TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
bereit?«
Aus seinen Gedanken gerissen, blickte Red zur Luke, durch die gerade der Kopf des Night Stalkers erschien. Rasch griff er um den Brustkorb des Mannes und zog ihn über den Rand. Er legte ihn neben der Luke ab und beugte sich hinunter zu den anderen. Bull schwang sich Tex gerade über die Schulter.
»Hey, ich bin kein Kartoffelsack!«
»Wäre es dir lieber, wenn Red dich an deinen Armen hochzieht?« Tex’ Schweigen war Antwort genug. »Dachte ich es mir doch. Jetzt halt still und sei keine Memme.«
Es war klar, dass Tex noch mehr dazu zu sagen hatte, aber der Schmerz in seiner Schulter schien ihn kurzzeitig abzulenken. Vorsichtig nahm Red ihn entgegen, als Bull mit ihm durch die Luke kletterte. Zufrieden, dass Tex ein wenig Farbe bekam, nachdem er ihn auf der Außenwand des Hubschraubers abgesetzt hatte, kletterte Bull noch einmal hinunter und reichte die Ausrüstung herauf, die Tex vorher zusammengesucht hatte.
»Soll ich … ?«
»Nein, komm rauf. Die Rebellen können jeden Moment hier sein, und es bringt nichts, wenn wir uns von ihnen erwischen lassen. Wenn sie keine … Leichen finden, werden sie die Umgebung absuchen. Mit den Verletzungen können wir nicht schnell genug verschwinden. Versuch, unsere Spuren zu verwischen, dann machen wir hier draußen das Gleiche und verschwinden im Wald. Das Oberkommando wird sicher bald jemanden schicken, der uns rausholt.« Es war allen klar, dass erst jemand zu ihrer Rettung kommen würde, wenn das Gebiet gesichert war. Und das konnte dauern. »Tex, kommst du allein runter?«
»Klar, meine Beine funktionieren noch.«
»Gut. Sieh nach, wo wir unten Spuren hinterlassen haben, und versuch, sie so gut es geht zu verwischen.«
»Was ist mit Iceman?«
»Lass ihn so liegen.«
Es machte ihn wütend, dass er seine Teammitglieder nicht mitnehmen konnte, SEAL s ließen niemals jemanden zurück. Aber in einer Situation wie dieser zählten die Lebenden mehr als die Toten. Die Leichen würden auf jeden Fall geborgen werden, nur nicht gerade jetzt. Red wandte sich zu dem Night Stalker um, der immer noch nicht aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht war. Kein gutes Zeichen. Flache Atemzüge hoben die Brust und zeigten an, dass zumindest noch ein wenig Leben in ihm steckte. Red holte ein Tuch aus seiner Westentasche und band es um den immer noch blutenden Armstumpf. Sie mussten die Blutung dringend stillen, sonst hatte der arme Kerl keine Chance. Obwohl … er wusste nicht, wie es bei den Night Stalkern war, aber viele SEAL s würden lieber sterben als wegen einer Verstümmelung den Job aufgeben zu müssen. Red presste die Zähne zusammen. Pech gehabt. Sie würden alles tun, um ihn am Leben zu halten, bis Hilfe kam.
Red suchte in der vor ihm liegenden Ausrüstung, bis er Doc Gillettes kleine Sanitätstasche fand. Der Teamarzt hatte immer einige Ampullen Morphium dabei, die würden sie sicher noch brauchen können. Da der Night Stalker noch nicht bei Bewusstsein war, konnte er mit der Spritze warten. So nahm er nur eine der blutstillenden Binden heraus und wickelte sie um den Stumpf, bevor er den Riemen noch einmal fester zog. Er brauchte keine Angst zu haben, dass dem Patienten der Arm durch mangelnde Durchblutung abstarb, schließlich waren unter dem Riemen nur noch wenige Zentimeter Arm vorhanden, daher konnte er so fest schnüren wie es ging.
Als Bull sich durch die Öffnung schob, blickte er auf. »Alles klar?«
»Ja. Ich habe noch das Geld eingesammelt, damit es nicht in falsche Hände fällt.« Jeder Soldat hatte Dollars bei sich, um sich im Notfall Hilfe erkaufen zu können. Es war nicht viel, aber sie konnten es vielleicht trotzdem gebrauchen.
»Gut. Reich mir den Night Stalker, wenn ich unten bin.« Mühsam kletterte Red die glatte Außenwand des Chinook hinunter. Sein Bein musste dringend behandelt werden, sonst würde er es bald gar nicht mehr benutzen können. »Okay, los.«
Langsam ließ Bull den Verletzten die Wand hinuntergleiten, bis Red ihn in Empfang nahm. Tex tauchte neben ihm auf und half ihm, den Night Stalker aufrecht zu halten, während sie darauf warteten, dass sich Bull zu ihnen gesellte.
»Was machst du da oben noch so lange?«
»Ich entferne das Blut von der Luke, damit nicht jeder sofort sieht, dass hier jemand rausgekommen ist.« Bull warf den Lappen, vielmehr ein Stück seines T-Shirts, nach unten, bevor er selbst hinunterkletterte. Wortlos nahm er den Night Stalker wieder entgegen und schwang ihn über seine Schulter. »Verschwinden wir
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