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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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»Warum bist du nicht wütend?«
    »Was sollte das bringen?«
    Seine Gegenfrage verwirrte sie. »Nun, es ist menschlich.«
    »Wäre es dir lieber, ich würde dich anschreien? Soll ich dich schlagen?«
    Kyla konnte das Zusammenzucken nicht verhindern. »Nicht unbedingt.«
    »Dann vergessen wir es doch am besten und überprüfen lieber, ob die Wunde wieder aufgerissen ist, als du Batman gespielt hast.« Diesmal klang eindeutig ein Lachen in seiner Stimme mit.
    Kyla spürte das Blut in ihre Wangen schießen. »Wer bist du?«
    »Hamid, dein Ehemann. Schon vergessen?«
    Rasch wandte Kyla ihr Gesicht ab, um den schmerzlichen Ausdruck zu verbergen, der sich dort sicher abzeichnete. Tat er das alles, um sie zu verwirren? War das eine neue Methode, ihr Informationen zu entlocken, zu tun, als wäre er ein Freund, als wäre alles nur ein Spiel? Es konnte durchaus möglich sein. Doch wie wehrte man sich dagegen? Sie war stark genug, sämtliche Arten der Folter über eine gewisse Zeit durchzustehen, doch konnte sie dem menschlichen Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit widerstehen?
    »Wenn es dir gut genug geht, warten wir hier, bis es dunkel ist.«
    Kyla zuckte zusammen, als seine Stimme dicht an ihrem Ohr erklang. »Und dann?«
    »Dann gehen wir weiter.«
    Am liebsten hätte sie ihn angeschrien, ihm die Selbstgefälligkeit ausgetrieben, doch das würde sie nur schwächen und ihr kein bisschen weiterhelfen. Wenn er nur ein wenig in seiner Entschlossenheit, sie zu seinem Boss zu bringen, geschwankt hätte, wäre sie vielleicht das Risiko eingegangen, ihn davon zu überzeugen, dass sie wichtige Informationen hatte, mit deren Hilfe sie unzählige Leben retten konnten, wenn diese rechtzeitig bei ihren Vorgesetzten ankamen. Wenn er bisher nicht mit sich hatte reden lassen, würde es jetzt auch nichts bringen, nachdem sie ihn beinahe niedergeschlagen hatte. Kyla lehnte die Stirn gegen ihre Knie und schloss die Augen.
    Er würde ihn umbringen, so viel war sicher. Red warf Bull einen vernichtenden Blick zu, während er sein schmerzendes Bein rieb. »Verdammt noch mal, was hast du dir dabei gedacht? Ich hätte dich erschießen können.«
    »Mit welcher Hand?« Bull ließ sich von der Wut seines CO s nicht aus der Ruhe bringen. »Ich freue mich übrigens auch, dich zu sehen.«
    Red strich mit einer zittrigen Hand über seine Haare und atmete tief durch. Schweigend betrachtete er seinen Teamgefährten. Eine Hälfte seines Gesichts war aufgeschürft, das Auge zugeschwollen. Sein Tarnanzug war an der gleichen Seite zerfetzt und wurde nur noch von einigen Fäden zusammengehalten. Die Haut darunter sah blutig und zerkratzt aus. »Schwerwiegendere Verletzungen?«
    »Nah, ich bin unverwüstlich.«
    »Dann bist du wohl der Einzige.«
    Sofort drang Trauer und Schuld in Bulls Augen. »Ich habe Iceman gesehen. Sind die anderen … ?«
    Statt einer Antwort beugte Red sich zur Luke hin. »Alles in Ordnung, Tex.«
    Von unten drang ein gedämpfter Fluch herauf. »Verdammt, Red, beinahe hätte ich dich erschossen! Was ist da oben los?«
    Red wandte sich an Bull. »Könntest du Tex helfen? Er ist verletzt, genauso wie einer der Night Stalker. Alle anderen … « Er brach ab und schluckte hart.
    Bull schloss für einen Moment die Augen, bevor er nickte. »Wir sollten uns beeilen, als ich den Berg runterkam, habe ich ein paar Kilometer entfernt Rauch gesehen. Ich schätze, die Rebellen werden bald hier sein.« Damit schob er sich an Red vorbei zur Luke. »Mach Platz da unten, Bohnenstange, ich komme.«
    Trotz der Situation musste Red grinsen. Tex war keinesfalls eine Bohnenstange, allerdings wirkte gegen Bull jeder schlank. Sein Spitzname rührte von einem Kampf, den er einmal gegen einen Stier geführt – und gewonnen – hatte. Ganz zu schweigen von seiner Präzision, mit der er mit nahezu jeder Waffe immer ins Schwarze traf. Seine Männer liebten es einfach, sich gegenseitig aufzuziehen … Erneut wurde ihm die Tragweite der Situation bewusst. Nicht nur, dass sie über die Hälfte des Teams und dazu noch vier Night Stalker verloren hatten, die TURT / LE -Agentin war immer noch in Mogadirs Festung gefangen. Oder vielleicht schon tot. Hoffentlich gab es ein Ersatzteam, das den Einsatz übernehmen konnte. Red schüttelte den Kopf. Er wusste, dass kein anderes Team in der Nähe war, es musste erst eines eingeflogen oder die Rettungsaktion den normalen Streitkräften überlassen werden. Red verzog den Mund. Beides keine guten Aussichten.
    »Red, bist du

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