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Turm-Fraeulein

Titel: Turm-Fraeulein Kostenlos Bücher Online Lesen
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vorn, um den Steinen und dem herabgleitenden Geröll zu entgehen, während Puck förmlich vorwärts flog. Offensichtlich hatten sie den alten Bau durch ihr Vorbeiziehen erschüttert.
    Alle drei waren unversehrt – doch nun war ihr Rückweg versperrt. Das konnte Ärger bedeuten.
    Grundy drängte das Bettungeheuer weiter und verließ sich dabei darauf, daß Snorty schon einen Weg finden würde, auf dem sie den versperrten Gang umgehen konnten. Schließlich waren sie an so vielen Kreuzungen vorbeigekommen, daß es, auch eine Verbindung geben mußte. Bis dahin wollte er die Aufgabe erledigen, wegen der er hierher gekommen war, um dann möglichst schnell wieder ins Freie zu gelangen, bevor irgend etwas passierte.
    Langsam nahm das Labyrinth Formen an. Es schien aus einer Reihe konzentrischer Kreise zu bestehen, wobei die inneren Kreise größer waren als die äußeren, als seien sie dem Mittelpunkt näher. Was immer es hier zu finden gab, es würde sich mit Sicherheit in dieser Mitte befinden!
    Dann hörten sie ein erneutes Erzittern und Beben, und wieder prasselte Gestein herab, diesmal zur Seite. Das konnte nun aber nicht ihre Schuld gewesen sein, denn sie waren ganz leise aufgetreten. Ob etwas anderes dafür die Ursache war?
    Etwas nervöser geworden, gingen sie weiter. Bisher hatte sich Grundy niemals Sorgen wegen Tunnels oder enger Öffnungen gemacht. Aufgrund seiner Größe und Gelenkigkeit war er stets in der Lage gewesen, sich den gewünschten Weg zu bahnen. Doch nun machte er sich Sorgen. Es war ganz offensichtlich, daß Snorty und Puck mindestens ebenso beunruhigt waren wie er.
    Als die Tunnels größer wurden, kamen sie wieder besser voran. Die Wände der Gänge wurden immer glatter und der Boden fester. Schließlich wurden die Tunnels so breit, daß sie voneinander nur noch durch dünne Mauern getrennt zu sein schienen. Schließlich verschwanden auch diese, und was übrig blieb, war eine ziemlich große Höhle: der Mittelpunkt des Labyrinths.
    Genau in der Mitte dieser Höhle befand sich eine kleine, reichverzierte Truhe. Ob das ein Schatz war?
    Mit neuentfachter Erregung schritt Grundy darauf zu. Doch was für einen Menschen klein war, war für ihn immer noch sehr groß; er war unfähig, den schweren Deckel zu heben.
    »Laß mich das machen«, sagte Snorty. Er schob eine riesige haarige Hand vor und packte den Deckel, um ihn förmlich abzureißen.
    Grundy zog sich am Rand der Truhe empor und blickte hinein. Er sah das Glitzern widergespiegelten Lichts, wie es von Edelsteinen oder glänzendem Metall herrühren konnte, war aber nicht fähig zu erkennen, um welche Gegenstände es sich dabei genau handelte. Snorty griff in die Truhe und holte eine Handvoll davon hervor. Die Gegenstände schienen aus Metall zu ein – gebogene Dornen, innen hohl. Grundy nahm einen heraus und stellte fest, daß er sehr schwer war. Er war ungefähr ein Drittel so lang wie er selbst, wie ein sehr langes, dünnes Trinkhorn aus hellem Metall.
    »Ist das Schmuck?« fragte er. Doch weder Snorty noch Puck wußten darauf eine Antwort, sie hatte noch nie so etwas gesehen.
    »Nun, nehmen wir ein Stück davon mit nach draußen«, beschloß Grundy. »Vielleicht erkennen die anderen es.«
    Snorty befestigte eines der Dinger an Pucks Ketten, damit das kleine Gespensterpferd es bequem mit sich tragen konnte. Grundy war ein wenig enttäuscht, daß er keinen Schatz gefunden hatte.
    Doch auch noch aus einem weiteren Grund war er enttäuscht: Da war er nun bis ins Zentrum des Labyrinths vorgestoßen, hatte sein Geheimnis gelüftet – und nichts vorgefunden, das die Aufregung gelohnt hätte. Mit Sicherheit war hier seit Jahrhunderten kein lebendes Wesen mehr gewesen, und Fallen gab es anscheinend auch nicht. Wahrscheinlich war es ungefährlich, den anderen Tunnel zu nehmen, der hinunter in die Spalte führte, sofern er nicht über ihnen zusammenbrach.
    »Verschwinden wir von hier«, sagte er.
    Die anderen waren nur zu froh über diesen Befehl. Sie machten sich auf den Rückweg – und hörten ein erneutes Rumpeln. Ein weiterer Einsturz drohte!
    Plötzlich erkannte Grundy das Muster, »Chester – das sind seine schweren Hufe!« rief er. »Er trabt hierher, er sucht uns – und läßt dabei das Gestein einbrechen! Deshalb stürzen die Tunnels ein!«
    So sah es tatsächlich aus. »Chester, langsam, langsam!« rief Grundy – doch sobald er die Stimme hob, hallte das Echo von den Wänden wider, als sei er ein Riese, und Staub begann von der

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