TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
Einfluss Nurja auf ihn hat.«
Kyla grinste ihn an. »Glaubst du I-Mac und Nurja …?« Clint blickte sie nur schweigend im Rückspiegel an. »Okay, okay, ich weiß schon, du hältst dich aus solchen Dingen raus.«
»Genau.«
Kyla schwieg einen Moment. »Aber wäre das nicht ein tolles Happy End, wenn sie nach all dem Kummer …« Abrupt brach sie ab, Röte stieg in ihre Wangen, die Chris selbst in der relativen Dunkelheit des Wagens erkennen konnte. »Vergesst es.«
Wie süß, die starke Kyla war insgeheim eine Romantikerin. Chris musste lachen, als sie ihm einen fiesen Blick zuwarf. Sie murmelte etwas vor sich hin, das verdächtig nach ›Blödmann‹ klang und wandte sich dem Fenster zu.
Chris beschloss, dass eine Ablenkung angebracht war. »Wo fahren wir denn nun genau hin?«
»Zu Reds Haus. Es liegt etwas außerhalb und bietet genug Platz für alle. Ich hätte euch auch angeboten, bei mir zu wohnen, aber mit Maya …«
Kyla legte eine Hand auf seine Schulter. »Das ist doch verständlich. Wir würden deine Tochter auch nicht in Gefahr bringen wollen.«
Clint räusperte sich. »Danke.«
Er bog in eine schmale Stichstraße ein, die nach einigen hundert Metern vor einem gewaltigen Haus endete. Umgeben war es von einem riesigen, wenn auch etwas verwilderten Grundstück. Es wirkte beinahe wie eine der alten Südstaatenvillen – nur in schlechterem Zustand.
»Wow.« Kyla hatte sich vorgebeugt und starrte das Anwesen an. »Und Red lebt hier ganz alleine?«
Clint schaltete den Motor aus. »Im Moment ja. Er hat es vor ein paar Jahren von einer Großtante geerbt, hatte aber nie die Zeit, es zu renovieren. Nach seiner Verletzung …« Er brach ab, ein Muskel zuckte in seiner Wange.
Aus seiner Bemerkung schloss Chris, dass dieser Red einer der bei der Mission verletzten SEAL s war. Am besten fragte er Kyla später danach, Clint wirkte nicht so, als wollte er darüber reden.
Kyla schien es auch zu spüren, denn sie wechselte das Thema. »Seid ihr offiziell im Einsatz?«
»Nein. Red ist noch nicht wieder im aktiven Dienst und Bull und ich haben Urlaub genommen.« Clint verzog das Gesicht. »Die oberen Herrschaften halten es nicht für nötig, die SEAL s einzubeziehen, obwohl ein bekannter Terrorist frei hier herumläuft. Es ist scheinbar kein Problem, uns in die hintersten Winkel der Welt zu schicken, um Terroristen zu bekämpfen, aber wenn einer in unserem Wohnzimmer ist, kriegen sie kalte Füße.« Mit einem angewiderten Laut stieß er die Fahrertür auf und stieg aus.
Kyla verließ ebenfalls das Fahrzeug. Chris gesellte sich zu ihr und holte ihr Gepäck aus dem Wagen.
Kyla schnitt eine Grimasse. »Hätte ich gewusst, dass die Reise länger dauert, hätte ich mehr Kleidung mitgenommen.«
Clint drehte sich zu ihr um. »Matt kann etwas aus deiner Wohnung holen und hierher schicken. Oder Karen besorgt etwas aus der Stadt.«
Kyla nickte stumm. Es war offensichtlich, dass es ihr nicht gefiel, hier eingesperrt zu sein – genauso wenig wie ihm, aber im Moment hatten sie keine andere Wahl. Zuerst brauchten sie mehr Informationen, damit sie wussten, womit sie es genau zu tun hatten. Oder vielmehr mit wem. Unwillkürlich trat er dichter an Kyla heran, während sie darauf warteten, dass Red ihnen die Tür aufschloss. Egal, wer ihre Gegner waren, Chris würde nicht zulassen, dass sie Shahla etwas antaten. Sie gehörte zu ihm, auch wenn sie sicher die Erste wäre, die das abstreiten würde.
Matt Colter biss die Zähne zusammen und legte das Telefon vorsichtig auf den Tisch zurück, obwohl er den Drang verspürte, es quer durch den Raum zu werfen. Gerade hatte er mit dem für TURT zuständigen Mitarbeiter im Verteidigungsministerium darüber gesprochen, wie gefährlich es war, wenn Informationen über die Missionen der Agenten durchsickerten. Denn es war völlig klar, dass der Angriff auf Kyla in Deutschland genau darauf zurückzuführen war. Irgendjemand hatte den Grund ihres Aufenthalts weitergegeben und damit Kyla und den deutschen Agenten in Gefahr gebracht. Hoffentlich hatte der Beamte nun begriffen, dass ab sofort sämtliche Details über die TURT s nur noch im allerkleinsten Kreis und mit der höchsten Geheimhaltungsstufe weitergegeben werden durften.
Normalerweise würde Hawk diese Aufgabe übernehmen, als NSA -Agent war er es eher gewohnt, sich mit diversen Regierungsbeamten herumzuschlagen. Doch da dieser sich gerade mit Kyla und diesem Nevia traf, musste Matt sich wohl oder übel darum kümmern, damit so
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