TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
fast im Lärm von Motor und Bremsen unter.
Rose lächelte ihm angespannt zu. »Ich wusste das, ich habe nur nicht daran gedacht.« Sie blickte auf seine Hand hinunter, die immer noch auf ihrem Arm lag. »Ich denke, du kannst mich jetzt loslassen, wir stehen schon fast. Danke.« Das Licht war zu dunkel, um es mit Sicherheit zu sagen, doch sie hätte schwören können, dass er errötete. Hastig zog er seine Hand zurück und hinterließ in ihr ein seltsames Gefühl der Leere.
»Senior Chief?«
Rose zuckte beim Klang von Lieutenant Commander Devlins Stimme zusammen, der plötzlich neben ihren Sitzen stand.
Rock sprang von seinem Sitz auf, griff sich sein Gepäck und trat auf den Gang. »Bin bereit.«
»Gut. Wir werden die Lage erkunden, bevor wir die Fahrt zum Lager antreten. Ich möchte nicht in einen Hinterhalt geraten.«
»Aye.« Eilig versammelte Rock ein kleines Team um sich und glitt aus dem Flugzeug in die Dunkelheit.
Rose hatte ihn bereits nach wenigen Sekunden aus den Augen verloren und lehnte sich mit einem stummen Seufzer zurück. Es war klar, dass Rock sich hundertprozentig auf seinen Job konzentrieren musste, aber ein kurzer Abschied wäre doch nett gewesen. So schien es ihr, als hätte er sie ohne Mühe von einem Moment zum anderen aus dem Gedächtnis getilgt. Dummkopf! Was erwartete sie von ihm? Sie waren noch nicht einmal richtig befreundet, und sie wusste, dass er sie bestimmt nicht vergessen hatte, auch wenn es derzeit so aussah.
»Er wird sofort zurück sein.«
Rose blickte zu Devlin auf, der immer noch neben ihrem Sitz stand. »Ich weiß. Rechnen Sie mit Ärger?«
Der Commander hob eine Schulter. »Hier ist nichts sicher, außer dass jeden Augenblick etwas passieren kann. Die ganze Region ist ein Pulverfass, das nur darauf wartet, in die Luft zu fliegen.«
»Möglichst ohne uns.«
»Dafür wird mein Team sorgen.« Sie hörte keine Arroganz in seinem Tonfall, es war eine schlichte Feststellung. »Kommen Sie, wenn wir das ›Okay‹ bekommen, muss es schnell gehen. Haben Sie Ihr Gepäck?«
Rose stand auf und zog den Rucksack unter ihrem Sitz hervor. »Ja.«
»Gut.« Devlin griff sich Rocks Gepäck und ging ihr voran auf die Tür zu. »Bleiben Sie dicht hinter mir, wenn wir das Flugzeug verlassen.«
»Okay.«
Nervosität breitete sich in ihr aus. Sobald sie das Flugzeug verließen, waren sie jedem Angriff ungeschützt ausgesetzt. Natürlich war das Gefühl von Sicherheit, nur weil etwas Metall sie umgab, trügerisch. Eine wohlgezielte Rakete reichte, und sie würden alle hier sterben. Rose schluckte hart. Okay, anderes Thema, oder sie würde sich in einen bibbernden Pudding verwandeln. Wie hatte sie ein halbes Jahr in diesem Land leben können, ohne diese totale Panik zu verspüren? Sie war allein gewesen, während sie jetzt nicht nur um ihr eigenes Leben fürchten musste, sondern auch um das von Rock und Clint und all den anderen SEAL s und Mitgliedern des Rettungsteams. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer oder auch alle hier sterben könnten, war relativ hoch, wenn man die Brisanz ihrer Aufträge betrachtete.
Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Rose drehte sich um und fand Clint hinter sich. Er blickte sie mitfühlend an. »Es ist alles in Ordnung.«
»Ich weiß. Es ist nur … ich hasse dieses Warten.«
»Nur ein paar Minuten, dann geht es weiter. Im Camp werden wir für diese Nacht relativ sicher sein, und später bei den Deutschen wird es auch ruhiger sein als in Kabul.«
»Wissen sie, warum wir hier sind?«
»Der Kommandant des Stützpunkts, ja. Für alle anderen sind wir nur zu einer Übung da.«
»Werden die sich nicht wundern, wenn ihr gar nicht mit ihnen trainiert?«
»Oh, das werden wir – wenn die Zeit bleibt.«
»Ich habe viel Gutes von der KSK gehört und hatte auch schon mit ihnen zu tun, als ich hier war.«
»Es wird interessant sein zu testen, wie weit sie sind. Die SEAL s gibt es schon seit den Sechzigerjahren, ich erwarte nicht, dass die KSK nach wenigen Jahren genauso weit ist. Aber es wurden bereits Operationen mit unseren Soldaten zusammen geplant und ausgeführt, die erfolgreich waren.«
»Sie werden aber an der Befreiung der Agentin nicht teilnehmen, oder?«
»Nein. Wir haben genug unserer eigenen Leute im Einsatz. Auch für die Bergung brauchen wir vermutlich keine Hilfe, aber genau kann ich das erst beurteilen, wenn ich die Absturzstelle selbst gesehen habe.«
Rose kannte Clint gut genug, um sich nicht von seinem ruhigen Tonfall täuschen zu
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