TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
erkannte, was sie da tat, ließ sie den Arm sinken und verschränkte ihre Hände miteinander. »Wie du ja weißt, komme ich von der CIA . Ein Freund von mir …« Vanessa brach ab und blickte sich unbehaglich um. »Ist der Raum abhörsicher? Ich möchte nicht, dass er in Schwierigkeiten gerät.«
Kurzentschlossen schnappte Matt sich seine Schlüssel und steckte das Telefon in seine Hosentasche. »Gehen wir ein Stück.«
21
Matt folgte ihr aus dem Raum und schlug dann den Weg zum Strand ein. Solange sie leise sprachen, sollte das Rauschen der Wellen sie übertönen – wenn überhaupt jemand lauschte. Schließlich brach er das Schweigen. »Okay, ein Freund von dir …«
Vanessa trat näher an ihn heran und sprach noch leiser als vorher. »Weniger ein Freund als vielmehr ein Kollege bei der CIA .«
»Und weiter?« Matt wusste, dass er ungeduldig klang, aber ihm ging das Spionage-Gen völlig ab.
»Er ist auf eine Information bezüglich Khalawihiri gestoßen und findet es nicht richtig, dass sie zurückgehalten wird.«
Das konnte er allerdings verstehen, schließlich ging es hier um die Identität eines Terroristen. »Wer hält sie zurück?«
»Die CIA .« Vanessa holte tief Luft und blickte auf das Meer hinaus, während sie sprach. »Khalawihiri heißt eigentlich Jason Black und war früher CIA -Agent.«
Matt konnte sich nur mit Mühe zurückhalten, aber er wollte erst die ganze Geschichte hören, deshalb schwieg er.
»Vor einigen Jahren war er in Unregelmäßigkeiten verstrickt – welche, hat mein Kollege mir nicht erzählt – und sollte ausgemustert werden.«
Jetzt konnte er doch nicht an sich halten. »Ausgemustert im Sinne von eliminiert?«
Sie nickte knapp. »Doch bevor das geschehen konnte, kam er bei einem Unfall ums Leben. Oder zumindest dachte man das. Die Akte wurde geschlossen.«
»Doch er hat seinen Tod nur fingiert und ist stattdessen nach Afghanistan gegangen, um dort Waffengeschäfte zu machen und terroristische Anschläge vorzubereiten?«
Unglücklich verzog Vanessa den Mund. »Es sieht so aus.«
Matt fuhr mit der Hand durch seine Haare. »Und die CIA will nichts mit diesen Informationen anstellen, nachdem Khala… Black jetzt auf der Flucht ist? Wenn man weiß, wer er ist, kann man vielleicht leichter Anhaltspunkte finden, wo er jetzt sein könnte oder was er nun tun wird.«
»Genau der Meinung war mein Kollege auch, nur leider denken die oberen Herren, dass sie die Angelegenheit selbst lösen können.«
Frustriert blickte Matt sie an. »Na toll. Ich dachte, im Zuge der Terroranschläge wäre erkannt worden, wie falsch solch eine Denkweise ist und dass wir uns nur dann schützen können, wenn alle Geheimdienste und sonstigen Organisationen zusammenarbeiten. Genau deshalb wurde TURT gegründet.«
Vanessa blickte ihn ernst an. »Nur weil die CIA auch ein paar Agenten abgestellt hat, die sich zu TURT s ausbilden lassen, heißt das nicht, dass sie bereit sind, alle Informationen zu teilen. Sie sind nun mal der Meinung, dass sie besser sind als alle anderen und ihre Arbeit am wichtigsten ist.« Eine gewisse Bitterkeit schwang darin mit, aber Matt hatte nicht die Zeit, nachzuhaken.
Wie sollte er gegen solche Denkweisen angehen? Natürlich hatten die einzelnen Dienste ihre spezifischen Aufgaben, in denen sie besser waren als andere, aber genau deshalb setzte sich TURT aus allen zusammen. Und es wurde erwartet, dass sie von allen Seiten die nötigen Informationen bekamen, um ihre Arbeit effektiv erledigen zu können. Wenn sich die CIA nicht an die Vereinbarungen hielt, sämtliche relevanten Informationen zu teilen, konnte TURT nur eingeschränkt funktionieren. Matt biss die Zähne zusammen, um seinen Ärger zurückzuhalten. Vanessa war mit den Informationen zu ihm gekommen und das rechnete er ihr hoch an.
»Ist dein Kollege sicher, dass es sich um diesen Black handelt?«
»Ja. Er kennt ihn persönlich und hat ihn auf dem nach seiner Gefangennahme erstellten Foto erkannt. Als er seinen Vorgesetzten darauf ansprach, wurde ihm nahegelegt, das zu vergessen und sich um seine eigentlichen Aufgaben zu kümmern.«
Matts Wut steigerte sich noch. »Wann war das?«
Vanessa strich sich eine Haarsträhne aus den Augen, die der Wind hineingeblasen hatte. »Kurz nach Khalawihiris Flucht aus dem Gefängnis. Vorher wurde das Bild anscheinend überhaupt nicht unter den Agenten verbreitet. Mit Absicht, schätze ich. Und auch jetzt hat er es eher zufällig zu Gesicht bekommen. Aber es wurde sofort unter
Weitere Kostenlose Bücher