TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
Loch getreten, verdammte Has…« Er brach ab und stieß einen leisen Pfiff aus. »Ich glaube, ich habe unser Versteck gefunden.« Seine Stimme klang dumpf. »Hey, das ist ein richtiger Tunnel! Wo der wohl hinführt … «
»Komm raus, ich will mir das erst ansehen.«
»Alles klar.« Eine Weile herrschte Stille, dann trat Bull zwischen den Bäumen hervor.
»Was ist passiert?«
Bull verzog das Gesicht. »Ich bin durch ein Loch in eine Art versteckten Gang gefallen, der unterirdisch weiterführt. Gut ausgebaut, aber anscheinend schon länger nicht mehr benutzt. Der Eingang war zumindest extrem zugewachsen.«
»Gut, versuchen wir es.« Red hob den Sack auf und folgte Bull, der Dean diesmal auf den Armen trug, anstatt ihn über die Schulter zu werfen.
Beinahe hätte er den Eingang übersehen, der einzige Hinweis war der aufgewühlte Boden und ein paar abgebrochene Zweige, wo Bull hindurchgestürzt war. Red schob sich an Bull vorbei und stieg langsam in die Tiefe. Es roch nach feuchter Erde und Moder und noch etwas anderem, das er nicht definieren konnte. Das Tageslicht wurde nach wenigen Metern von undurchdringlicher Dunkelheit verschluckt. Red holte eine kleine Stabtaschenlampe aus seiner Schutzweste und schaltete sie ein. Ein schmaler, aber heller Strahl glitt über wurzeldurchdrungene Wände aus Erde und Gestein, die in regelmäßigen Abständen von dicken Holzbalken gestützt wurden. Dieser Tunnel war von Menschen angelegt worden. Das ganze Gebiet war ein riesiger Drogenumschlagplatz, es konnte sich also um einen der alten Schmuggelwege handeln. Oder vielleicht führte der Gang zu einem Versteck, in dem die Drogen gelagert wurden.
Da die Büsche vor dem Eingang vor Bulls Sturz unberührt gewesen waren, konnten sie davon ausgehen, dass dieser Weg derzeit nicht mehr genutzt wurde. Einen besseren und vor allem sichereren Platz würden sie nicht finden.
Kalte Luft strich über Reds schweißbedecktes Gesicht und kroch unter seine Kleidung. Spätestens wenn die Nacht anbrach, würde es extrem kalt werden. Da sie kein Feuer anzünden konnten, würden sie bald auskühlen, besonders Dean, der so viel Blut verloren hatte. Es gab in ihrer Ausrüstung keine Decken oder Ersatzkleidung, sie hatten nur das, was sie am Leib trugen. Langärmelige Tarnkleidung, schusssichere Westen, lange Hosen, Kampfstiefel. Da sie vorgehabt hatten, immer in Bewegung zu bleiben, fehlten Thermounterwäsche und wärmere Kleidung. Normalerweise kein Problem, sie hatten in ihrer Ausbildung gelernt, Kälte auszuhalten. Stundenlang waren sie von den Ausbildern immer wieder in die Wellen des Pazifik geschickt worden und mussten dort frierend ausharren, bis sie erlöst wurden. Aber das war in Kalifornien gewesen, nicht in den Bergen Afghanistans, wo es selbst im Sommer nachts empfindlich kühl wurde. Unter normalen Bedingungen war das kein Problem, doch mit ihren Verletzungen mussten sie jedes bisschen Wärme konservieren.
Bull bettete den Night Stalker vorsichtig auf den Boden und richtete sich wieder auf. »Geben wir Tex jetzt die Koordinaten durch?«
»Noch nicht, ich möchte erst sicherstellen, dass wir hier wirklich allein sind.«
Bull rieb sich die Hände. »Ich könnte den Gang erforschen und auf dem Rückweg ein paar meiner Lieblinge anbringen.« Er hatte immer einige Sensoren dabei, die sie warnen würden, wenn jemand zu nahe kam.
»So hatte ich mir das vorgestellt. Achte auf Fußspuren und ähnliche Hinweise, ob jemand vor uns hier war.«
Bulls Augenbraue hob sich. »Ich mache das nicht zum ersten Mal, Red.«
»Gut, dann wirst du dich wohl auch nicht verirren oder in einem deiner Warnsysteme verfangen.«
Rasch steckte sich Bull ein paar weitere Sensoren in die Taschen, die er an den Höhlenwänden befestigen würde, und verschwand in der Dunkelheit.
»Nicht zu weit, es ist wahrscheinlicher, dass die Feinde von der anderen Seite kommen.«
»Alles klar.« Bulls Stimme drang gedämpft durch den Kopfhörer, unterlegt mit leichtem Rauschen. Vermutlich störte das Gestein die Verbindung, sie mussten darauf achten, dass sie nie abriss.
Red hockte sich neben Dean und überprüfte den Verband. Er holte eine Wasserflasche heraus und hielt sie dem Verletzten an den Mund. Als dieser die Augen aufschlug und mit der noch vorhandenen Hand nach der Flasche griff, atmete Red erleichtert auf. Sein Schlag hatte anscheinend keinen bleibenden Schaden angerichtet.
»Wie geht es dir? Brauchst du mehr Morphium?«
»N…nein. Wo … ?«
»In einem
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