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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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hielt. Besonders wenn ihre Kollegin bereits in Mogadirs Gefängnis saß. Außer es stimmte, was der Warlord Jade erzählt hatte, und Kyla befand sich ebenfalls in seiner Gewalt. Clint würde die Festung noch einmal durchsuchen lassen, aber es konnte genauso gut sein, dass sie schon lange nicht mehr dort war. Getötet oder verschleppt, in beiden Fällen würde es schwierig sein, sie jemals zu finden. Energisch riss Rose sich zusammen. Mit ihrem Pessimismus würde sie niemandem helfen. Sie würden alles tun, was sie konnten, und wenn es am Ende nicht reichte, hatten sie es wenigstens versucht.
    Die Sonne schien heiß auf sie nieder, als sie das Gebäude verließen. Die Kälte der Nacht war schon lange der Hitze des Tages gewichen. Die heiße Luft staute sich unter der Burka und ließ in Rose schon nach wenigen Schritten das Gefühl aufkommen, sie würde im eigenen Saft gebraten. Ihre Haare klebten unangenehm im Nacken, Schweiß lief zwischen ihren Brüsten hinab. Es gab Dinge, die sie eindeutig nicht vermisst hatte. Neidisch blickte sie Joe an, dem die Wärme nichts auszumachen schien. Ruhig, beinahe gelassen ging er vor ihr her, so als würde er das jeden Tag tun und wäre das Klima gewöhnt. Er spielte seine Rolle perfekt. Clint konnte noch so viel von Geograf reden, das war eindeutig nur ein kleiner Teil von Joe Spade.
    Jade hatte die Straße recht genau beschrieben, glücklicherweise war sie auch schon tagsüber hier gewesen und konnte so die Eindrücke von der Flucht übertragen. Rose sah das Haus mit dem herausgeschlagenen Eingang, in dem die Agentinnen den ersten Verfolger niedergeschlagen hatten. Sie waren beinahe am Ziel. Jade schätzte, dass Kyla zwei Häuser weiter von dem Schuss getroffen worden war, dann noch einmal zwei oder drei Häuser, bis sie aufgegeben hatte. Langsam gingen sie an den Gebäuden vorbei, versuchten, irgendwelche Spuren zu entdecken und dabei möglichst nicht aufzufallen. Sehr unwahrscheinlich, denn sie waren Fremde in dieser Gegend, und die Bewohner waren von Natur aus äußerst misstrauisch. Schließlich waren sie bei einem Haus angelangt, das Jades Beschreibung nahekam.
    »Wollen wir es versuchen?«
    Rose nickte und folgte Joe ins düstere Innere. Steine und Geröll lagen auf dem Fußboden, sämtliche Türen und Fenster fehlten. Das Haus schien unbewohnt zu sein. Ohne den Wind war die Hitze fast unerträglich drückend, schien ihr die Luft aus den Lungen zu pressen. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand sie sehen konnte, hob Rose den Schleier an, bis Mund und Nase frei waren.
    »Geht es?« Besorgnis klang in Joes Stimme mit.
    »Ja, kein Problem. Ich muss mich nur erst wieder an dieses Klima gewöhnen.« Sie lehnte sich gegen einen ehemaligen Türpfosten, um das Schwindelgefühl loszuwerden. Wie musste Kyla sich gefühlt haben, als sie hier verletzt und allein ausgeharrt hatte, während sie jederzeit ihre Entdeckung befürchten musste? Falls es überhaupt dieses Haus gewesen war, noch hatten sie außer Jades Beschreibung keinen Anhaltspunkt dafür gefunden. Aber was erwartete sie, deutliche Pfeile zu Kylas Versteck? Ihr war von vornherein klar gewesen, dass diese Mission auch ohne ein Ergebnis enden konnte und die Agentin einfach verschwunden blieb. Rose seufzte. Solange sie hier herumstand, würde sie jedenfalls sicher nichts entdecken. Sie zog eine kleine Taschenlampe aus der Innentasche der Burka und begann, die dunkleren Ecken des Hauses abzusuchen. Sie war nahe davor, aufzugeben, als Joe sie rief.
    »Hier ist etwas.«
    Rasch lief sie zu ihm und blickte auf die Stelle, die er anleuchtete. Ein dunkler Fleck an den Mauersteinen, nichts, was ihr aufgefallen wäre. »Was ist das?«
    »Genau kann ich es nicht sagen, aber ich tippe auf Blut, einige Tage alt.« Er ließ die Lampe sinken. »Stell dich daneben.«
    »Wieso?«
    »Weil ich sehen will, ob die Größe hinkommt. Kyla ist nur ein paar Zentimeter größer als du. Wenn sie sich hier mit einer Schulterwunde an die Wand gelehnt hat, dann müsste das irgendwo im Bereich deiner Schulter sein.«
    Keine besonders beruhigende Vorstellung, doch Rose schwieg und stellte sich neben den Fleck. »Und?«
    »Kommt hin.«
    »Also war Kyla vermutlich hier. Nur wie sollen wir herausbekommen, wo sie jetzt ist? Sie wird kaum überall Spuren hinterlassen haben.«
    »Wir suchen weiter, vielleicht finden wir noch was. Wenn nicht, befragen wir die Nachbarn.«
    Mit neuer Energie setzten sie ihre Suche fort, aber außer ein paar weiteren

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