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Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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Bauch liegenden – wie sagt man da: Mitschläfer? Bett-Mitbewohner? – ihrem Nackerten halt einmal ordentlich auf den Arsch. Dass es nur so pascht! Dass man die Abdrücke von ihren Fingern voraussichtlich noch zwei Tage lang sehen kann.
    Jeder andere wäre auf der Stelle im Bett Habt-Acht gestanden. Ihr Nackerter aber seufzt nur und dreht sich dann auf den Rücken. Trotzdem fällt der Gucki jetzt ein gewaltiger Stein vom Herzen. Aber nicht wegen dem morgenfrisch aufgerichteten Schwanz, der ihr da entgegenlacht – wegen dem seligen Lächeln des Schwanz-Besitzers. Gottseidank nur der Pezi! Hätt ja auch irgendein anderer sein können: ein Wildfremder!
    Ich möcht ja nichts ausplaudern. Wär aber nicht das erste Mal bei der Gucki. Und da wundert sie sich noch, dass sie keinen Mann hat und keine Kinder und bis auf ihren kleinen Turrini überhaupt kein Familienleben?
    Momentan wundert sie sich aber nur darüber, dass sie kein Schädelweh hat. Im Gegenteil – ihr Schädel funktioniert wieder ausgezeichnet. Jetzt, wo sie beruhigt ist, weil die ganze Bettgeschichte sozusagen eh in der Familie geblieben ist, kehrt auch schön langsam ihr Gedächtnis wieder zurück.
    Zumindest ein bisserl was fallt ihr wieder ein. Dass sie am Mittwoch in der Früh den Pezi angerufen hat. „Pezibub, Kinderausflug!“, hat sie zuckersüß ins Telefon geflötet.
    „Eh klar, Tante Gucki!“, ist es zurückgekommen.
    Da sieht man gleich, dass die zwei ein eingefleischtes Team sind. Wie wenn sie schon seit zwei Jahren – und nicht erst seit zwei Wochen zusammenarbeiten täten. Wobei sich die Gucki beim besten Willen nicht an eine erotische Dimension dieser Beziehung erinnern kann. Sicher, der Pezi glotzt ihr ununterbrochen auf den Busen und auf den Arsch und womöglich auch noch auf die Knie. Aber das ist es dann auch schon. Kein bisserl einen Annäherungsversuch macht er. Der feige Hund, der!
    G’fallt ihr ja gar nicht so schlecht, der Pezi. Groß, schlank, schwarze Locken, schwarze Lederjacke, schwarzes Motorrad. Und aufs Hirn gefallen ist er auch nicht. Und auch nicht auf den Mund. Und überhaupt: ein ganz ein Lieber! Nur – und jetzt kommt das große wenn : Wenn er nicht gar so jung wär! Fast noch ein Bub! Wie steht sie denn da mit so einem? Wie eine Kinderschänderin steht sie da!
    Haben sie also einen Ausflug ins Weinviertel gemacht, sie und der Pezi. Ganz ohne sexuelle Hintergedanken! Bei der Gucki zumindest nicht. Weil sie ja nicht wegen dem Pezi einen schwarzen Minirock angezogen hat. Und schwarze Strümpfe mit Karo-Muster und Strapsen. Und einen schwarzen Spitzen- BH und schwarze Stöckelschuhe. Und den zuckerlrosa Rollkragenpulli, der zwei Nummern zu klein ist und über dem Busen so spannt, dass man meint, es zerreißt ihn jeden Moment.
    Hat sie von der Renate zum Geburtstag gekriegt, den Pulli. Genauso wie das dazugehörige rosa Jackerl. Meint es ja nur gut mit ihr, die Renate. Hat halt Angst, dass die Gucki keinen Mann kriegt, wenn sie immer nur in Männersachen herumrennt.
    Und wo sie recht hat, hat sie recht, die Heiligenbrunner Renate! Dem Pezi sind die Augen herausgefallen, wie er die Gucki so gesehen hat. Und dem Günther Maria Sprinzenstein erst recht! Dem ist ja dann auch gleich die Hand ausgerutscht.
    Aber noch sind wir nicht so weit! Noch sind wir nicht in Retz, sondern in St. Anton. In ihrem Aufzug kann die Gucki natürlich nicht mit der Enfield fahren. Kommt wenigstens ihr braver Karmann Ghia auch einmal zu einem schönen Ausflug.
    Als Erstes wird der Turrini nach St. Moritz verfrachtet. Darf beim Leo-Herrli Urlaub machen. Obwohl: Direkt ein Erholungsurlaub ist das nicht. Mehr so in Richtung Ballermann . Weil der Leo und der Turrini immer von einem Wirtshaus ins andere trotten. Und schlampert trinken tun sie auch nicht, die zwei.
    Wie die Gucki heuer mit den Nachbarbuben drei Tage Ski fahren war, hat der Leo dem Turrini sogar ein Kunststück beigebracht. Seither braucht der Leo nur „Hopp!“ sagen – hupft der Turrini auch schon in Frankys Bar auf den nächsten Barhocker und bestellt ein Bier. Das heißt, er legt eine Pfote auf die Theke und winselt so lang, bis ein Schalerl Bier vor ihm steht. Und wenn es gar ist, bestellt er das nächste und wieder das nächste. Bis sie halt gehen. Und nach dem, was der Franky so erzählt, ist der Hund dabei noch nie vom Barhocker gefallen, der Leo aber schon ein paar Mal.
    „Was soll denn das jetzt schon wieder?“, wird der eine oder der andere sagen. „Da geht es um einen

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