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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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antwortete nicht, sondern konzentrierte sich auf das, was die Frau sagte. Rock sah, wie sich seine Gesichtszüge verhärteten und er eine Spur blasser wurde. »Verdammt, Doc, was ist los?«
    Anstelle einer Antwort sagte Doc zwei Wörter zu ihr und gab ihr ein Zeichen, ihn zu führen. Dann erst blickte er über die Schulter zu den anderen zurück. »Sie sucht einen Arzt, ein Mann ist verletzt worden, als er ihr helfen wollte. Rote Haare, hört sich nach I-Mac an.«
    »Mist.« Rock rannte hinter der Frau her. Verletzt hörte sich nicht gut an, andererseits besser, als wenn er keinen Arzt mehr benötigt hätte. Im Laufen schaltete er sein Mikrofon ein. »Clint, Devil, hier Rock. Wir haben ihn vermutlich gefunden, eine Frau führt uns zu ihm, er scheint verletzt zu sein.«
    Einen Moment herrschte Stille, dann erklang Clints ruhige Stimme. »Alles klar. Passt auf, dass ihr in keine Falle lauft. Gib uns Bescheid, ob er es ist.«
    »Mach ich.« Rock bog um einen großen Schutthaufen und blieb abrupt stehen. Obwohl I-Mac in dem ehemaligen Gang im Halbdunkel lag, erkannte er ihn sofort. Mit geschlossenen Augen lag er inmitten der aus Wänden und Decke gerissenen Trümmer. Doc kniete sich neben I-Mac und legte eine Hand auf die Halsschlagader. Er nickte Rock erleichtert zu. »Clint? Wir haben ihn gefunden. Er lebt. Wie schwer er verletzt ist, kann ich noch nicht sagen, Doc untersucht ihn gerade.«
    »Würdet ihr aufhören, von mir zu sprechen, als wäre ich nicht hier?« I-Macs Stimme klang gedämpft, aber durchaus lebendig. Er hatte seine Augen geöffnet und blickte die Frau an, die sich in eine Ecke gedrückt hatte und die Geschehnisse mit offensichtlichem Unbehagen verfolgte. Es sah aus, als würde sie jeden Moment flüchten wollen. »Danke.« Dies war nur für sie bestimmt. Scheu nickte sie ihm zu, bevor sie sich langsam an der Wand entlang entfernte. »Lasst sie nicht weg … « I-Mac stockte und schloss kurz die Augen. »Sie ist verwirrt und wird nie nach Hause finden. Helft ihr.«
    »Kein Problem.« Rock trat der Frau in den Weg und bat sie, sich hinzusetzen. Als sie sich an ihm vorbeischlängeln wollte, griff er nach ihrem Arm und deutete auf den Boden. Ihr ängstlicher Blick schnitt ihm ins Herz, doch er konnte sich nicht lange um sie kümmern, erst musste er wissen, wie es I-Mac ging. Die Frau folgte seinem Befehl und vergrub den Kopf unter ihren Armen. Rock seufzte, als er erkannte, dass sie mit Schlägen rechnete. Nach dem, was sie vermutlich hier erlebt hatte, war das kein Wunder. Trotzdem ärgerte es ihn, mit diesen Verbrechern gleichgesetzt zu werden. Er hockte sich vor sie und legte seine Hand vorsichtig auf ihren Arm. Die Frau zuckte heftig zusammen und kauerte sich noch enger an die Wand. »Es ist alles in Ordnung, niemand tut Ihnen etwas.« Vermutlich verstand sie ihn nicht, aber vielleicht erkannte sie an seiner Tonlage, dass ihr nichts geschehen würde. Ihre Haltung entspannte sich etwas, auch wenn sie den Kopf nicht wieder hob. Rock richtete sich auf. Mehr konnte er jetzt nicht tun.
    Cat, der sie nach hinten abgesichert hatte, trat neben Doc. »Wie geht es dir, I-Mac?«
    »Ging schon mal … besser. Mein Rücken tut höllisch weh.«
    »Und sonst nichts?«
    I-Macs Blick zeigte, wie viel Mühe es ihn kostete, seine Stimme ruhig zu halten. »Sonst spüre ich nichts.« Es dauerte einen Moment, bis das, was er damit sagen wollte, durchsickerte.
    »Nichts?«
    »Glaubst du, ich liege hier herum, weil es mir Spaß macht?«
    Rock ballte unbewusst die Hände zu Fäusten. Nicht das auch noch. Mit seinen neunundzwanzig Jahren hatte I-Mac noch einige Jahre in den Teams vor sich, ganz zu schweigen vom Rest seines Lebens.
    Cat gelang es, seine Stimme ruhig zu halten. »Wir holen dich gleich hier raus.«
    »Gut. Ich musste den PC in der Vorratskammer lassen, seht nach, ob er noch da ist. Vielleicht können die Spezialisten mehr mit den Dateien anfangen als ich.«
    Cat nickte. »Ich sehe nach, ob er da ist. Rock, bleib hier bei der Frau.« Er schaltete sein Mikrofon ein. »Clint, wir brauchen eine Trage. Der Hubschrauber soll sich bereithalten, I-Mac muss sofort in ein Krankenhaus.« Cat wartete die Bestätigung ab, dann wandte er sich an Doc. »Er ist doch transportfähig?«
    »Wir können ihn schlecht hier liegen lassen. Es wird zwar schwierig, aber es ist möglich. Wir müssen nur darauf achten, dass er keine weiteren Erschütterungen abbekommt.«
    »Es beruhigt mich ungemein, dass ihr mich nicht hier lasst.« I-Mac

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