Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Turrinis Jagd: Kriminalroman

Turrinis Jagd: Kriminalroman

Titel: Turrinis Jagd: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
Vom Netzwerk:
Wilderer Wilderer nennen?“
    â€žEin Pseudonym halt.“
    â€žAber was für eines! Die Piraten, das ist ein gesetzloser Haufen von Abenteurern, die auf eigene Faust Beute machen. Die Wilderer aber, das sind Einzelkämpfer, die sich aus Stolz mit den Herrschenden anlegen. Die Piraten kämpfen nur für sich selber, die Wilderer aber kämpfen gegen das Unrecht!“
    â€žSchmarrn!“, unterbricht die Gucki den Eber. „Nix wie pathetische Wilderer-Romantik! Gewildert worden ist, weil die Leute nix zum Fressen gehabt haben.“
    â€žAuch, aber nicht nur. Der Stolz, die Schneid – das, dass man mit der Obrigkeit Katz und Maus spielt –, das war immer mindestens so wichtig wie das Materielle. Sonst wären doch nie die ganzen wunderschönen Wilderer-Lieder entstanden, in denen der Wildschütz immer der tragische Held ist.“
    Kann die Gucki nichts dagegen sagen. Wurmen tut es sie aber trotzdem: dass der Eber immer Recht haben muss! Wenn er so weitertut, dann kann er sich ihr Gspusi, das ja noch gar nicht richtig angefangen hat, in die Haare schmieren. Was heißt da in die Haare ? In den Arsch schmieren kann er sich das Ganze!
    Typisch Gucki! Da lernt sie endlich einmal einen Mann kennen, der ihr Paroli bietet, und was tut sie? Sie bockt! Sonst jammert sie immer, dass ihr nur Deppen und Zniachtln über den Weg rennen, wenn aber dann endlich ein richtiger Mann daherkommt, dann ist ihr das auch wieder nicht recht. So wird sie nie zu einem Mann kommen! Und zu einem Kind schon gar nicht, wenn du mich fragst.
    Aber mich fragt ja keiner, am allerwenigsten die Gucki. Drum legt sie auch gleich noch ein Schäuferl nach: „Weißt du, was deine heldenhaften Wilderer höchstwahrscheinlich sind? Ganz gewöhnliche Kriminelle: hundsordinäre Erpresser!“
    Ist der Eber direkt begeistert: „Ha, eine grandiose Idee! Die Banken dort packen, wo es ihnen am meisten wehtut: beim Geld!“ Besser gesagt: Er tut so, wie wenn er begeistert wär. Hat ja schon wieder einen Einwand, der Eber. Weil der aber auch wirklich immer alles bekritteln muss! „Hast du dafür einen Beweis, liebste Gucki?“, fragt er jetzt nämlich, der Hundling der. „Oder wenigstens einen Anhaltspunkt?“
    Bevor sich die Gucki noch irgendwas aus den Fingern saugen kann, was für ihre Erpresser-Theorie spricht, geht es aber auch schon los, das Begräbnis. Mit mächtigen Böllerschüssen. Da leistet der Kameradschaftsbund wieder einmal ganze Arbeit. Genau im Takt! Weil gleichzeitig hat ja die Blasmusikkapelle Ich hatt einen Kameraden intoniert.
    Kann die Gucki natürlich nicht gescheit denken bei so einem Lärm. Wundert sich nur, warum die Blasmusik gar so falsch spielt und dann ganz aussetzt. Warum am Friedhof auf einmal so ein Geplärr und Gejammer einsetzt, wie wenn kein Raika-Filialleiter zu Grabe getragen würde, sondern ein volkstümlicher Schlagersänger. Hat da die Raika extra ein paar Dutzend professioneller Klageweiber aus Ägypten einfliegen lassen?
    Auf einmal wird aber auch schon die Wirtshaustür aufgerissen, und die Voggeneder Hilde stürzt herein, wie wenn der Teufel hinter ihr her wär. „Hilfe!“, flüstert sie tonlos. Sagt aber sonst kein Wort.
    Wenn eine Dorftratschen wie die Hilde einmal ihre Goschen hält, dann heißt das was, dann ist es ernst! Hat die Gucki sofort überrissen. Hat auch schon das Geld für die Zeche auf den Tisch geschmissen, den Turrini geschnappt und sich so gach verabschiedet, dass der Eber kein einziges Wort mehr einzwicken kann. Nur mehr blöd schauen kann er.

XII
„Aufhupfen ist nicht aufhupfen!“
    Mir ist es ja wurscht, was sich die Leute denken. Von mir aus können sie denken, was sie wollen. Von mir aus können sie bei aufhupfen auch an einen relativ schnellen, relativ beiläufigen und absolut lieblosen Geschlechtsverkehr denken.
    So wie halt ein Stier auf eine Kuh aufhupft. Besser gesagt: aufhupfen tät. Wenn man ihn lassert. Tut man aber nicht. Heutzutage praktisch nur mehr künstliche Besamung. Zumindest bei den Viechern. Bei den Menschen fangt es zwar auch schön langsam an, aber flächendeckend noch nicht. Mit der Betonung auf: noch !
    Hab ich mich direkt ein bisserl verrennt. Wo waren wir gleich noch? Richtig: beim aufhupfen ! Und bei dem, was sich die Leut dabei denken. Ich denk ja bei aufhupfen an ganz was anderes, an ein waghalsiges Kunststück

Weitere Kostenlose Bücher