TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
zurück. »Atme tief und gleichmäßig, versuch dich zu schonen. Wenn die Schmerzen in der Schulter zu stark werden, sag Bescheid, dann gebe ich dir etwas dagegen.«
»Warum hast du mir das Mittel nicht früher gegeben?«
»Mein Vorrat ist begrenzt.« Eine kleine Pause entstand. »Außerdem wusste ich nicht, ob du es nicht irgendwann dringender brauchen würdest.«
Kyla schwieg. Sprach er von ihrer Verletzung oder von dem, was später mit ihr passieren würde? Beides war möglich, doch sie wollte es nicht genauer wissen.
»Komm jetzt, wir haben nicht viel Zeit.« Seine Finger schlossen sich warm um ihr Handgelenk und zogen sanft daran.
»Haben wir noch einen Termin?«
Wieder eine Pause. »So könnte man es nennen.«
Bevor sie ihn weiter befragen konnte, setzte er sich wieder in Bewegung und zog sie mit sich. Der unruhige Gang zerrte an ihrer Schulterwunde und ließ sie mehr als einmal stolpern. Schließlich blieb sie abrupt stehen. Hamid zog sie nicht wie fast befürchtet einfach weiter, sondern drehte sich zu ihr um.
»Ich kann so nicht gehen, meine Schulter … «
»Bleib dicht bei mir, ich möchte dich in dieser Gegend nicht verlieren.«
Kyla verzog den Mund. »Keine Sorge, du hast das Wasser, ich werde an dir kleben.«
Ein leises Brummen ertönte aus seiner Richtung. »Eine interessante Vorstellung. Komm jetzt, wir müssen weiter.« Damit ließ er sie stehen.
Bereits nach wenigen Schritten war er im Dunkel der Nacht verschwunden, gut getarnt durch die schwarze Kleidung und das nur seine Augenpartie enthüllende schwarze Tuch. Eilig raffte Kyla den Saum der Burka und lief hinter ihm her.
»Hier.«
Das leise Wort verhinderte gerade noch, dass sie direkt in ihn hineinlief. Sie musste sich darauf konzentrieren, in seiner Nähe zu bleiben, ohne ihm dabei zu nahe zu kommen. All ihre Sinne nur auf ihn ausgerichtet, gelang es ihr nach einiger Zeit, einen gleichmäßigen Rhythmus zu finden und den Abstand zu halten. Die Luft hatte sich bereits merklich abgekühlt, ihre Finger und Zehen waren eiskalt. Hamid folgte einem für sie unsichtbaren Pfad, der immer tiefer in die Wildnis hineinführte. Je höher sie stiegen, desto spärlicher wurden die Büsche. Außerdem schien die Luft dünner zu werden. Kyla versuchte, ihr Keuchen zu unterdrücken, doch das war unmöglich, ihr fehlte die Kraft dazu. Vielleicht übertönte sie Hamids eigene Geräusche, aber sie war sich fast sicher, dass sie ihn auch bei totaler Stille nicht gehört hätte. Oder nur das, was er sie hören lassen wollte. Hin und wieder warnte er sie vor Stolperfallen auf dem Weg oder kündigte einen Richtungswechsel an. Ruhig und gelassen – wie die SEAL s, mit denen sie trainiert hatte.
27
Tex war bei seiner Zählung im zweistelligen Bereich angekommen, als Red entschied, dass sie sich weit genug von den Rebellen entfernt hatten.
Er schaltete sein Mikrofon an. »Tex, Abbruch.« Ein Klicken bestätigte, dass Tex ihn gehört hatte und umkehren würde. Red seufzte unterdrückt. Bedauern, dass der Rest des Teams nicht dabei war, und ein kleiner Anflug von Neid, dass sowohl Bull als auch Tex mehr tun konnten, als nur durch die Gegend zu humpeln, kam in ihm auf. Das Gefühl, versagt zu haben, drückte auf seine Brust und störte seine Konzentration. Sofort schob er den Gedanken beiseite. Er war noch auf den Beinen und würde seine Männer in Sicherheit bringen.
Red trat dichter an Bull heran und prüfte die Atmung des Night Stalkers. Noch war er nicht wieder aufgewacht, aber es konnte jeden Moment so weit sein. Es wurde Zeit, einen sicheren Ort zu finden. Bisher gab es nur umgestürzte Bäume und dichtes Gestrüpp, und beides bot nicht genügend Schutz. Früher oder später würden die Rebellen sie dort entdecken und töten oder gefangen nehmen. Also waren sie weiter in Richtung Berge gegangen und warteten jetzt darauf, dass sich ihnen eine Möglichkeit bot.
Das geschah schneller als erwartet. Bull legte Dean auf den Boden, um sich zu strecken und seine steifen Schultermuskeln zu bewegen. Er verschwand hinter einigen Bäumen, um sich dort schnell zu erleichtern. Während Red sich über den Night Stalker beugte, um ihm noch etwas Flüssigkeit einzuflößen, hörte er einen dumpfen Laut. Abrupt richtete er sich auf, die Waffe im Anschlag, während er die Gegend beobachtete und auf weitere Geräusche lauschte. Ein Rascheln ertönte, gefolgt von einem unterdrückten Fluch.
Red aktivierte das Mikrofon. »Bull, Bericht.«
»Ich bin in ein verdammtes
Weitere Kostenlose Bücher