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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ab, aber er hatte keine andere Wahl. Seine orangefarbene Gefängniskleidung war zu auffällig. Die beim Angreifer gefundenen Waffen, eine Pistole mit Schalldämpfer, ein Kampfmesser und einen Elektroschocker, steckte er so in seine Taschen, dass er sie leicht erreichen konnte. Anschließend legte er den Toten an seiner Stelle mit dem Gesicht zur Wand ins Bett und zog ihm die Bettdecke bis über die Ohren, damit niemand so schnell den Unterschied bemerkte. Mit lautlosen Schritten durchquerte er die Zelle und blieb lauschend an der Gittertür stehen. Vorsichtig schob er den Kopf vor und blickte den Gang entlang. Er war leer.
    Er zog die Pistole aus der Jackentasche, öffnete die Tür, trat hindurch und schloss sie ebenso leise wieder hinter sich. Sein Herz klopfte im Takt seiner Schritte, als er rasch den Gang entlangging. Beinahe konnte er die Freiheit riechen, aber es wäre fatal, sich jetzt schon in Sicherheit zu wiegen. Er musste nicht nur aus dem scharf bewachten Gebäude entkommen, sondern auch vom riesigen Gelände, das sich die Militärbasis mit der FBI -Akademie teilte. Die Sicherheitsvorkehrungen waren dementsprechend hoch.
    Khalawihiri testete die nächste Gittertür, die sich ebenfalls öffnen ließ. Warum gab es keinen Alarm, wenn die Tür nicht abgeschlossen war? Anscheinend hatte der Auftraggeber gewaltigen Einfluss, wenn er es schaffte, jemanden in das Gefängnis hineinzuschicken und die Wachen zu täuschen oder zu bestechen. Was sowohl auf seine Geschäftspartner als auch auf seinen ehemaligen Arbeitgeber zutraf. Beinahe zu spät sah er den Schatten, der sich von der Wand löste und auf ihn zutrat.
    »Erledigt? Wir haben nur noch fünf Minuten.« Das Flüstern war kaum zu verstehen.
    Khalawihiri reagierte blitzschnell: Er hob die Pistole und schoss dem Mann direkt ins Herz. »Erledigt.« Lautlos sackte der Mann in sich zusammen und traf mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden auf. Er nahm dem Toten seine Waffen ab, genauso wie die Chipkarte für die Tür. Es war nett, wie einfach sie es ihm machten. Ein kurzer Blick zeigte ihm, dass ein kleiner Zettel mit einer sechsstelligen Nummer auf der Karte klebte, die einem der Wächter gehörte.
    Zielstrebig ging Khalawihiri nach dem Zwischenfall weiter und öffnete die nächste Tür, die zu einer großen Halle führte, in der andere Gefangene untergebracht waren. Glücklicherweise gab es noch einen weiteren Ausgang, denn irgendjemand hätte garantiert Krach geschlagen, wenn er ihn gesehen hätte, und er wollte so wenige Menschen wie möglich töten müssen.
    Er tötete nie ohne Grund, hatte aber auch kein Problem damit, diejenigen aus dem Weg zu räumen, die ihn daran hinderten, seine Ziele zu erreichen. Hinter einer geschlossenen Metalltür hörte er Stimmen, die Wächter waren also noch am Leben. Das machte es ihm etwas schwieriger, denn er musste den Weg finden, den die beiden Angreifer genommen hatten, und wo vermutlich die Kameras manipuliert worden waren. Leise schlich er die Gänge entlang und folgte instinktiv dem Weg, den er bei seiner Ankunft entlanggeführt worden war.
    Wenige Minuten später stand er vor der schweren Metalltür, die ihn hoffentlich in die Freiheit führen würde. Seine Hand zitterte, als er sie auf die Klinke legte, Schweiß ließ die Kleidung an seinem Körper kleben. Nicht aus Angst, sondern weil er das erste Mal seit langen Monaten wieder die Natur sehen würde, die frische Luft riechen und den Wind spüren. Schließlich gab er sich einen Ruck und drückte die Klinke herunter. Die Umgebung des Gefängnisses war gut ausgeleuchtet, aber der Wald dahinter nur ein dunkler Schatten. Nachdem er sich kurz orientiert hatte, lief Khalawihiri geduckt auf die Bäume zu. Nur gut, dass er bei der Fahrt hierher aufgepasst hatte und genau wusste, wo er war. Im Osten lag der Potomac, den er ohne ein Boot nicht überqueren konnte, deshalb würde er sich westlich halten, um dann einen Bogen nach Norden zu machen. Sicher würde niemand von ihm erwarten, dass er nach Washington, D . C. zurückkehrte, um seine Gegner im Auge behalten zu können. Doch sie würden merken, dass er sich nicht so einfach abservieren ließ.
    Hawk blieb vor der Tür des kleinen Bungalows stehen und rieb sich über das Gesicht. Die Morgensonne schien auf seinen Nacken, als er die Stirn gegen das Holz sinken ließ. Es war jedes Mal schwierig, hierherzukommen, doch diesmal wünschte er sich ganz weit weg. Die Nachricht, die er in der Nacht bekommen hatte, würde Jade nur

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