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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Skorpione, Spinnen … «
    »Danke, jetzt fühle ich mich viel besser!« Das leise Lachen ihres Trägers machte sie nur wütender. »Wo sind wir denn nun?«
    Statt einer Antwort flammte plötzlich ein Licht auf. Der Strahl wanderte über steinerne Wände nach oben. Massiver Fels. Eine Höhle! Das erklärte die Kälte und die Windstille, nicht aber den furchtbaren Gestank. Mit angehaltenem Atem folgte sie dem Lichtstrahl mit den Augen, als er über den mit Sand und Geröll bedeckten Felsboden glitt. Nirgends ein Zeichen von Tieren oder irgendwelchen anderen Dingen, die nicht in eine Höhle gehörten.
    »Ah.«
    »Was?« Hektisch blickte sie sich um. »Was ist?«
    Das Licht leuchtete auf einen dunklen Fleck, der halb von Sand bedeckt war. Sie beugte sich vor, um ihn genauer betrachten zu können. Völlig ratlos blickte sie die dunkle Gestalt ihres Begleiters an. »Was ist das?«
    »Der Grund, warum es hier so stinkt.« Mit dem Schuh schob er weiteren Sand über den Haufen. »Hinterlassenschaften.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Die Bergbauern lassen ihre Ziegenherden oft in Höhlen übernachten. Morgens werden die Tiere wieder hinausgetrieben, aber der Kot bleibt zurück.«
    Ziegenscheiße. Kyla verdrehte die Augen. Toll, sie saß in einer kalten, stinkigen Höhle fest und musste jetzt auch noch aufpassen, wo sie sich hinsetzte, wenn sie nicht die nächsten Tage genauso riechen wollte. »Heute sind aber keine Ziegen oder Bauern hier?«
    »Siehst du welche?«
    Okay, überflüssige Frage. Aber er konnte zumindest aufhören, über sie zu lachen. Sie war müde, ihr war kalt, sie hatte Hunger und konnte nicht mehr klar denken. Ärgerlich verschränkte sie die Arme vor der Brust und schrie unterdrückt auf, als ein scharfer Schmerz durch ihre Schulter fuhr. Verdammt, das tat weh … Kyla stockte. Die Verfolgung. Ein Schuss. Jade! Langsam drehte sie sich zu ihrem Begleiter um. Hamid. Er hielt sie gefangen und wollte sie irgendwohin bringen, wo sie garantiert nicht sein wollte. Wie hatte sie das vergessen können? Natürlich war sie durch die Verletzung und von dem langen Weg geschwächt, aber das war keine Entschuldigung. Als Agentin musste sie sich jederzeit ihrer Aufgabe bewusst sein, ohne Ausnahme.
    »Setz dich dort vor den Felsblock, dann sehe ich mir deine Wunde an.«
    »Das ist nicht nötig.« Kylas Stimme klang so kalt und spröde, wie sie sich fühlte.
    »Doch, ist es. Setz dich.«
    »Nein.«
    Ein tiefer Seufzer wehte ihr entgegen. »Ich möchte dich nicht verletzen, aber wenn es sein muss, sorge ich dafür, dass du sitzt. Verstehen wir uns?«
    Wortlos sank Kyla zu Boden. Besser, sie sparte ihre Kraft für eine andere Gelegenheit auf, anstatt sie für einen unsinnigen Streit zu verschwenden. Die Kälte des Bodens drang sofort durch den dünnen Stoff der Burka und breitete sich in ihr aus. Die Arme eng um ihren Körper geschlungen, um den letzten Rest Wärme zu konservieren, wartete sie mit vorgeschobenem Kinn auf Hamids Annäherung. Der Lichtstrahl glitt über ihren Körper und richtete sich dann auf ihr Gesicht. Geblendet schloss sie die Augen.
    »Kannst du das Ding auch woanders hinhalten?«
    Sofort verschwand das Licht. »Entschuldige. Ich wollte nur prüfen, wie du aussiehst.«
    Kyla riss die Augen auf und funkelte ihn wütend an. »Wie soll ich wohl aussehen nach Tagen ohne die Möglichkeit, mich ordentlich zu waschen?«
    Hamid hockte sich vor sie und berührte den Ausschnitt ihrer Burka. »Es ging mir um die Verletzung und deine Erschöpfung, nicht um Schönheit.«
    Die Lippen aufeinandergepresst, weigerte Kyla sich, ihn anzusehen. Er lachte schon wieder über sie. Warum lief sie immer wieder in seine Fallen? Langsam musste ihr doch klar sein, dass er eine boshafte Ader hatte. Kyla schob die Augenbrauen zusammen. Nein, das stimmte nicht. Er war vieles, aber nicht boshaft. Sicher, er ließ sie gern auflaufen, aber sie hatte das Gefühl, dass er Humor besaß … Sie musste unbedingt aufhören, über ihn nachzudenken. Er war ihr Feind, und sie musste ihn bei nächster Gelegenheit loswerden – durch Flucht oder mit Gewalt.
    Sie sog vor Schmerz scharf den Atem ein und blickte auf Hamids Finger, die gerade vorsichtig den Stoff von ihrer Schulter lösten. Getrocknetes Blut machte die Reste ihres T-Shirts über den Wunden steif und widerspenstig. Schließlich holte Hamid ein großes Messer aus seiner Tasche und zerschnitt den provisorischen Verband. Kyla atmete auf, als der Druck auf die Nähte nachließ. Sie verzog das

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