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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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passiert.«
    »Danke.« Rock wollte noch mehr sagen, ließ es dann aber sein, weil es nur lächerlich geklungen hätte. Er wusste genau, was es Rose kosten würde, ihr Versprechen zu halten. »Es wird dich jemand wegen eines genauen Terminplans anrufen.« Auf ihr Nicken hin wandte er sich zur Tür. »Eines noch.« Er wartete, bis Rose aufblickte, bevor er weitersprach. »Ramon war nicht allein, als er starb. Sein Team war bei ihm. Und seine Gedanken galten dir, er wusste, wie sehr du ihn liebst. Er hat es immer gewusst.« Damit verließ er den Raum und schloss leise die Tür hinter sich.

8
    In Kylas Versteck wurde es immer kühler, vermutlich weil es langsam Nacht wurde. Vielleicht kam es ihr auch nur so vor, weil ihr Fieber gesunken war. Jedenfalls hoffte sie das. Sie konnte es sich nicht leisten, noch einen Tag hier zu verbringen. Sofern Jade ihren Verfolgern entkommen war, hatte sie sicher bereits die Kavallerie angefordert, um sie zu suchen. Sie musste einfach daran glauben, dass ihre Partnerin in Sicherheit war. Und falls es nicht so war, musste sie erst recht sofort aufbrechen, um Jade zu helfen und die Information weiterzugeben.
    Seit Stunden hatte sie nichts mehr von ihrem Aufpasser gehört. Vielleicht war er gegangen, während sie schlief, aber sie würde sich nicht darauf verlassen. Vorsichtig tastete sie nach ihrer Kleidung. Mit den Fingern glitt sie über den rauen Boden und berührte schließlich Stoff. Sie strich darüber und erstarrte, als sie erkannte, dass sich ein lebendiger Körper darin befand. Gerade wollte sie ihre Hand wegziehen, als ein leises Stöhnen erklang und sich etwas unter ihren Fingerspitzen bewegte. Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, was sie da berührte.
    Oh Gott! Wie erstarrt lag Kyla da, lauschte und erwartete jederzeit einen Angriff. Doch es kam keiner. Ein tiefer Atemzug überzeugte sie davon, dass ihr Bewacher wirklich schlief. Erst jetzt zog sie ihren Arm zurück und bezwang den Drang, aufzuspringen und loszulaufen. Zuerst musste sie ihre Burka finden, dann würde sie langsam und organisiert die Flucht antreten. Ihr ganzer Körper zitterte vor Anstrengung, als sie sich vorsichtig aufrichtete. Das Fieber und der Blutverlust hatten sie eindeutig geschwächt, es kam ihr vor, als hätte sie zentnerschwere Gewichte an Armen und Beinen, ihr Kopf schien zu schwer für ihren Hals. Eine erneute Suche förderte ein ordentlich gefaltetes Bündel feuchten Stoffs zu Tage. Die Burka! Anscheinend hatte sie die ganze Zeit unter ihrem Kopf gelegen. Sie konnte nur hoffen, dass die Feuchtigkeit vom Schweiß kam und kein Blut war. Egal, sie würde sich sowieso nur nachts fortbewegen und sich tagsüber irgendwo ein Versteck suchen.
    Das Zittern ihrer Arme erschwerte es ihr, das Gewand anzuziehen, doch schließlich fand sie die richtige Stelle und schlüpfte hinein. Vermutlich musste sie dem Mann sogar dankbar sein, dass er sie ausgezogen hatte, als das Fieber in ihr tobte und die Hitze unerträglich wurde. Kyla unterdrückte ein Schnauben. Nein, er hatte es sicher nicht aus so hehren Motiven getan, wohl eher, um sie zu demütigen. Aber das war ihm nicht gelungen, sie würde es nicht zulassen. Noch einmal fuhr sie über den Boden, um ihre anderen Kleidungsstücke zu finden, doch da war nichts. Zum Glück würde niemand wissen, dass sie unter der Burka nur ihren kleinen Slip trug. Sie faltete den Schleier zusammen und schob ihn unter den Bund, um ihn nicht zu verlieren, während sie aus dem Keller kletterte.
    Das dumpfe Pochen in ihrer Schulter war einem scharfen Schmerz gewichen, doch darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. Mit zusammengebissenen Zähnen schlich sie barfuß auf der Suche nach dem Aufgang durch den kleinen Raum. Sie war eine schmale Treppe hinuntergestiegen, eigentlich eher einige vorstehende Steinblöcke in der Wand, so viel wusste sie noch. Systematisch tastete sie nach den Vorsprüngen, während sie gleichzeitig horchte, ob der Fremde sich rührte. Vermutlich sollte sie ihn bewusstlos schlagen, aber womit? Sie hatte nicht einmal mehr ihre Schuhe, geschweige denn ihre Waffe. Natürlich beherrschte sie seit dem Training mit den SEAL s auch waffenlose Kampftechniken, aber im Dunkeln und in ihrem geschwächten Zustand war ihr das zu riskant. Sie musste darauf hoffen, dass er nicht aufwachte, bevor sie die verbeulte Metallplatte, die den Eingang des Kellers verdeckte, aufgeschoben hatte und in der Dunkelheit verschwunden war. Wieder blieb sie stehen und lauschte, doch

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