TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
Umgebung im Auge behielt.
Clint signalisierte dem Piloten, dass alles in Ordnung war, und wartete, bis der zweite Hubschrauber den Rest des Bergungstrupps abgeladen hatte, bevor er sich den Männern zuwandte. »Unsere Leute haben rund um das Wrack keine Rebellen gesichtet, trotzdem könnten wir jederzeit in einen Hinterhalt geraten. Haltet also die Augen offen.« Obwohl die Männer Erfahrung in schwierigen Bergungseinsätzen hatten, schadete es nicht, sie noch einmal darauf aufmerksam zu machen, dass dies alles andere als sicheres Gebiet war. »Zuerst suchen wir nach Überlebenden, erst dann bergen wir die Toten.« So schwer es auch sein würde. »Okay, fangen wir an.«
Während einige Soldaten den Waldrand im Auge behielten, begann der Rest des Teams mit seiner schwierigen Aufgabe. Clint kniete neben Iceman nieder, der im Schatten des Hubschraubers lag. Schmerz zog seine Brust zusammen, während er die Hand auf Icemans Schulter legte. »Es tut mir leid.«
»Haben Sie etwas gesagt, Captain?« Die Stimme erklang hinter ihm.
Clint stand langsam auf, ein Eisengewicht schien auf ihm zu lasten. »Nein.« Er wandte sich dem Arzt zu. »Er ist tot. Wie sieht es im Hubschrauber aus?«
»Die Piloten sind ebenfalls tot. Wir arbeiten uns gerade ins Innere vor.« Er zögerte. »Sollen wir die Toten gleich herausholen, damit wir mehr Platz dort unten haben?«
»Tun Sie das.« Die Leichensäcke lagen bereit.
Clint kletterte auf den Hubschrauber und blickte durch die Luke auf ein Durcheinander aus Helfern mit Mundschutz, zerstörtem Inventar, Dreck und Vegetation … und Körpern. Der Gestank nahm ihm fast den Atem. Rasch band er sich ein Tuch um Mund und Nase und ließ sich langsam hinab.
»Captain, Sie brauchen nicht … « Weiter kam der Sanitäter nicht.
»Dies hier sind meine Männer, ich habe sie hierher geschickt, und ich werde sie auch wieder herausholen.«
»Aye, Sir!«
»Lassen Sie das, dafür bin ich nicht in Stimmung. Haben Sie Überlebende gefunden?«
»Bisher leider nur Tote. Die ersten können wir jetzt nach oben schaffen.«
»Gut, tun Sie das.« Gut? Nichts war auch nur annähernd gut.
Clint verlor jegliches Zeitgefühl, während er mit den anderen Helfern die Körper der SEAL s und Night Stalker barg und sie nebeneinander in den Leichensäcken im Schatten des abgestürzten Hubschraubers aufbahrte. Nach einer Weile stumpfte jedes Gefühl ab, er konzentrierte sich so auf seine Aufgabe, dass er den Schmerz und die Wut nur als dumpfes Pochen spürte.
Schließlich hatten sie alle Leichen geborgen und konnten den Hubschraubersarg verlassen. Von Bull, Red, Tex und einem der Night Stalker fehlte jede Spur. Vermutlich waren sie bei dem Absturz herausgeschleudert worden. Er würde sie gleich suchen lassen, wenn sich die Männer ein wenig erholt hatten. Tief atmete Clint die saubere Luft ein und spürte, wie die Taubheit ihn verließ. Dafür setzte der Schmerz umso stärker wieder ein. Dicht gefolgt von dem Zorn auf die Rebellen. Und auf sich selbst, weil er ein Team hineingeschickt hatte, obwohl er wusste, wie unsicher diese Region war. Natürlich war genau das der Job eines SEAL , aber das machte es für ihn auch nicht leichter. Die Faust gegen die Hülle des Hubschraubers gestützt, den Kopf gesenkt, bemühte Clint sich, seine Gefühle zurückzudrängen. Dafür war später immer noch Zeit, jetzt musste er funktionieren.
»Sir? Wir haben hier ein Problem.«
Dankbar für die Ablenkung drehte er sich zu dem Arzt um. »Welches?«
»Wir haben einen Arm zu viel.«
Ungläubig starrte Clint ihn an. »Wie bitte?«
»Es war ein Arm – ein halber um genau zu sein – im Hubschrauber, der zu keiner der Leichen gehört.«
Das konnte doch nicht wahr sein. Clint spürte, wie das Blut aus seinem Gesicht wich. Der Arm musste zu einem der fehlenden Männer gehören. »Ein Arm zu viel und vier Männer zu wenig. Nehmen Sie ein paar Ihrer Leute, und suchen Sie den Hang ab, wenn es sein muss, bis oben zur Abbruchstelle. Achten Sie dabei auch auf Spuren wie Blut, Ausrüstungsgegenstände und Ähnliches.« Er blickte den Arzt an. »Wir bleiben über das Headset in Kontakt.«
»Alles klar.«
Clint beobachtete, wie sich der Arzt mit einigen Soldaten und einem Sanitäter auf den Weg machte. Dabei hielten sie sich nahe an der vom Hubschrauber verursachten Schneise. Sollte jemand herausgeschleudert worden sein, würden sie ihn finden. Als sie zwischen den Bäumen verschwunden waren, wandte er sich an den Funker. »Rufen Sie den
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