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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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seine Mörder gerade nach dem Besuch der FBI -Agenten kamen. Spätestens jetzt wussten seine ehemaligen Geschäftspartner, dass er vom amerikanischen Militär verhaftet und seine Waffen konfisziert worden waren. Darüber würden sie alles andere als glücklich sein, da sie sicher nicht wollten, dass er ihre Beteiligung an den Waffengeschäften verriet. Jetzt wussten sie sicher auch den Namen des Verräters und wo sie ihn finden würden. Einerseits hätte er nichts dagegen, Hamid tot zu sehen, andererseits wollte er gerne selbst dafür sorgen, dass er für seinen Verrat bestraft wurde. Ein Auftragsmord erschien ihm so … unpersönlich.
    Und da waren noch die anderen, die ihn ohne mit der Wimper zu zucken beseitigen würden, wenn sie erfahren würden, dass er noch lebte. Bisher hatte er Ruhe vor ihnen gehabt, weil er vor Jahren seinen Tod vorgetäuscht hatte. Zwar waren nirgends seine Fingerabdrücke gespeichert, und er sah mit dem Bart völlig anders aus als früher, aber mit der modernen Gesichtserkennungssoftware würde es relativ schnell möglich sein, seine Identität herauszufinden. Den Vernehmungen der FBI -Agenten und Militärs hatte er allerdings entnommen, dass das noch nicht der Fall war. Oder zumindest die Information nicht weitergegeben worden war. Und das konnte nur einen Grund haben: Er sollte beseitigt werden.
    Als erneut ein leises Scharren ertönte, setzte Khalawihiri sich lautlos auf. Irgendjemand war in der Nähe, er konnte es spüren. Normalerweise sah und hörte er die ganze Nacht nichts von den Wachen, also musste es jemand anders sein. Außer sie hatten sich wieder eine neue Methode ausgedacht, um ihn zum Reden zu bringen. Sein Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen. Unwahrscheinlich. Nachdem sie ihn bisher nie einschüchtern konnten, hatten sie irgendwann aufgegeben. Fast wünschte er sich die Anfangszeit zurück, wenigstens war da die Langeweile nicht übermächtig geworden wie jetzt. Den ganzen Tag nur in der winzigen Zelle sitzen und an die zerkratzten Wände zu starren, wurde auf Dauer ziemlich eintönig.
    Vorsichtig erhob er sich, damit die Füße des metallenen Bettgestells nicht über den Boden schrappten, ordnete seine Bettdecke und das Kissen so, dass es aussah, als würde er noch im Bett liegen, und durchquerte mit zwei Schritten den Raum. Schon seit Langem hatte er geplant, wie er im Falle eines nächtlichen Angriffs reagieren würde. Im Grunde gab es in der sechs Quadratmeter großen Zelle keinerlei Möglichkeit, sich zu verstecken. Außer unter dem Bett – aber das würde ein Angreifer sofort sehen – oder in der kleinen Nische zwischen Toilette und Wand. Mit angehaltenem Atem quetschte er sich dazwischen, während seine Wut größer wurde. Wer auch immer kam, sollte lieber damit rechnen, dass er mit allen Mitteln um sein Leben kämpfen würde. Nicht umsonst hatte er jeden Tag trainiert, um wieder zu Kräften zu kommen, nachdem seine Schussverletzungen verheilt gewesen waren.
    Bemüht, so flach wie möglich zu atmen und sich nicht zu bewegen, kauerte Khalawihiri sich zusammen. Weitere Geräusche drangen an seine Ohren, diesmal waren sie näher. Wer auch immer dort kam, gehörte keiner militärischen Elitetruppe an, sonst wäre derjenige vorsichtiger. Umso besser waren die Chancen für ihn. Ein metallenes Geräusch ertönte, und er wusste, dass die Zellentür geöffnet wurde. Mit einem tiefen Atemzug ließ er alle Emotionen von sich abfallen, bis seine Sinne nur noch auf den Eindringling ausgerichtet waren. Eine Mischung aus Zigaretten- und Schweißgeruch drang in die Zelle. Anscheinend hatte sein Angreifer keine Ahnung, wie ein vernünftiger Mord ausgeführt wurde. Sein Vorteil.
    Der ganz in Schwarz gekleidete Mann beugte sich über das Bett, in der Hand einen Gegenstand, der zu klein für eine Pistole war. Vermutlich war er angewiesen worden, Khalawihiri so umzubringen, dass es nicht wie Mord aussah, weil das zu viele Fragen aufwerfen würde. Verständlich, aber auch riskant. Er wartete, bis der Eindringling mit der freien Hand die Bettdecke zur Seite zog, bevor er angriff. Er stürzte sich auf den Mann und schlang seinen Arm um dessen Hals. Ohne ihm Gelegenheit zur Gegenwehr zu geben, griff Khalawihiri in die Haare und riss den Kopf herum. Mit einem hörbaren Knacken brach das Genick und er ließ den Toten auf das Bett fallen.
    Da Khalawihiri nicht wusste, wie viel Zeit ihm blieb, zog er eilig dem Mann die Kleidung aus und schlüpfte selbst hinein. Der Geruch stieß ihn

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