TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
bis auf einen Rippenbruch. Natürlich konnten wir aufgrund des Alters der Verletzungen nur noch bedingt korrigierend nähen, sie wird also Narben behalten. Eine Psychologin ist bei ihr und wird sie betreuen, bis sie in die USA ausgeflogen wird. Weitere Informationen kann ich Ihnen dazu nicht geben, meine ärztliche Schweigepflicht lässt das nicht zu, da sie nicht zum Militär gehört.«
»Vielen Dank für die Auskunft, Doktor. Morgen wird jemand kommen und sie nach Hause begleiten.«
Der Arzt verabschiedete sich und beendete die Verbindung.
»Wer wird Jade nach Hause begleiten?« Hawks Stimme klang gepresst, als würde er sich größte Mühe geben, seine Gefühle im Innern zu halten.
»Sie.«
»Das geht nicht, ich muss hier … «
»Ihre Aufgabe ist erledigt, Hawk. Beide Agentinnen sind frei, die Informationen wurden weitergegeben, und der Rest ist unsere Aufgabe.« Clints Stimme wurde sanfter. »Fliegen Sie mit Kyla nach Ramstein.«
Der Zwiespalt war Hawk deutlich anzusehen. Einerseits konnte er es kaum erwarten, Jade wiederzusehen, andererseits hatte er aber auch das Gefühl, seine Arbeit noch nicht beendet zu haben. Rock konnte es ihm nachfühlen, es musste höllisch frustrierend gewesen sein, nur danebenzusitzen und zu warten, während andere die Arbeit taten. Wie vorauszusehen, brauchte Hawk nicht lange, um zu dem einzig sinnvollen Entschluss zu kommen.
»Ich fliege. Wenn ich noch etwas tun kann … «
»Wenn Red und Tex schon transportfähig sind, nehmen Sie sie mit in die Staaten. Ich könnte mir vorstellen, dass sie im Krankenhaus bereits wahnsinnig werden.«
Ein kurzes Grinsen flog über Hawks Gesicht. »Das kann ich nachfühlen, ginge mir nicht anders. Kein Problem, ich werde sie sicher zu Hause abliefern.«
Clint nickte ihm dankend zu und wollte sich einem anderen Thema zuwenden, als Rock sich einmischte.
»Rose sollte mitfliegen, ihre Aufgabe hier ist auch erledigt.«
»Wenn sich herausstellt, dass Mogadir allein den Anschlag geplant hat, wäre ich auch dafür. Sollte es nicht so sein, könnten wir ihre Kontakte und Sprachkenntnisse hier noch brauchen.«
»Aber sie … « Rock verstummte, als Clint ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah. Er spürte, wie seine Ohrspitzen heiß wurden, weigerte sich aber, sich zu entschuldigen, sondern nickte nur knapp. Clints verständnisvoller Blick half ihm auch nicht wirklich. Natürlich wusste er, dass er durch Rose’ Anwesenheit seine Objektivität verloren hatte, aber das war ihm egal. Er wollte sie in Sicherheit wissen!
»Was meinst du, wann die Nachricht von den Codeknackern kommt?« Docs Frage lenkte glücklicherweise von ihm ab.
»Keine Ahnung, warum?«
»Weil ich vorschlagen würde, dass wir uns aufs Ohr legen und so viel Schlaf mitnehmen, wie wir kriegen können, falls wir in nächster Zeit noch mal ausrücken müssen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin verdammt müde.«
Clint nickte. »In Ordnung. Alle, die derzeit nicht gebraucht werden, gehen in ihre Unterkunft. Ich bleibe hier.«
»Das ist keine gute Idee.« Cat hob die Hand, als Clint etwas erwidern wollte. »Es ist ja wohl sinnvoll, wenn das SEAL -Team in voller Stärke bereit ist. I-Mac ist in Ramstein, Devil hat eine Kopfverletzung, von der wir noch nicht wissen, ob sie ihn beeinträchtigen wird. Wir brauchen jeden Mann, den wir kriegen können, sollte es zu einem Angriff kommen. Also auch dich. Du musst dich ausruhen.«
»Ich bleibe hier. Sollte eine Nachricht kommen, lasse ich euch wecken.« Alle drehten sich zu Hawk um, der sich plötzlich wieder einmischte.
»Sicher, dass Sie nicht vor Müdigkeit vom Stuhl kippen?« Doc neigte dazu, nicht drumherum zu reden.
Hawk lächelte schief. »Nein, aber ich werde für alle Fälle einen Funker hierbehalten.«
»In Ordnung. Abmarsch!« Clint hatte wieder das Kommando übernommen und trieb die anderen SEAL s aus der Hütte. An der Tür drehte er sich noch einmal um. »Danke.«
»Kein Problem, ich freue mich, wenn ich nicht völlig unnütz bin.«
Clint nickte und wandte sich an Mahler, der immer noch an der Wand lehnte. »Wollen Sie nicht ins Bett?«
»Nein, ich habe heute Nacht ja keinen Einsatz gehabt. Ich bleibe anstelle des Funkers hier.«
»Gut. Sollte sich Ihr Freund melden, sagen Sie uns Bescheid.«
»Sofern er relevante Informationen hat, natürlich.«
Clint blickte ihn scharf an, dann nickte er. »Abgemacht.«
Rock folgte, wie so oft in den letzten Tagen, weniger seinem Verstand als vielmehr seinem Gefühl.
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