TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
schwieriger, die afghanischen Dialekte zu übersetzen.«
»Lasst die entschlüsselte Datei hierherschicken, dann kann ich es versuchen. Einige der Dialekte verstehe ich recht gut.«
»Wenn die Experten nicht weiterkommen, wird Clint sicher darauf zurückkommen.«
»Okay.« Sie lächelte ihn an. »Danke, dass du es mir erzählt hast.«
»Hatte ich denn eine Wahl?«
»Nein, aber es war nett, dass ich nicht zu härteren Mitteln greifen musste.«
Rock zog eine Augenbraue hoch. »Und die wären?«
Ihr Lächeln verbreiterte sich. »Das verrate ich nicht, schließlich muss ich mir noch etwas für später aufheben, wenn wir noch mal in solch eine Situation kommen sollten.«
Rock rückte näher an sie heran. »Später?«
»Viel später. Wenn … « Der Rest ihres Satzes verlor sich in Rocks Mund.
Der Kuss schien endlos zu dauern, es zählte nur das Gefühl ihrer Lippen aufeinander, die Berührung ihrer Zungen, ihre wild klopfenden Herzen aneinander. Schließlich zog Rock sich widerwillig zurück.
»Ich muss zu den anderen.«
»Wirklich?« Bedauern schwang in ihrer Stimme mit. »Gibt es eine weitere Besprechung?«
»Nein, aber ein wenig Schlaf kann nicht schaden.«
»Oh. Natürlich.« Rose errötete. »Tut mir leid, ich wollte dich nicht davon abhalten.«
Rock strich mit den Fingern über ihre Wange. »Ich hätte nirgendwo anders sein wollen.«
»Weiß Clint, wo du bist?«
»Ja.«
»Dann bleib hier. Solange sie wissen, wo sie dich erreichen können, kannst du genauso gut hier schlafen.« Sie sah ihn flehentlich an. »Bitte. Die Vorstellung, hier ganz allein … « Sie brach ab.
Rock versuchte, vernünftig zu sein und das Zelt zu verlassen, aber es gelang ihm nicht. Er hatte keine Chance gegen die Angst in Rose’ Augen, genauso wenig wie gegen seine eigenen Gefühle. »In Ordnung.«
50
Rock erwachte, als er vor dem Zelt ein leises Geräusch hörte. Einen Moment lang blieb er lauschend liegen, dann erklang es wieder. Vorsichtig löste er sich aus Rose’ Armen und bewegte sich mit einem Gefühl des Bedauerns von ihrem warmen Körper fort. Sie hatten tatsächlich geschlafen, und es war eines der schönsten Erlebnisse seines Lebens gewesen, einfach nur gemeinsam mit ihr einzuschlafen. Die Feldliege war zu schmal gewesen, deshalb hatten sie sich auf dem Boden ein Lager bereitet, von dem er sich nun erhob. Unruhig bewegte Rose sich, sie murmelte etwas.
»Schlaf weiter, ich bin gleich wieder da.«
Seine Versicherung schien sie zu beruhigen, sie zog die Decke zu sich heran und kuschelte sich tiefer hinein. Es war zu dunkel, um viel zu erkennen, nur das Licht des Vollmonds erhellte das Innere des Zeltes. Rock zog seine Hose und Schuhe an, nahm seine Waffen an sich und öffnete so leise wie möglich den Reißverschluss. Er trat hinaus und schloss ihn hinter sich wieder, bevor er sich zu Clint umdrehte, der neben dem Zelt auf ihn wartete. Die Luft hatte sich stark abgekühlt, sodass er sich wünschte, seine Jacke oder zumindest ein Sweatshirt mitgenommen zu haben. »Haben sich die Experten gemeldet?« Gemeinsam gingen sie in Richtung der Baracke.
»Ja. Sie schicken eine E-Mail mit der entschlüsselten und übersetzten Datei. Es scheint, als wäre tatsächlich noch jemand im Hintergrund an der Anschlagsplanung beteiligt. Das Oberkommando hat gerade eine Krisensitzung in Washington. Wir werden informiert, sobald eine Entscheidung getroffen ist.«
»So dringend?«
Clint öffnete die Tür zum Funkraum und ließ Rock zuerst durchgehen. »Sollte dieser Hintermann erfahren, dass Mogadir gefangen genommen wurde, wird er untertauchen oder zumindest auf unseren Angriff vorbereitet sein.«
»Wissen wir denn, wo er ist?«
»Daran arbeiten sie gerade. Sie überprüfen sämtliche Daten von Geheimdiensten, Informanten, und so weiter. Joe versucht, über Satelliten den Unterschlupf zu orten oder verdächtige Bewegungen an den Orten festzustellen, die bisher als aktive Terroristengebiete bekannt sind.« Clint blickte Joe über die Schulter, der an einem Computer saß und Satellitenbilder betrachtete. »Schon etwas gefunden?«
»Noch nicht, aber ich arbeite dran.« Joe wirkte nicht so, als hätte er überhaupt wahrgenommen, dass Clint mit ihm sprach, so vertieft war er in seine Arbeit. Im rasend schnellen Wechsel vergrößerte er Ausschnitte, veränderte die Auflösung, löschte sie wieder, bevor er andere Koordinaten eingab.
»Glücklicherweise hat er auch hier Zugriff auf alle nötigen Daten, Karten und Informationen.
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