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Turrinis Jagd: Kriminalroman

Turrinis Jagd: Kriminalroman

Titel: Turrinis Jagd: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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ein.
    â€žSicher nicht! Sicher hast du sie noch! Für den nächsten Wilderer-Brief. Aber so gut kannst du sie gar nicht verstecken, dass der Turrini sie nicht findet. Da brauch ich ihm nur einen Brief unter die Nase halten und sagen: ,Such die Olympia!‘“
    Da blufft die Gucki aber ordentlich. Weil sie erstens gar keinen Brief mehr in der Hand hat. Und zweitens, weil der Turrini zwar alles Mögliche ist – ein Hund, mit dem man im Bett kuscheln kann, ein Hund, mit dem man auf ein Bier gehen kann, ein Hund, mit dem man vernünftig reden kann –, aber ein Spürhund im engeren Sinn ist er wirklich nicht.
    â€žWann kommst du denn zum Schnackseln?“, möcht jetzt der Eber wissen. „Besser gesagt: Wann kommt’s ihr denn, der Turrini und du?“
    â€žHeut Abend tät’s mir eventuell hineinpassen“, will die Gucki schon sagen, kommt aber nicht mehr dazu. Weil es jetzt auf einmal kracht. Weil die Helli geschossen hat, wie eine Horde Linzer Punks eine Kutsche mit vier Raika-Filialleitern geentert hat. Mitten im Ort! Mitten in St. Anton! Einfach aufgehupft aufs Trittbrett und gesagt: „Her mit die Zehntausend!“
    Da hat die Helli natürlich noch nicht schießen können. Hätt ja einen Filialleiter treffen können. Wie dann aber einer von den Punks, einer mit einem giftgrünen Irokesen, in die Kutsche hineingeklettert ist und von jedem das Geldsackerl kassiert hat, da hat sie dann knallhart abgedrückt. Wie der Irokese die Geldsackerl in Siegerpose in die Höhe gehalten hat. Hat aber die 40.000 Euro schnell wieder sausen lassen müssen. Glatter Unterarmdurchschuss!
    Hat die Gucki sogar Fotos! Ist instinktiv aufgesprungen und hat abgedrückt. War ja keine 20 Meter entfernt. Lachender Irokese mit den Geldsackerln – nicht mehr lachender Irokese ohne Sackerl. Wirklich ein schönes Vorher-nachher-Motiv! Mit dem könnt sie bei jedem Fotowettbewerb mittun.
    Stellt aber dem Eber eine Frage: „Wieso hast du eigentlich alles gleich zugegeben? Ich hab ja wirklich keinen Beweis.“
    â€žSturheit!“ Das ist aber natürlich nicht der Eber, der da antwortet, sondern seine Schwester. „Glaub ja nicht, dass er so ehrlich ist. Nichts wie Sturheit! Ein richtiger Eber halt: Der haut nicht ab, der stellt sich!“
    â€žMeingott, Nona. Wie du das mit dem aushaltest? Hast dich sogar als erotischer Lockvogel für den Gierlinger missbrauchen lassen“, wundert sich die Gucki und zwickt den Eber ordentlich ins Knie. Rossbiss heißt so ein Griff aufs Knie bei uns. Dementsprechend reißt es dich auch: wie von einem Pferd gebissen!
    Weil aber der Eber gar so schön aufschreit, fragt die Nona: „Willst du ihn leicht gleich vernaschen? Hier und jetzt? Vor allen Leuten?“
    â€žNa ja“, erklärt die Gucki, „so eine Lederhosen fällt für mich eindeutig unter Reizwäsche!“ Weil sie wirklich auf Lederhosen abfährt. Wegen dem Opa. Der vom ersten Frühlingssonnenstrahl bis zum letzten Fuzerl Herbstsonne eine kurze Lederhosen angehabt hat.
    Haben damals alle alten Nazis angehabt, am Land zumindest. In der Stadt haben sich die Leute schon noch an das Lederhosenmonopol der Nazis erinnert. War ja im Jahr 1938 eine der ersten Großtaten der neuen Machthaber in Österreich, dass sie den Juden verboten haben, Tracht zu tragen. Haben die ganzen Juden, die seit Generationen auf Sommerfrische ins Salzkammergut gekommen sind, ihre Lederhosen ausziehen müssen. Wahrscheinlich sind die Nazi erst so überhaupt zu einer Lederhosen gekommen.
    In den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts ist es dann mit der Lederhosen allerdings steil bergab gegangen. Hat einfach nicht zum Rock ’n’ Roll gepasst. Jetzt aber interessant: Nach 30 Jahren tote Lederhose hat sie plötzlich Wiederauferstehung gefeiert. Wobei sie diesen Aufstieg wieder einem Musikstil verdankt: der so genannten volkstümlichen Musik . Und genau so, wie diese Musik klingt, schauen die neuen Lederhosen auch aus: billigste Massenware, geschmacklos bis zur totalen Lächerlichkeit – mit einem Wort: grau-en-haft!
    Also, über die volkstümliche Musik und über die volkstümliche Tracht , da könnt ich mich stundenlang auslassen – nur geht das leider nicht. Weil jetzt was passiert. Etwas, mit dem die Helli nicht gerechnet hat. Die sonst wirklich mit allem gerechnet hat. Hat ja sogar neben der Kirchen ein

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