TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
Vergnügen hier, oder … ?«
Matt richtete sich auf und verzog den Mund. »Ich wünschte, es wäre so. Wir sind dabei, sämtliche Informationen zu sichten, die wir über Geheimdienste, die National Geospatial-Intelligence Agency und so weiter bekommen haben. Das Problem ist, dass es alles aus amerikanischer Sicht geschrieben ist. Was uns fehlt, ist ein Bericht aus erster Hand. Von jemandem, der dort war und uns sagen kann, worauf wir achten müssen. Jemandem, der Kontakte zur Bevölkerung hat und weiß, wie die Leute denken und handeln. Jemanden, der es schafft, ihr Vertrauen zu gewinnen, und weiß, wie er mit ihnen reden kann.«
Eine Vorahnung stieg in Rock auf. »Und an wen dachtest du?«
»Geheimdienst und Militär scheiden schon mal aus, ein Externer wäre am besten. Ich habe mich daran erinnert, dass du gesagt hast, Rose wäre Expertin im Bereich Islam.«
Exakt wie er es sich gedacht hatte. »Hast du auch gehört, wie ich sagte, sie will mit uns nichts mehr zu tun haben?«
»Wie könnte ich das vergessen?« Ernst blickte Matt ihn an. »Ich würde sie auch lieber heraushalten, aber sie scheint tatsächlich vor einiger Zeit in genau der Region gewesen zu sein, wo jetzt die Agentinnen verschwunden sind. Natürlich könnte ich auch versuchen, einen anderen Experten zu finden, aber das würde Zeit beanspruchen, die wir nicht haben.«
Rock wusste, dass Matt recht hatte, deshalb gab er nach. »Ich habe mir vorhin ihr Buch in der Bibliothek besorgt und denke, dass sie uns sehr helfen könnte.«
»Du hast also auch darüber nachgedacht.«
Rock zuckte unbehaglich mit den Schultern. »Ja. Auch wenn ich nicht glaube, dass sie kommen wird.«
Matt rieb über seine Narbe. »Ich werde versuchen, sie zu überzeugen. Allerdings hatte ich seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr. Sie wird sich sicher nicht freuen, von mir zu hören. Wenn sie es nicht machen will, können wir immer noch einen anderen Experten engagieren. Wir müssen den Gegner kennen, um ihn besiegen zu können.«
Rock nahm sein T-Shirt von der Bank und folgte Matt zu den Gebäuden. »Das Buch liegt auf meinem Schreibtisch, falls du hineinschauen willst. Ich dusche inzwischen.«
Zehn Minuten später trocknete Rock sich gerade ab, als Matt den Duschraum betrat.
»Rose ist ein harter Brocken.«
»Das habe ich dir doch gesagt. Nach allem was sie durchgemacht hat, kann ich es ihr nicht verübeln.«
»Tue ich auch nicht, aber als ich mit ihr redete, wurde mir klar, dass sie uns tatsächlich helfen kann. Sie weiß, wovon sie spricht, und sie hat Erfahrung im Unterrichten, da könnte sie auch gleich noch allen anderen etwas beibringen.« Matt verschränkte die Arme vor der Brust. »Hol du sie ins Boot.«
»Ich?« Rock ließ das Handtuch sinken und starrte seinen ehemaligen Captain an. »Ich bin nicht gerade jemand, den sie mag. Wenn es dir nicht gelungen ist, sie zu überzeugen, wie sollte ich das dann machen?«
»Benutze deinen Charme.«
»Haha.«
»Im Ernst, Rock. Wir brauchen Rose, und ich habe das Gefühl, dass du der Einzige bist, der sie dazu bringen kann, uns eine Chance zu geben.« Matt hielt ihm einen Umschlag hin. »Zeig ihr diese, wenn es sein muss. Aber keine Details.«
Rock warf einen Blick auf die Fotos von Kyla und Jade und schloss die Lasche wieder.
»Appelliere an ihr Verantwortungsbewusstsein, mach ihr ein schlechtes Gewissen – was auch immer nötig ist.« Matt erkannte wohl an Rocks Miene, wie wenig ihm das gefiel. »Ich würde auch gerne darauf verzichten, aber es ist wichtig.«
»Ich weiß.« Rock ließ sich langsam auf die Bank vor seinem Spind sinken, die Bilder noch in der Hand. Für einen Moment schloss er die Augen, dann richtete er sich auf. »Ich werde sie nachher in der Uni besuchen.«
»Gut.« Matt ließ ihn mit seinen Zweifeln allein.
Die Skrupel begleiteten ihn auch noch, als er bereits durch die ruhigen Flure der Universität ging. Glücklicherweise waren Semesterferien, sodass er sich nicht auch noch durch Trauben von Studenten kämpfen musste, um zu Rose zu gelangen. Obwohl er es am liebsten ewig aufgeschoben hätte, wollte er es doch so schnell wie möglich hinter sich bringen, wenn es sich schon nicht vermeiden ließ. Wie sollte er sie zu etwas überreden, von dem er selbst nicht überzeugt war? Natürlich wäre es eine Bereicherung, einen Experten zu haben, der die Teams beriet, doch musste es unbedingt Rose Gomez sein? Rein fachlich gab es überhaupt keine Frage, dass Rose die richtige Person war. Menschlich
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