TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
des Camps. Hundertprozentige Sicherheit gab es auch hier nicht, aber sie waren wesentlich geschützter als auf der Straße. Bedauern durchzuckte Rock, als Rose ihr Bein zurückzog und gebückt aufstand, aber er musste sich ständig daran erinnern, dass seine persönlichen Gefühle für Rose auf dieser Mission nichts zu suchen hatten.
Rose ergriff dankbar I-Macs helfende Hand und sprang vom Wagen herunter. Ihre auf dem langen Flug und der holperigen Fahrt steif gewordenen Knie knirschten protestierend, als sie zur Seite trat, um Rock den Ausstieg zu ermöglichen. Der kurze Moment der Gelöstheit war vorbei, alle SEAL s hatten ihr Pokerface aufgesetzt. Sie hätte nie ihre Gedanken oder Gefühle erraten können, selbst wenn sie sie besser gekannt hätte. Den Rucksack über die Schulter geschlungen wartete sie darauf, dass ihr jemand sagte, was sie jetzt tun sollte. Sie war so weit außerhalb ihrer normalen Welt, dass sie sich allein nicht mehr zurechtfand. Nachdem Clint sie mit dem Kommandeur des Stützpunktes bekannt gemacht hatte, wurden ihnen die Unterkünfte für die Nacht zugewiesen. Rose atmete erleichtert auf, als eine junge Soldatin an ihrer Seite auftauchte und sie zur Frauenunterkunft führte. Nach einigen Schritten drehte sie sich noch einmal zu den Männern um, doch Rock blickte ihr nicht nach. Warum war sie darüber enttäuscht?
28
Eine warme Hand fuhr sanft über ihre nackte Schulter. Jade erschauerte. Hawk . Der Name lag ihr auf den Lippen. Mit Mühe öffnete sie die Augen. Auch nach mehrmaligem Blinzeln wurde ihre Umgebung nicht schärfer. Verwirrt blickte sie hoch. Das war nicht ihr Schlafzimmer und auch nicht Hawk. Jeder Rest von Wärme verschwand auf einen Schlag und hinterließ eisiges Grauen und tiefe Abscheu. Mogadir zog seine Hand zurück. Ein Lächeln überzog sein Gesicht, als sie dichter an die Wand rückte, von ihm weg.
Er hockte sich vor sie. »Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen. Sind Sie bereit für eine neue Runde oder haben Sie es sich überlegt und sagen mir, was ich wissen will?«
Mit Mühe brachte Jade die zusammengepressten Zähne auseinander. »Es gibt nichts zu erzählen.«
Seine Miene verhärtete sich. »Ich verstehe. Sie müssen etwas Wichtiges erfahren haben, wenn Sie bereit sind, dafür so zu leiden. Was war es, das die Frau meines unwürdigen Gefolgsmanns Ihnen verraten hat? Leider waren meine Männer ein wenig zu eifrig bei der Bestrafung, und sie ist gestorben, bevor sie sagen konnte, womit sie ihren Mann und damit auch mich betrogen hat.«
Jade bemühte sich, keine Gefühlsregung auf ihrem Gesicht zu zeigen, obwohl sie sich innerlich vor Schmerz krümmte. Tapfere Nurja. Sie hatte nur mit ihrer Familie in Frieden leben wollen, ohne die ständige Bedrohung durch Rebellen, Terroristen und Selbstmordattentäter. Im Austausch gegen die Informationen war ihr Asyl in den USA versprochen worden. Ein besseres Leben für sie und ihre Familie. Nun war sie tot, ihr Mann vermutlich ebenfalls oder kurz davor. Was war aus den Kindern geworden? Waren sie wie unbedeutende Anhängsel ebenfalls ermordet worden oder hatten sie sich retten können? Mit viel Glück würden Verwandte sie aufnehmen, aber wahrscheinlicher war, dass sie sich selbst durchbringen mussten, um nicht zu verhungern. Nicht, weil die Verwandten herzlos waren, sondern weil sie selbst nicht genug zum Leben hatten, um noch einmal vier hungrige Mäuler mehr zu stopfen.
Heiße Wut brodelte in Jade, als sie langsam den Blick hob und Mogadir direkt in die Augen sah. Gleichgültigkeit und leichtes Amüsement waren darin zu entdecken, außerdem Befriedigung, ihr endlich eine Reaktion entlockt zu haben. Sie hätte ihre Gefühle unterdrücken müssen, doch das war nicht mehr möglich, die Tage in Gefangenschaft hatten ihre Verteidigung geschwächt. Wer wusste schon, wobei der Warlord überall seine dreckigen Finger im Spiel hatte? Was spielte es für eine Rolle, was sie wusste, wenn sie bald tot war? Sie konnte es sowieso nicht mehr weitergeben. Jade richtete sich unbewusst auf. Außer er wusste nicht, dass sie ihre Informationen nicht mehr hatte weitergeben können. Oder Kyla war entkommen, und er musste wissen, was sie ihren Vorgesetzten melden würde, um darauf reagieren zu können. Auf jeden Fall hatte Kyla – sollte sie ebenfalls Gefangene hier sein – auch nichts gesagt, denn sonst würde sich Mogadir nicht länger mit ihr, Jade, aufhalten.
»Glauben Sie mir, wir können noch viel unangenehmer werden, wenn es sein
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