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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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bieten. Mit ihrer dunklen Tarnbemalung waren sie für ihre Feinde nur schemenhaft zu erkennen, Fahrgeschwindigkeit und Entfernung kaum abzuschätzen. Allerdings hatten sich die Rebellen sehr schnell auf diese Taktik eingestellt und waren dazu übergegangen, Wachtposten entlang der Strecke aufzustellen, die vorbeikommende Fahrzeuge samt geschätzter Geschwindigkeit meldeten. Nur wenige trauten sich, ohne vorherige Planung schwer bewaffnete Militärkonvois anzugreifen. Sie konnten nur hoffen, dass die Meldung über ihre bevorstehende Ankunft nicht über irgendwelche Kanäle zu den Rebellen durchgesickert war.
    Rock wandte sich wieder um, als er Rose’ Blick auf sich spürte. Sie saß ihm genau gegenüber, ihre Füße berührten sich beinahe in dem schmalen, von Gepäck vollgestellten Gang zwischen ihnen. Sein Herz setzte für einen Augenblick aus, als ein kleines Lächeln ihre Mundwinkel hob. Was war es, das ihn an Rose so berührte? Selbst die kleinste Regung von ihr hallte sofort in ihm wider wie ein Donnerschlag, löste den Wunsch aus, sie in seine Arme zu ziehen und alles um sich herum zu vergessen. Natürlich war es derzeit undenkbar, diesem Gefühl nachzugeben, deshalb beschränkte er sich darauf, sein Bein auszustrecken, bis er ihres berührte. Bei jeder Bewegung des Wagens rieben sie gegeneinander und lösten ein kleines Feuerwerk aus. Rock schloss für einen Moment die Augen. Wenn die Situation nur ein wenig anders gewesen wäre …
    »Hey, wach auf!« I-Macs Ellbogen traf ihn schmerzhaft in den Rippen.
    Rock schoss seinen besten ›Versuch-das-nochmal-und-du-bist-tot‹-Blick auf den Computerexperten des Teams ab, ließ sein Bein aber, wo es war. »Du glaubst doch nicht, dass ich hier schlafen könnte!«
    »Ich weiß, dass du überall schlafen kannst.« I-Mac wandte sich vertraulich an Rose. »Einmal hat er es geschafft, in einem Zodiak bei voller Geschwindigkeit über offenem Meer einzunicken.«
    »Ich habe nur die Augen geschlossen, um sie vor dem Salzwasser zu schützen.«
    »Hah, selten eine blödere Ausrede gehört! Und was war … «
    »Zodiak?« Rose’ Frage unterbrach I-Macs Stichelei.
    »Ein Zodiak ist ein Schlauchboot mit Zwillingsmotor, schafft locker über fünfzig Meilen die Stunde. Man sollte noch dazu sagen, dass es ein Ribster war, eines der kleineren Boote, die in dieser Geschwindigkeit über jede Welle hüpfen wie ein Gummiball, nur um dann in die Täler zu krachen. Rock war das egal, er hatte sich so in die Seile gewickelt, dass er nicht rausfallen konnte, und hat selig geschlummert.« I-Mac grinste. »Zu dem anderen Mal … «
    »Wenn du jetzt nicht freiwillig schweigst, stopfe ich dir … « Er sah Rose entschuldigend an. »… deine Socken in den Mund.«
    Gemeinsam mit den anderen brach Rose in Gelächter aus. Rock wusste, dass er sie dümmlich angrinste, aber er schaffte es einfach nicht, seine übliche undurchdringliche Miene aufrechtzuerhalten, als er sie so frei lachen hörte. Seinen Teamkollegen war es auch nicht entgangen und er konnte sich schon mal auf eine neue Salve an spöttischen Bemerkungen gefasst machen. Glücklicherweise kamen sie genau im passenden Moment an der ungepflasterten Einfahrt des US -Stützpunktes an, um dies zu verhindern. Der Humvee holperte in viel zu hohem Tempo den unbefestigten, mit Schlaglöchern übersäten Weg entlang, direkt auf das schwer verbarrikadierte Tor zu.
    Angespannt blickte Rock aus dem Fenster. Rund um das Lager schien nichts zu sein, nur dunkle, unermessliche Wüste. Aber das war eine Täuschung, mehrere Siedlungen waren in unmittelbarer Nähe, und im Westen grenzten die Außenbezirke von Kabul an. Kein besonders angenehmer Ort. Wie die länger stationierten Soldaten es hier aushielten, war ihm ein Rätsel. Die karge Gegend, die ständige Anspannung und die körperliche und nervliche Belastung mussten einfach zu psychischen Problemen führen. Der Job als SEAL war einfacher – schnell rein und auch schnell wieder raus. Nun ja, meistens zumindest. Hoffentlich würde diese Mission genauso laufen, er wollte Rose so schnell wie möglich wieder auf sicherem Boden sehen.
    Sein Griff um die Haltestangen wurde fester. Es war egal, ob dies hier sein letzter Ausflug in die reale Welt war, bevor er die Teams verließ, nichts war so wichtig wie Rose’ gesunde Rückkehr. Der schwache Schein von Lampen drang ins Fahrzeuginnere, warf ein Muster aus Licht und Schatten auf ihre Gesichter. Mit einem letzten Ruck stoppte der Humvee schließlich innerhalb

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