Schon bald waren sie unter dem Zeug begraben. Es tat nicht weh, es schränkte lediglich ihre Bewegungsfreiheit empfindlich ein.
    »Offensichtlich hat der Com-Puter von den Mundaniern einiges gelernt«, brummte Bink enttäuscht.
    Sie plagten sich ab, um von den Formularen wieder frei zu werden. Das war zwar nicht weiter schwierig, doch als es ihnen schließlich gelungen war, hatten sie ihre Passierscheine in dem ganzen Wirrwarr verloren.
    »Versuchen wir es mit einem anderen Ausweg«, meinte Chester. »Einer, der zu breit ist, um von Pflanzen blockiert werden zu können.«
    »Eingabe«, sagte Grundy. »Sie finden einen breiten, freien Gang, ohne Pflanzen oder andere Hindernisse. Ausführung.«
    Auf der gegenüberliegenden Seite erschien der Gang. Er führte zwar tiefer ins Innere des Berges hinein, dafür war er aber auch sehr breit und angenehm offen.
    Doch nun druckte der Schirm aus: SIE HÖREN EIN FÜRCHTERLICHES BRÜLLEN UND ERKENNEN, DASS EIN FEUERSPEIENDER DRACHE DEN GANG ENTLANG AUF SIE ZUKOMMT.
    Das Brüllen, das sie nun vernahmen, war wirklich fürchterlich! »Den Gang können wir jedenfalls nicht entlanggehen!« bemerkte Grundy.
    »Es sei denn, wir finden eine Möglichkeit, um den Drachen auszuschalten«, warf Bink ein.
    »Was sollte einen Drachen denn schon verjagen?« fragte Grundy.
    »Ein Basilisk«, meinte Chester.
    Gute Idee. »Eingabe«, sagte Grundy. »Ein Basilisk geht den Gang entlang auf den Drachen zu und blickt dabei finster um sich. Ausführen.«
    Das kleine Reptil erschien. Jedes Wesen, das von einem Basilisk angeblickt wurde, mußte auf der Stelle sterben, sogar ein Drache.
    DOCH DER BASILISK

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