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Twig im Dunkelwald

Twig im Dunkelwald

Titel: Twig im Dunkelwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Stewart
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erwiderte der Banderbär und Twig spürte seine mächtige Tatze auf der Schulter, schwer und doch behutsam.
    »Warum begegnen wir nie den anderen Banderbären, die du nachts rufst?«, fragte er.
    Der Banderbär zuckte die Schultern. Es war eben so. Er langte nach oben und pflückte eine grüne, sternförmige Frucht von einem Baum. Er stach mit einer Kralle hinein, schnüffelte daran … und knurrte.
    »Ist sie nicht gut?«, fragte Twig.
    Der Banderbär schüttelte den Kopf, schlitzte die Frucht mit der Kralle auf und ließ sie auf den Boden fallen. Twig sah sich um.
    »Wie wäre es mit der?«, sagte er und zeigte auf eine Traube kleiner, runder gelber Früchte, die hoch über ihm an einem Ast hing.
    Der Banderbär streckte sich und holte die Traube herunter. Er schnüffelte an den Früchten und drehte sie in seinen dicken Pranken hin und her. Dann riss er vorsichtig eine ab, pellte die Haut ab und schnüffelte wieder. Zuletzt berührte er mit der Spitze seiner langen schwarzen Zunge einen aus der Frucht austretenden, zähflüssigen Tropfen. Er schmatzte mit den Lippen. »Wu, wu«, sagte er und reichte Twig die ganze Traube.
    »Köstlich«, rief Twig. Was für ein Glück, dass der Banderbär wusste, was er essen durfte und was nicht. Er zeigte auf sich und dann auf den Banderbären. »Freunde«, sagte er. Der Banderbär zeigte auf sich und dann auf Twig. »Wu«, sagte er.
    Twig lächelte. Die Sonne am Himmel war schon fast gesunken und das Licht im Wald verfärbte sich von Zitronengelb zu einem tiefen Gold, es strömte durch die Blätter wie warmer Sirup. Er gähnte. »Ich bin müde«, sagte er.
    »Wu?«, fragte der Banderbär.
    Twig legte die Handflächen zusammen, hielt sie unter seinen Kopf und neigte den Kopf zur Seite. »Schlafen«, sagte er.
    Der Banderbär nickte. »Wu«, antwortete er. »Wu, wu.« Sie machten sich wieder auf den Weg. Twig lächelte in sich hinein. Am Anfang hatte ihn das Schnarchen des Banderbären nicht einschlafen lassen. Jetzt hätte er Schwierigkeiten gehabt ohne das gemütliche Rumpeln einzuschlafen.
    Twig folgte der Schneise, die der Banderbär durch das dichte Unterholz schlug. Sie kamen an einem dornigen, blaugrünen Busch vorbei und Twig griff abwesend hinein und pflückte zwei der perlenförmigen weißen Beeren, die in Büscheln am Dornenansatz wuchsen. Eine davon steckte er in den Mund.
    »Sind wir bald da?«, fragte er.
    Der Banderbär drehte sich um. »Wu?«, sagte er. Plötzlich verengten sich seine Augen und seine kleinen, mit langen Haaren besetzten Ohren begannen aufgeregt zu wackeln. »WUUU!«, brüllte er und machte einen Satz auf den Jungen zu.
    Was war denn jetzt los? Wurde der Banderbär wieder verrückt?
    Twig sprang vor dem gewaltigen Tier zur Seite, das auf ihn zugeflogen kam, denn es konnte ihn zerquetschen, ohne dass es das wollte. Der Bär landete auf dem Boden und zerdrückte die Büsche unter sich. »WU!«, brüllte er wieder und holte mit seiner Tatze aus.
    Der Schlag erwischte Twig am Arm und wirbelte ihn im Kreis herum. Seine Hand ging auf und die perlenförmige Beere flog in die Büsche. Mit einem dumpfen Laut schlug er hin und sah den Banderbären drohend über sich stehen. Twig schrie. Dabei rutschte die andere Beere, die er noch im Mund hatte, nach hinten in den Hals. Und dort blieb sie stecken.
    Twig hustete und würgte, aber die Beere wollte nicht herauskommen. Sein Gesicht verfärbte sich rosa, dann rot, dann dunkelrot. Schwankend stand er auf und starrte den Banderbären an. Vor seinen Augen begann alles zu verschwimmen. »Luft!«, keuchte er und griff sich an den Hals.
    »Wu!«, rief der Banderbär und packte Twig an den Knöcheln.
    Twig spürte, wie er mit den Füßen nach oben hochgezogen wurde. Der Banderbär klopfte ihm mit seiner Pranke auf den Rücken. Immer wieder schlug er zu, doch die Beere wollte und wollte nicht heraufkommen. Immer wieder … bis …
    PLOPP!
    Die Beere sprang aus Twigs Mund und kullerte über den Boden.
    Ächzend rang Twig um Atem. Er wand und krümmte sich im Griff des Banderbären, der ihn immer noch mit dem Kopf nach unten hielt. »Runter!«, krächzte er. Der Banderbär schob seine freie Tatze unter den Jungen und legte ihn vorsichtig auf einen Haufen trockenes Laub. Dann ließ er sich herunter auf alle viere und kam mit seinem Gesicht ganz nah an Twig heran.

    »Wu, wu?«, fragte er.
    Twig sah in das betroffene Gesicht des Banderbären. Sein Freund hatte die Augen weiter aufgerissen als sonst und runzelte fragend die

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