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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Dämmerung. Er musste sich beeilen, es blieb nicht mehr viel Zeit, bis die Rebellen den Unglücksort erreichten oder der Helikopter explodierte. Zwar sah es derzeit nicht so aus, aber es brauchte nur einen Funken, um den Treibstoff zu entzünden.
    Der Hubschrauber lag mit der offenen Luke nach oben, sodass er sich hinaufziehen musste, um ins Innere zu gelangen. Seine Krücken ließ er draußen liegen, sie würden ihm in dem Durcheinander im Innern der Maschine nicht helfen. Sein Bein protestierte heftig gegen diese Behandlung, aber er ignorierte die Schmerzen. Vorsichtig, um nicht gegen eines der scharfkantigen Metallteile zu stoßen, ließ er sich hinabgleiten, bis sein Fuß eine der Bänke streifte. Er stützte sich an der Wand ab, während er in die Hocke ging und dabei sein verletztes Bein so wenig wie möglich belastete. Nur langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit im Innern des Hubschraubers. Ausrüstung, Inventar und Körper lagen wild durcheinander, bedeckt von Dreck, abgerissener Vegetation und Blut. So viel Blut. Vorsichtig beugte er sich vor und tastete nach dem ihm nächsten Mann.
    »Face?«
    Keine Antwort. Er hatte auch keine erwartet, das Genick war eindeutig gebrochen. Ein leises Stöhnen ließ ihn vor Schreck beinahe von der Bank gleiten. Face konnte es nicht sein, aber mindestens einer der anderen Männer war noch am Leben. Mit neuer Energie setzte er seine Suche fort.
    »Gib mir ein Zeichen, dann hole ich dich raus.«
    Mit angehaltenem Atem wartete er auf eine Antwort. Erneut ein Stöhnen, dann ein atemloses Wort. »Red?«
    »Ja. Wo bist du?«
    »Vordere … Sek…tion. Hinter … Piloten.«
    »Okay, ich bin gleich bei dir.« Red balancierte so gut es ging auf der Kante der Bank entlang in Richtung der Pilotenkanzel. Im Dämmerlicht konnte er die schwache Bewegung einer Hand sehen. »Ich hab dich. Statusbericht?« Natürlich erwartete er keinen vernünftigen Bericht, er wollte den Verletzten nur beschäftigen.
    »L…lebe noch.«
    Ein Lachen kratzte rau in seiner Kehle, als Red sich über seinen Teamgefährten beugte. »Das sehe ich, Tex. Was machst du nur für einen Mist?«
    »Wieso, du … hast dich ja aus dem … Staub gemacht da oben.«
    »Konnte ja nicht ahnen, dass ihr so langsam seid.« Red überprüfte Tex nach Verletzungen, während er mit ihm scherzte, um ihn weiter abzulenken. »Okay, sag mir, was dir wehtut.«
    »Alles?«
    »Sehr hilfreich, Tex. Geht’s auch genauer?«
    »Schulter tut höllisch weh.«
    Red schob einige Metallplatten zur Seite und erkannte, warum sein Teamgefährte Schmerzen in der Schulter hatte: Ein Metallstück hatte sich hineingebohrt und war nun tief im Fleisch eingebettet. Er konnte versuchen, es herauszuziehen, befürchtete aber, dass Tex verbluten würde, wenn eine wichtige Ader verletzt war. »Okay. Was noch?«
    »Ich kann die Beine kaum bewegen.«
    »Schmerzen?«
    »Ja.«
    »Gut, dann hast du dir wenigstens nicht das Rückgrat verletzt.«
    »Sehr beruhigend.«
    »Finde ich auch. Okay, ich versuche mal, den ganzen Schutt von dir zu entfernen, sag Bescheid, wenn es zu schlimm wird.«
    Rasch hob Red einige Bretter und Platten von Tex und stockte dann. Sein Kollege konnte die Beine nicht bewegen, weil einer der Night Stalker quer darüber lag. Red überprüfte die Lebenszeichen und hob ihn dann vorsichtig von Tex herunter, als er keine fand.
    »Ist er … ?«
    »Ja.«
    »Wo sind die anderen, warten sie draußen?«
    »Nein.«
    »Sind sie tot?«
    »Bisher habe ich nur Iceman und Face gefunden. Wenn ich dich hier raushabe, suche ich weiter.« Diesmal schwieg Tex. In seinen Augen konnte Red den gleichen Schmerz entdecken, der auch in ihm tobte. Ihr Team würde nie wieder das gleiche sein wie vor der Mission. Sie hatten nicht nur Kameraden verloren, sondern auch gute Freunde. Wenn sie selbst überlebten, bisher waren sie noch nicht außer Gefahr. »Okay, kannst du deine Beine jetzt bewegen?«
    »Ja.« Mit einem unterdrückten Stöhnen richtete Tex sich auf, eine Hand an seine Schulter gepresst, aus der immer noch das Metallstück ragte, Blut lief durch seine Finger. Sein Blick fiel auf Reds Bein. »Wow, hast du dein Bein schon gesehen?«
    Red blickte extra nicht nach unten. Bei der letzten Überprüfung war die Verfärbung noch weiter vorangeschritten, und es hatte sich eine seltsame Beule gebildet, die durch die zerrissene Hose zu sehen war. »Danke, dass du mich daran erinnerst.« Red hielt ihm seine Hand hin und zog ihn auf die Füße. »Kannst du

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