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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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gesehen?«
    »Euch beide.«
    »Nein, ich meinte, die, von denen du glaubst, dass wir sie suchen.«
    »Ein Mann und eine Frau. Er war einer von uns, die Frau verhüllt.«
    »So wie ich?«
    Kaleb zuckte mit den Schultern. »Sehen doch alle gleich aus.«
    »Wann hast du sie gesehen?«
    »Vor zwei Tagen, kurz vor Sonnenuntergang. Meine Mutter hat gerade Essen gemacht, da spiele ich manchmal draußen auf der Straße.«
    »Das ist gefährlich.«
    Kaleb verzog das Gesicht. »Das sagt Mutter auch immer.«
    »Sie hat recht.«
    »Ich glaube, das macht mir keinen Spaß mehr, mit dir zu reden.« Damit wandte er sich um.
    »Warte, Kaleb. Es tut mir leid, es ist nicht meine Sache, wo du dich herumtreibst. Bitte, sag mir, wo du die beiden gesehen hast.«
    »Genau hier, sie sind aus dem Keller gekommen und dann weitergegangen.« Er deutete in Richtung der Straße. »Die Frau war wohl krank.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich bin hinterhergeschlichen. Der Mann hat sie in ein Haus gezogen, und da ist sie umgefallen.«
    Gott, hatte er sie umgebracht? Aber warum hätte er sie vorher aus dem Keller holen sollen? Das machte keinen Sinn. »Hast du eine Waffe gesehen?«
    Der Junge nickte. »Viele haben hier eine.« Er überlegte. »Dann hat der Mann sie geküsst, und sie ist wieder aufgestanden.«
    Nun war Rose völlig verwirrt. Vielleicht hatte Kaleb ein Liebespaar beobachtet, und es handelte sich gar nicht um Kyla. »Wohin sind sie dann gegangen?«
    »Weiter die Straße runter. Ich konnte ihnen nicht folgen, weil ich nach Hause musste.«
    Obwohl sie enttäuscht war, versuchte Rose, es sich nicht anmerken zu lassen. »Das war richtig so. Danke, dass du mir davon erzählt hast.« Sie hielt ihm eine Afghani-Münze hin, die er rasch in seine Hosentasche schob.
    Erst sah es so aus, als würde Kaleb so schnell verschwinden, wie er aufgetaucht war, doch dann drehte er sich noch einmal um. »Wer ist sie? Ich habe noch nie solche hellen Haare gesehen.«
    Es war gut, dass der Junge ihren Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. Jade brauchte ein paar Sekunden, um sich von ihrem Schock zu erholen. »Jemand, der den Familien hier helfen wollte.«
    Kaleb nickte und lief davon.

36
    Der Hubschrauber hatte Team 11 diesmal direkt bei der Festung abgesetzt. Da sie mitten in den Bergen lag und es keinen Landeplatz gab, waren sie aus drei Metern Höhe über dem Innenhof abgesprungen. Clint blickte ihnen hinterher, als sie sich geduckt vor dem vom Helikopter aufgewirbelten Sand in das Gebäude zurückzogen. Sie hatten die Aufgabe, sowohl Kyla und Mogadir als auch nach Hinweisen zu dem geplanten Anschlag auf die Wolesi Jirga zu suchen. Die bereits kurz nach der Befreiung der Agentin gelandeten Marines würden sich um den Abtransport der noch lebenden Rebellen kümmern, vielleicht würde einer von ihnen reden, wenn sie hörten, dass Mogadir geflohen war.
    Wie gern wäre er jetzt mit seinem früheren Team im Einsatz und hätte keine toten Teamkollegen zu bergen. Aber irgendjemand musste es tun, und als Vorgesetzter des abgestürzten Team 8 sah er es als seine Verpflichtung an, sie nach Hause zu bringen. Er gab dem Piloten ein Zeichen, zu den Koordinaten des abgestürzten Chinook zu fliegen. Die Bodentruppen hatten einzelne Scharmützel mit Rebellen gemeldet, aber nichts, womit sie nicht fertigwerden konnten. Kampfhubschrauber patrouillierten in der Gegend und würden sofort reagieren, sollten sie vom Boden aus beschossen werden. Leider konnten sie erst jetzt eingesetzt werden, nachdem die Agentin in Sicherheit war, vorher wäre es Jades Todesurteil gleichgekommen.
    »Wir sind gleich da, Sir.«
    Die Stimme des Piloten holte ihn aus seinen Gedanken zurück. Durch das Fenster sah er Wälder und Berge, die eine Landung des Chinook unmöglich gemacht hatten. Die Stelle, wo der Vorsprung abgebrochen war, hob sich hell von dem dunkleren Fels ab. Darunter hatten Hubschrauber und Geröll eine Schneise in die Büsche und Bäume am Fuß des Berges geschnitten. In einer kleinen Lichtung lag das zerbeulte Wrack vor einem gewaltigen Felsblock. Clints Magen zog sich zusammen. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass jemand diesen Absturz überlebt hatte. Den Blick starr geradeaus gerichtet wartete er, bis die Kufen des Hubschraubers fast den Boden berührten, bevor er dem Bergungsteam, bestehend aus Soldaten, Sanitätern und zwei Ärzten, das Zeichen gab, abzuspringen. Mit der Waffe in der Hand landete er geschmeidig auf dem felsigen Untergrund, während er gleichzeitig die

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