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Turrinis Jagd: Kriminalroman

Turrinis Jagd: Kriminalroman

Titel: Turrinis Jagd: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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allem aber die ganzen Zuschauer nachher was fressen und saufen müssen. Alles, aber auch wirklich alles kannst du da haben: Most, Schnaps, Bier, Wein, Bratwürstl, Schnitzel, Krapfen, gebackene Mäuse und und und!
    Aber noch sind wir nicht so weit, noch hat der Leonhardiritt 2011 gar nicht begonnen. Weil sich noch immer von zwei Seiten ein unüberschaubarer Strom von Reitern und Kutschen und Fußgängern auf St. Anton zuwälzt. Wie eine Völkerwanderung!
    â€žWie wenn es was geschenkt geben tät!“, sagt die Gucki und schüttelt ungläubig und angewidert den Kopf.
    â€žGibt es ja auch!“, erklärt der Eber mit lachendem Gesicht. „10.000 Euro pro Bankfiliale, in kleinen Scheinen!“
    â€žWirklich genial, Eber!“
    â€žWar eigentlich die Idee von der Nona. Also so von wegen Leonhardiritt und die Geschichte mit den Kutschen. Und die Idee mit der Erpressung stammt ja sowieso von dir.“
    â€žHnn?“
    â€žKannst dich nimmer erinnern? Du hast doch gemeint, dass die Wilderer höchstwahrscheinlich hundsordinäre Erpresser sind. Wortwörtlich!“
    â€žDa hab ich dich doch nur provozieren wollen: ob du jetzt der Briefschreiber bist oder nicht.“
    â€žScheiße! Und ich bin dir hineingefallen. Wie bist du denn überhaupt auf mich gekommen?“
    â€žDu hast zwei schwere Fehler gemacht. Erstens: Das Narkosemittel gibt es nur in einem Spital, und wo arbeitet die Nona? Also! Zweitens aber die Dagobert-Duck-Maskerade: Das war kein Faschingskostüm, das du einfach in einem Geschäft kaufen kannst, das war eine perfekte Maske und ein perfektes Kostüm. Kann nur aus einem Theater kommen. Und wo arbeitet der Eber?“
    â€žStammt übrigens aus der Faust -Inszenierung von 2007. Da hat sich der Regisseur für alle Walt-Disney­-Kostüme eingebildet. Der Dagobert hätte den Mephisto spielen sollen. Ist aber dann doch nichts geworden. Weil sie den Regisseur wegen einem akuten manischen Schub ins Narrenhaus gesteckt haben.“
    â€žUnd dann natürlich drittens“, fährt die Gucki fort, „wegen der Bumserei. Da muss einer schon wirklich in Übung sein, wenn er fünf Banken in einer einzigen Nacht sprengt.“
    â€žMan tut, was man kann!“, meint der Eber bescheiden. Und lächelt. „Und? Wie geht es jetzt weiter? Wann lasst du mich auffliegen?“
    â€žUns“, mischt sich jetzt die Nona ein. Hat die ganze Zeit zugehört, aber nichts gesagt. Sitzt ja am Kutschbock und muss sich in dem ganzen Fußgänger-, Reiter- und Kutschen-Wirrwarr auf ihre Pferde konzentrieren. Während die Gucki und der Eber gemütlich hinten in der Kutsche sitzen. „Uns!“, erklärt die Nona noch einmal nachdrücklich. „Ich war ja von Anfang an beim Projekt Wilderer mit dabei.“
    â€žKeine Ahnung, wie es weitergeht“, sagt die Gucki. „Ich nehm an, die Leute werden sich bei der Jagd nach dem Geld gegenseitig die Schädel einschlagen. Dann wird eine Panik ausbrechen, und die Pferde werden alles niedertrampeln. Nächste Woche dann Massenbegräbnis. Und der Strache wird sagen: ,Die ausländischen Pferde waren schuld!‘“
    â€žIch nehm an, dass du in der nächsten Ausgabe auf der Titelseite ein schönes Foto von der Nona und mir bringen wirst. Drum haben wir uns ja heute auch so in Schale geschmissen. Und dazu eine schöne Schlagzeile wie: Mörderische Geschwister .“
    Und wirklich! Wirklich fesch sind sie beinand, die Geschwister Bauer: Die Nona hat ein schwarz-grünes Dirndl mit einer grünen Strickjacke an, der Eber aber genau das gleiche Gewand wie am Freitag bei der Gründungsversammlung der Wilderer. Wenn sich die Gucki bei Trachten auskennen tät, tät sie wissen, dass das Ausseer Trachten sind. Weil der Eber in seiner schönen Jugendzeit aus einer jeden Schule hinausgeflogen ist und zum Schluss in einem Internat in Bad Aussee gelandet ist.
    Die Mode spielt bei diesem Leonhardiritt überhaupt eine wichtige Rolle. Die eine Hälfte der Reiter trägt die klassische Kleidung des Reitsports: schwarzer Reithelm, schwarze Reitjacke, beige Reithose, schwarze Reitstiefel. Die andere Hälfte aber ist als Cowboy beziehungsweise Cowgirl verkleidet und schaut aus, wie wenn sie Tag und Nacht nur Country-Music hören tät.
    Aber modisch gesehen sind die Fußgänger am interessantesten. Zwar gibt es da und dort einzelne Heavy-Metal-Fans mit

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